Schlafmangel steigert stark das Erkältungsrisiko

Wenig Schlaf macht Menschen deutlich anfälliger für Erkältungen. In einer Studie steigerte ein Schlafdefizit das Risiko für Schnupfen um gut das Vierfache.
Titelbild
Wenig Schlaf macht Menschen deutlich anfälliger für Erkältungen.Foto: Malte Christians, dpa/dpa
Epoch Times1. September 2015

Die Forscher um Aric Prather von der University of California in San Francisco hatten 164 Erwachsene untersucht und zu ihrem Lebensstil – etwa in Bezug auf Alkohol, Tabak, Ernährung oder Stress – befragt. Zudem maßen sie eine Woche lang mit Sensoren ihren Schlaf.

Dann infizierten sie die Teilnehmer mit Erkältungsviren und isolierten sie in einem Hotel. In der folgenden Woche nahmen sie täglich eine Probe Nasenschleim, die dann untersucht wurde. Ergebnis: Wer weniger als sechs Stunden pro Nacht schlief, war 4,2 Mal so anfällig für eine Erkältung wie jemand mit mindestens sieben Stunden Schlaf.

Wer weniger als fünf Stunden schlief, war sogar 4,5 Mal stärker gefährdet. Insgesamt hatte Schlaf viel größeren Einfluss als Alter, Ernährung, Stress oder Rauchen, wie die Forscher im Fachblatt „Sleep“ berichten.

„Schlaf geht über alle anderen Faktoren unserer Messung hinaus“, wird Prather in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. „Es spielte keine Rolle, wie alt die Leute waren, wie gestresst, ihre ethnische Zugehörigkeit, Bildung oder Einkommen. Es spielte keine Rolle, ob sie Raucher waren. Keinen Schlaf zu bekommen, beeinträchtigt die körperliche Gesundheit grundlegend.“

Nach seiner Einschätzung ist die neue Studie aussagekräftiger als frühere Untersuchungen. Denn da seien die Probanden wachgehalten oder geweckt worden, während diesmal das ganz normale Schlafverhalten zur Grundlage gemacht wurde. „Es könnte eine ganz normale Woche während der Erkältungszeit sein“, sagt Prather.

Dabei gehe es auch um die Gesellschaft: „In unserer geschäftigen Kultur gibt es auch den Stolz darauf, wenig zu schlafen und sehr leistungsfähig zu sein. Wir brauchen mehr solche Studien um in die Köpfe zu bekommen, dass Schlaf ein entscheidender Punkt für unser Wohlergehen ist.“ (dpa/ks)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion