Durch Rauchen in die Depression
Bei Teenagern kann Rauchen laut einer Langzeituntersuchung der Universitäten Montreal und Toronto zu Depressionen führen. Eine Befragung von 670 kanadischen Schülern ergab, dass Teenager aufgrund häufiger Frustrationen zur Zigarette greifen. Die Studie zeigte, dass die gewünschte Wirkung nicht eintritt. Rauchen ist kein Stimmungsaufheller, sondern führt im Gegenteil zu einer Zunahme von Depressionen und wirkt sich negativ auf die Gesundheit auf.
Studienleiter Michael Chaiton von der Ontario Tobacco Research Unit an der University of Toronto erklärte: „Mit dieser Studie wollten wir die emotionalen Vorteile des Tabakkonsums erforschen. Obwohl Zigaretten zunächst die Stimmung aufheitern können, zeigt sich als Langzeiteffekt eine Zunahme depressiver Symptome bei Heranwachsenden.“
Zur Befragung wurden die Probanden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe bestand aus Nichtrauchern, die zweite aus Gelegenheitsrauchern, die die Zigaretten nicht als Stimmungsaufheller ansahen sowie aus einer dritten Gruppe Raucher, die zur Frustbewältigung zum „Glimmstängel“ griffen. In der Untersuchung wurden Schüler verschiedener sozialer Schichten in verschiedenen kanadischen Gemeinden befragt. Depressive Symptome wurden anhand gezielter Fragen nach Frustgefühlen, Traurigkeit, Lust zu Aktivitäten, Schlafstörungen, Nervosität, Zukunftsängsten und Sorgen definiert. Am häufigsten wurden die genannten Symptome in der dritten Gruppe gefunden, die Zigaretten als Stimmungsaufheller ansahen.
Trauriger Spitzenreiter beim Rauchen: Jugendliche
Entgegen der deutlich angebrachten Hinweise auf den Zigarettenpackungen „Rauchen kann tödlich sein“, ist Rauchen unter Jugendlichen in Deutschland vielerorts am Boomen. Gemäß der aktuellen Kinder- und Jugendumfrage des Robert-Koch-Instituts raucht jedes fünfte Mädchen und jeder fünfte Junge zwischen 11 und 17 Jahren. Damit belegt die Bundesrepublik eine traurige Spitzenposition in Europa.
Auslöser, die die Rauchhemmschwelle herabsetzen
Die Rauchmotivation Jugendlicher komme teilweise durch eine nachteilige Vorbildfunktion Erwachsener sowie durch „Raucherszenen“ in Medien – vor allem in Filmen. Angebliche Coolness, Unabhängigkeit und Attraktivität beeinflusse das Verhalten Jugendlicher stark; sie setze die Rauchhemmschwelle herab, so eine Veröffentlichung im Fachmagazin „Pediatrics“ aus dem Jahr 2008 (Ausgabe 121; Seite 108-117).
Diplom-Psychologe Andreas Winter äußerte sich gegenüber „Pressetext“ bezüglich der Gründe, die Jugendliche zum Rauchen veranlassen: „Physiologisch gesehen führt die Überlastung einer bestimmten Gehirnregion, die einen Erwartungsdruck registriert, zu einem Rauchbedürfnis.“ Nichtraucher wie Raucher suchen nach einer Entlastungsmöglichkeit. Nichtraucher würden sich jedoch im Gegensatz zu Rauchern eine Alternative einfallen lassen.
Erfolge gegen das „Qualmen“ in der Hansestadt Hamburg
In Hamburg sind zurzeit ebenso wie in Berlin und in Nordrhein-Westfalen Volksinitiativen für ein Rauchverbot unterwegs. Wie in keinem anderen Bundesland ist in Hamburg bereits die Raucherquote auf dem Rückzug. Vor allem bei Jugendlichen scheint sich ein Imageumschwung abzuzeichnen. Das Rauchen gelte mehr und mehr als unattraktiv und „uncool“. Zwischen den Jahren von 1995 und 2009 sank die Raucherquote laut dem Statistischen Bundesamt in der Hansestadt Hamburg um 23 Prozent – im Bundesvergleich lag die Gesamtrückgangsquote bei 3,3 Prozent.
Christian Bölckow, Geschäftsführer der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen, erklärte gegenüber der Hamburger Morgenpost: „Hamburg hatte ein relativ hohes Ausgangsniveau; es wurde sehr viel geraucht. Bis in die 90´er Jahre galt Rauchen in Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Bremen als trendy. Erst dann setzte ein gesellschaftlicher Wandel ein.“ Inzwischen sei das Image von Rauchern eher schlecht.
Vor allem bei Jugendlichen ist das Rauchen laut Bölckow längst nicht mehr so populär wie früher. Seit 1990 habe sich die Quote bei den 14- bis 18-Jährigen von 30 auf 15 Prozent halbiert.
Gründe für den Rückgang seien zum einen die intensivere Aufklärung von Jugendlichen und die Präventionsprogramme an Schulen wie beispielsweise ‚Be smart, don’t start‘, nach dem es nicht mehr als zwei Raucher in einer Klasse geben darf. Zum anderen halfen strukturelle Maßnahmen wie das Rauchverbot an Schulen, die Anhebung der Altersgrenze beim Verkauf von Tabakwaren auf 18 Jahre (Alterskontrollen selbst an Automaten) sowie die Erhöhung der Tabaksteuer, die zu höheren Preisen für Zigaretten führte.
Insgesamt rauchen aber noch immer 28 Prozent der Hamburger.
Die zukünftigen Nichtraucher ermutigte Christian Bölckow abschliessend zu viel Durchhaltevermögen und Ausdauer: „Durchschnittlich brauchen Raucher sieben Versuche, um aufzuhören.
Hilfe aus der Homöopathie
Für Raucher, die es aus eigener Willenskraft nur mühevoll schaffen, sich aus der Raucherfalle zu befreien, gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln. Bei einem abrupten Nikotinentzug können sich Entzugssymptome wie Stimmungsschwankungen, Nervosität, Händezittern, Kopfschmerzen und Herzklopfen einstellen.
Neben den bekannten Nikotinpflastern, Lutschtabletten oder Kaugummis hat ein Wirkstoff aus der indischen Tabakpflanze Lobelia inflata gute Wirkungen beim Rauchentzug gezeigt. In homöopathischer Potenzierung (D6) hat der Wirkstoff Antinicoticum Monoa bereits unter Beweis gestellt, dass er die Raucherentzugssymptome lindern kann, ohne den Körper für weitere Tage mit Nikotin belasten zu müssen.
In erster Linie ist aber für einen erfolgreichen Ausstieg eine Umstellung der Denkstruktur und der Erwartungshaltung wichtig, um einen unmittelbaren Rückfall zu verhindern.
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