Mundgeruch – eine Zivilisationskrankheit?
Und dein Atem verströmt den Duft zarter Rosen… Was ist, wenn dem nicht so ist? Eine Wahrheit, die man sehr ungerne seinem Gegenüber äußert. Und noch unangenehmer, wenn es einen selber betrifft.
Dabei ist schlechter Atem ein Problem, das mittlerweile 50 Prozent der Bevölkerung haben. Mundgeruch ist nicht nur ein Problem für denjenigen, den es betrifft, sondern auch für die Menschen, die ihn umgeben. Hier die Wahrheit zu äußern, ist vielen peinlich. Und wenn alles nichts hilft, kein Kaugummi, kein Mundwasser der Welt, dann sollte man über seine Essensgewohnheiten und seinen Lebensstil nachdenken.
Denn richtig festsitzender Mundgeruch wird nicht vom Mundwasser behoben. Es ist nur ein kurzer Effekt, bis dann die Bakterien wieder diesen fauligen Geruch verströmen. Obwohl viele Marken versprechen, bis zu sechs Stunden anzuhalten, haben Studien ergeben, dass die Geruchsunterdrückung teilweise nur bis zu 42 Minuten anhält. Denn die Mundwässer können nur gewisse Gerüche beheben, aber nicht wirklich die Bakterien abtöten, die den unangenehmen Mundgeruch mit auslösen.
Eine viel bessere Lösung wäre, mit reinen naturbelassenen Ölen zu arbeiten, wie Thymian, Pfefferminz und Eukalyptus. Forschungen haben ergeben, dass diese natürlichen Öle die Entzündungsherde und dem Plaque auf den Zähnen richtig bekämpfen können, die letztendlich Mundgeruch auslösen.
Einer Studie zufolge wurde festgestellt, dass diese natürlichen Öle die Streptokokken bis zu 75 Prozent abtöten können. Diese Öle wären auch in der Lage, den Mundgeruch bis zu drei Stunden wirklich zu beheben.
Das berühmte, gern gemiedene „Ölziehen“
Eine andere Technik, die natürlich nicht sonderlich beliebt ist, heißt „Ölziehen“. Diese alte Technik, die aus der Ayurveda Heilkunst Indiens stammt, sieht folgendermaßen aus: Man nimmt einen Esslöffel Öl zu sich, zieht diesen bis zu 20 Minuten durch seine Zähne. Diese Praxis soll tatsächlich Bakterien abtöten und eine komplette Hygiene des Mundes bewirken, da es den Mundraum wirklich entgiftet. Für diese Methode wird das weiche und cremige Kokosnussöl empfohlen. Es besitzt einen etwas lieblicheren Geschmack als das herbe Olivenöl. Ölziehen ist eine sehr erfolgreiche und kostengünstige Technik, die aber für viele Menschen nicht wirklich durchsetzbar ist. Vielen fehlen am Morgen die 20-30 Minuten Zeit, aber den meisten ist das Gefühl sehr unangenehm, das langsam warm werdende Öl so lange im Mund zu behalten. Ein Würgereiz ist am Anfang nicht auszuschließen und zudem muss man sehr vorsichtig sein, das Öl am Ende nicht zu verschlucken. Es ist wirklich mit extrem vielen Bakterien durchsetzt und würde im Magen seinen Zweck nicht erfüllen. Im Gegenteil. All die Bakterien kämen wieder in unseren Kreislauf zurück.
Aber auch dieses Ölziehen wird nicht wirklich die Wurzel aller Übel bekämpfen. Und das sollte man bei einem ständigen Mundgeruch unbedingt in Angriff nehmen. Denn in den meisten Fällen vermehren sich die Bakterien und Mikroben zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch und werden über die Essensreste weiter genährt. Aber auch auf der Zunge bilden sich gerne die unangenehmen Gerüche. Hier hilft die Zungenspachtel, die es mittlerweile überall zu kaufen gibt. Mit dieser wird vorsichtig die Zunge abgeschabt. Danach den Mund gründlich ausspülen. Und zwischen den Zähnen hilft nur eine Zahnseide, die wirklich die kleinsten Essensreste entfernen kann.
Parodontitis – mehr als unangenehmer Mundgeruch
Natürlich ist auch permanentes Zahnfleischbluten ein wunderbarer Herd in denen sich Bakterien ansammeln. Das ständige Bluten der Wunden löst auf Dauer einen leicht fauligen Mundgeruch aus. Wer Parodontitis nicht wirklich behandelt, nährt immer mehr Entzündungsherde zwischen den Zähnen und Zahnfleisch, da sich hier die Bakterien unaufhörlich vermehren. Mittlerweile leiden 10 Prozent der Bevölkerung an Zahnfleischbluten.
Hier ist die Zahnseide ein absolutes Muss, um Essensreste zwischen den Zähnen zu beseitigen. Denn genau diese Essensreste beginnen zu faulen, dringen in die offenen Wunden ein und ein Teufelskreislauf von Bakterien und Entzündungen führt letztendlich dazu, dass man seine Zähne verliert. Und ein anderer unangenehmer Aspekt ist der ständige Mundgeruch.
Was Untersuchungen auch ergeben haben, wer regelmäßig Medikamente zu sich nehmen muss, leidet wahrscheinlich unter einem permanent trockenen Mund. Und dieser trockene Mund löst auch mit der Zeit unangenehmen Mundgeruch aus. Zu diesen Medikamenten gehören Antidepressiva, Tabletten für Diabetiker und Aspirin. Wer tagtäglich diese Tabletten zu sich nehmen muss, sollte besonders auf seine Mundhygiene achten.
