Techniker Krankenkasse verzeichnet historisches Hoch an Fehltagen
8,54 Millionen Krankschreibungen und 110,12 Millionen Fehltage. Das ist die erschreckende Bilanz der Techniker Krankenkasse (TK) aus dem Jahr 2022. Seit 2021 sind die krankheitsbedingten Fehltage innerhalb der TK um über 25 Prozent gestiegen. Die Versicherten waren demnach im Jahr 2022 deutlich häufiger krank, wobei die einzelnen Krankschreibungen weniger Tage umfassten als im Vorjahr.
Im Durchschnitt lag der Krankenstand 2022 bei der TK bei 5,2 Prozent, was 19 Fehltagen pro Versichertem entspricht. Im Jahr 2021 waren es noch 14,6 Fehltage.
„Für einen Betrieb mit 100 Beschäftigten bedeutet dieser Anstieg, dass Beschäftigte im Jahr 2022 insgesamt 443 Tage mehr als im Jahr 2021 erkrankungsbedingt bei der Arbeit fehlten“, heißt es in der als „Kurzübersicht Fehlzeiten“ erschienenen Fassung des Gesundheitsreports 2023 der Techniker Krankenkasse.
Rechnerisch bedeutet das aber auch, dass in diesem Betrieb ständig knapp neun Prozent der Belegschaft krankheitsbedingt ausfielen.
Arbeitsunfähigkeitstage je Versicherungsjahr 2000 bis 2022, Foto: Bildschirmfoto, TK Gesundheitsreport 2023, Seite 3
Atemwegserkrankung vor Depression und Rücken
Der größte Anteil der Fehlzeiten ist mit 4,81 Tagen pro Kopf auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Auf dem zweiten Platz liegen psychische Störungen mit 3,33 Tagen. Allein auf die beiden ICD-10-Diagnosen F32 „Depressive Episode“ sowie F33 „Rezidivierende depressive Störung“ im Sinne von Depressionen entfielen 2022 zusammen 126,7 Krankheitstage je 100 Versicherungsjahre, was einem Anteil von 6,7 Prozent an allen gemeldeten Arbeitsunfähigkeitstagen entspricht. Während Männer bei den Rückenschmerzen die Nase leicht vorn haben, sind im Bereich der Depressionen deutlich mehr Frauen betroffen.
Einen leichten Rückgang verzeichneten Krankheiten im Muskel-Skelett-System, die mit durchschnittlich 2,59 Fehltagen je Erwerbsperson den dritten Platz belegte. Eine untergeordnete Rolle hingegen spielten Endokrine-, Ernährungs- und Stoffwechsel- sowie Hauterkrankungen.
Wirft man einen Blick auf die einzelnen Berufsgruppen, fällt auf, dass am häufigsten von den Krankschreibungen die Gruppe der „Führer/innen von Fahrzeug- und Transportgeräten“ betroffen waren. Danach folgen Metallbau, Innenausbau, Erziehung, soziale und hauswirtschaftliche Berufung, Theologie, Logistik (außer Fahrzeugführer) sowie Kunststoff- und Holzverarbeitung. Den geringsten Krankenstand wiesen Personen aus dem IT-Bereich auf.
Der TK-Gesundheitsreport basiert auf anonymisierten Daten der rund 5,6 Millionen versicherten Erwerbspersonen – zu denen sowohl sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als auch ALG1-Empfänger gehören. Nähere Einzelheiten zu den Krankschreibungen wie Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines positiven Corona-Tests oder Zusammenhänge mit der COVID-Impfung gehen aus dem Gesundheitsreport nicht hervor.
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