Schönheits-Operation statt Gesundheitsreform

Kein Klinsmann in Sicht für Sanierungsfall Deutschland
Titelbild
(Foto: Frederick M. Brown/Getty Images)
Von 5. Juli 2006

Sie ist teuer und sie wird nicht lange halten – wie jede Schönheitsoperation. Sie verstärkt den Schein, statt von der Wurzel her Gesundheit zu ermöglichen. Die Kassen zahlen sie nicht, sondern die Patienten, denn Schönheitsoperationen und Piercing werden nicht übernommen. Politisches Parteienkalkül, taktische Arrangements und gegenseitiges Blockieren werfen ein schlechtes Licht auf die Große Koalition als Arzt am Krankenbett des Sanierungsfalls Deutschland. 

Im Windschatten der Fußball-Euphorie wurde sie beschlossen, aber in den kräftigen Böen der Verbände und der in- und ausländischen Presse ist sie nun gelandet. Was die Masse der Beitragszahler nicht aussprechen kann, das übernehmen die Medien. Es rauscht im Blätterwald vor Enttäuschung. Hatten doch alle gehofft, dass zwei schwache Volksparteien eine starke Reform zustande bringen. So muss wieder einmal von allen ausgesessen werden, wie bei Kohl, was nicht bewältigt wurde. So werden mit dem Geld der schweigenden Mehrheit Löcher gestopft, wie bei Schröder, mit Kurzzeiteffekt. Drastisch kommentiert sogar die „Wiener Zeitung“ das Ergebnis:„Die Koalitionäre lächeln zähneknirschend zu einem Kompromiss, der meilenweit von ihrer jeweiligen Ausgangsposition entfernt ist: Keine Bürgerversicherung für die SPD, keine Kopfpauschale für die Union. Beide Parteien sind als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet.“

Die Gesundheitsreform als Patient muss offensichtlich ein Patient bleiben, der nicht gesunden darf. Am chronischen Patienten verdienen sehr viele am besten. Und wenn die Reform nicht bald gestorben ist, dann frisst sie auch noch unsere Kinder.



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