Menschen, die permanent durch den Mund atmen, besonders Menschen, die schnarchen, sind ebenfalls gefährdet, die Schleimhäute im Rachenraum dermaßen auszutrocknen, was wiederum unangenehmen Mundgeruch auslösen kann.
Dieser trockene Mund ist ein guter Nährboden für schlechte Bakterien. Natürlich ist bekannt, dass Alkohol und Zigaretten nicht besonders dazu beisteuern, einen feinen Atem zu verströmen. Wer das weiß, sollte vielleicht nach dem Genuss von Zigaretten und Alkohol eher mit frischer Minze und reinen Ölen seine Mundhygiene in Angriff nehmen.
Mal wieder ist der Darm an allem schuld
Mal wieder sitzt jedoch die Hauptursache im Darm. Eine gesunde und regelmäßige Verdauung ist eines der wichtigsten Voraussetzungen um gesund zu bleiben. In unserem Darm existieren Tausende von Bakterien und beeinflussen unseren Körper und unsere Funktion tagtäglich. 80 Prozent unseres Immunsystems wird vom Darm beherrscht. Natürlich ist bekannt, dass wir nicht nur gute Bakterien sondern auch die schlechten Bakterien im Darm besitzen. Eine normale Proportion wäre 80 Prozent gute Bakterien und 15 Prozent schlechte Bakterien. Eine Unausgewogenheit zwischen den guten und schlechten Bakterien kann natürlich eine große Anzahl an verschiedenen Krankheiten mit sich bringen und unter anderem auch schlechten Mundgeruch verursachen. Aber auch ein unangenehm riechender Körpergeruch hat etwas mit dem Darm zu tun.
Ist die Darmflora angegriffen, wird unser ganzer Körper in Mitleidenschaft gezogen. Man sagt zum Beispiel, ein leicht fischiger Mundgeruch bedeutet, dass die Nieren Probleme haben, während ein leicht faulig-süßlicher Geruch eher den Verdacht auf Diabetes lenkt.
Du bist, was du isst, oder besser gesagt, das was unser Darm von uns zu verarbeiten bekommt, ist maßgeblich für unsere Gesundheit verantwortlich.
Wer permanent seinem Körper und damit seinem Darm Zucker, Kohlenhydrate, die sich letztendlich im Körper in Zucker verwandeln, zumutet, darf sich nicht wundern, wenn seine Darmflora nicht intakt ist. Bakterien, Hefepilze und Zucker lösen nicht nur Blähungen, sondern eben auch unangenehmen Körper- und Mundgeruch aus.
Eine schlechte Balance zwischen den guten und schlechten Bakterien bedeutet:
1) Der Darm ist nicht mehr in der Lage die wirklich guten Nährstoffe aufzunehmen.
2) Der Darm ist nicht mehr in der Lage Bakterien und toxische Chemikalien abzubauen
3) Allergien können entstehen.
Man sollte unbedingt seine Essgewohnheiten von Kohlenhydraten, Fruchtsäften und Zucker einschränken.
Wer auch permanent Antibiotika zu sich nehmen muss, wird nicht nur die schlechten Bakterien, sondern auch eine ganze Menge von den guten Bakterien zerstören. Diese sind unendlich wichtig um eine gesunde Darmflora intakt zu halten.
Die Ernährung
Natürlich ist schlecht verarbeitetes Fleisch aus Massentierhaltung einer der Gründe, warum Darmkrebs in den letzten Jahrzehnten dermaßen zugenommen hat. Denn auch dem Tier wurden unter Umständen zu viele Hormone und Antibiotika gegeben, die wir unweigerlich mit in uns aufnehmen. Ein Tier, das sein Leben lang keine Sonne und keine grünen Wiesen erlebt hat, kann kein gutes Fleisch hervorbringen. Gepökeltes und geräuchertes Fleisch enthalten zudem die höchst gefährlichen Nitrite, die Krebs auslösen. All diese Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker ziehen den Darm in Mitleidenschaft und am Ende verströmt man den fauligen Atem.
Auch viele Wassersorten enthalten zu viel Chlor und zu viel Fluorid, was auch wiederum nicht förderlich für die Gesundheit ist und den Darm letztendlich ermüden lässt. Damit beginnen dann die schlechten Bakterien die Oberhand zu gewinnen.
Auch alles Obst und Gemüse, das mit Pestiziden behandelt worden ist, sollte unbedingt vermieden werden. Denn all diese Gifte kommen unweigerlich bei uns im Darm an und zerstören damit unser Immunsystem.
Natürlich sollte man auf naturbelassenes Obst und Gemüse ausweichen, möglichst Weizen und Milchprodukte aus biologischen Beständen kaufen. Wer permanent unter schlechtem Mundgeruch leidet, sollte 1/3 seiner Nahrung möglichst roh zu sich nehmen.
Man sollte darauf achten, dass das Essen möglichst viele gesunde Nährstoffe enthält und nicht mit Chemikalien, Zusatzstoffe und chemischen Substanzen belastet ist. Auch gute Fette und Öle sind sehr wichtig, um die Darmflora intakt zu halten. Hier wird empfohlen mit Kokosnussöl, Avocado und Olivenöl zu arbeiten.
Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und zweimal im Jahr eine Prophylaxe können helfen, dass vielleicht auch Ihr Atem wieder…
Den Duft von frischen Rosen verströmt …
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