Im Freien spielen hilft gegen Kurzsichtigkeit

Die Kurzsichtigkeit in der Bevölkerung steigt statistisch gesehen weiterhin an. Das Spielen im Freien fördert das Sehvermögen des Kindes und beugt der Kurzsichtigkeit vor.
Von 11. Januar 2012

Natürliches Licht und die Zeit, die damit verbracht wird, auf entfernte Objekte zu schauen, könnten laut Forschungsergebnissen von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Kindes sein. Wissenschaftler der Universität von Cambridge haben acht Studien ihrer Universität analysiert und nachgewiesen, dass das Risiko der Kurzsichtigkeit mit jeder Stunde, die pro Woche mehr im Freien verbracht wird, um zwei Prozent sinkt. Die Zeit, die Kinder im Freien verbringen, steht also mit einem verringerten Risiko einer Kurzsichtigkeit in direktem Zusammenhang. Für die aktuelle Studie wurden die Daten von über 10.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet.

Kurzsichtigkeit weit verbreitet

Das Wissenschaftlerteam um Justin Sherwin kommt zu dem Schluss, dass kurzsichtige Kinder durchschnittlich 3,7 Stunden pro Woche weniger im Freien verbringen als jene, die normal sehen oder weitsichtig sind. Die genauen Gründe dafür sind jedoch noch nicht erforscht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kinder, die mehr im Freien sind, weniger Zeit mit Lesen, Lernen oder Computerspielen verbringen. In zwei der acht Studien, die genau diesen Zusammenhang untersuchten, konnte jedoch kein Beweis dafür erbracht werden. Sherwin betont, dass genauere Daten erforderlich sind, um zu verstehen, welches die wesentlichen Faktoren hierfür sind. So muss weiter untersucht werden, wie sich häufigeres Sehen in die Ferne, weniger Schauen im Nahbereich, der Kontakt mit natürlichem UV-Licht oder körperliche Aktivitäten auf die Entwicklung des Sehvermögens auswirken. Zusätzlich sei es notwendig, weitere Faktoren zu berücksichtigen.

„Die Zeit, die außerhalb des Hauses verbracht wird, muss gegen den Kontakt mit UV-Strahlung abgewogen werden und damit gegen ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs, Katarakten und anderen Krebsarten zu erkranken. Andererseits sollte mehr Bewegung an der frischen Luft gegen Diabetes, Fettsucht, Vitamin D-Mangel und Osteoporose schützen.“ Kurzsichtigkeit ist heute in Großbritannien und Amerika deutlich stärker verbreitet als noch vor 30 oder 40 Jahren. Schätzungen gehen davon aus, dass ein bis zwei Prozent der siebenjährigen Briten kurzsichtig sind. Rund fünf Millionen sind insgesamt kurzsichtig und rund 200.000 sehen schlecht. In manchen Regionen Asiens leiden über 80 Prozent der Bevölkerung an Kurzsichtigkeit.

Alle Neugeborenen sind weitsichtig

Susan Blakeney vom Optometrists-College betont, dass alle gesunden Kinder weitsichtig zur Welt kommen. Je älter sie werden, desto mehr lässt die Weitsichtigkeit nach. Wenn sie aufhören zu wachsen, sollte ihre Sehfähigkeit eigentlich optimal sein. „Es gibt viele Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen können. Die entscheidende Frage ist, welche Faktoren wirklich ausschlaggebend sind“, so die Wissenschaftlerin.(pressetext / ps)



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