„Süße Früchte, bittere Wahrheiten“: Oxfam klagt über menschenunwürdigen Anbau von Supermarktfrüchten

Auch auf Plantagen, die mit dem weit verbreiteten Nachhaltigkeitssiegel der Rainforest Alliance - erkennbar am grünen Frosch - zertifiziert wurden, seien die Zustände katastrophal.
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Laut Oxfam sind auch auf Plantagen, die mit dem weit verbreiteten Nachhaltigkeitssiegel der Rainforest Alliance - erkennbar am grünen Frosch - zertifiziert wurden, die Zustände katastrophal.Foto: Patrick Pleul/dpa
Epoch Times31. Mai 2016
Die Hilfsorganisation Oxfam wirft den großen deutschen Lebensmittel-Handelsketten den Bezug von Bananen und Ananas von Plantagen vor, auf denen massiv gegen Menschenrechte verstoßen wird.

Arbeiter seien dort hochgiftigen Pestiziden schutzlos ausgeliefert, Gewerkschafter würden unterdrückt und bedroht sowie Mindestlöhne unterschritten, teilte Oxfam in seiner am Dienstag veröffentlichten Studie mit dem Titel „Süße Früchte, bittere Wahrheiten“ mit.

Oxfam hatte für die Untersuchung nach eigenen Angaben Plantagen in Ecuador und Costa Rica besucht, mehr als 200 Arbeiterinnen und Arbeiter befragen lassen und mit zahlreichen Experten gesprochen. Auch auf Plantagen, die mit dem weit verbreiteten Nachhaltigkeitssiegel der Rainforest Alliance – erkennbar am grünen Frosch – zertifiziert wurden, seien die Zustände katastrophal.

Die Rainforest Alliance betonte in einer ersten Stellungnahme, man nehme die Anschuldigungen „sehr ernst“. Erste Überprüfungen der Oxfam-Vorwürfe auf zwei Farmen in Costa Rica und Ecuador hätten die Anschuldigungen aber nicht bestätigt. Die Organisation lud Oxfam zu gemeinsamen Überprüfungen ein.

Der Handelskonzern Rewe betonte in einer Stellungnahme, das für alle Bananen und Ananas der Eigenmarken mit den Lieferanten eine verbindliche Zertifizierung nach dem Standard der Rainforest Alliance vereinbart worden sei.

Sollte es Hinweise geben, dass es hier zu Verstößen komme, würden diese selbstverständlich geprüft und gegebenenfalls geahndet. Rewe habe Oxfam deshalb um konkretere Informationen gebeten. Die Organisation habe die Vorwürfe aber „bis heute nicht belegen können“. Von Edeka, Aldi und Lidl war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

(dpa)


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