Ungewaschene Handtücher: Nach nur drei Tagen mehr Bakterien als auf Toiletten

Hand-, Küchen- und Badetücher werden täglich benutzt. Sie sollten allerdings häufig gewaschen werden, da sie ein guter Nährboden für Bakterien sind. Wie man sie am besten regelmäßig auf natürliche Weise reinigen kann, erklärt der Direktor eines der ältesten japanischen Waschsalons.
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Hand- und Badetücher kommen täglich mit unserem Körper in Berührung und sollten deshalb regelmäßig gewaschen werden.Foto: iStock
Von und 23. Juni 2023

Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Badroutine: Hand, Küchen- und Badetücher. Doch wer hätte gedacht, dass die harmlosen Tücher eine Gefahr für die Gesundheit darstellen können? Denn auch wenn sie scheinbar sauber oder wenig benutzt erscheinen, beherbergen sie unzählige krankheitserregende Bakterien.

Diese Keime können Hauterkrankungen, Haarausfall und Harnwegsinfektionen verursachen und sogar antibiotikaresistente Bakterien verbreiten, die lebensbedrohlich sein können.

Die meisten Bakterien in Hand- und Badetüchern stammen von Körper, Gesicht und Händen des Benutzers. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit, die in Badezimmern herrscht, ist dies ein äußerst günstiges Umfeld für ein schnelles Bakterienwachstum. 

Nährboden für Bakterien

Forscher untersuchten in der japanischen Fernsehsendung „Non Stop“ den Bakteriengehalt in Badetüchern. Dabei stellten sie fest, dass frisch gewaschene Tücher 190.000 Bakterien enthielten. Nach einem Tag der Benutzung stieg die Zahl auf 17 Millionen – fast 90 Mal mehr als am ersten Tag. Bei Tüchern, die drei Tage lang benutzt wurden, stieg die Bakterienzahl auf 87 Millionen und bei solchen, die eine Woche lang benutzt und nicht gewaschen wurden, sogar auf 94 Millionen.

Noritoshi Ri, Leiter des Forschungszentrums „Hygiene & Microbiology Research Center“ in Tokio, erklärte in der Sendung, dass die Bakterienanzahl in einem Tuch nach einwöchigem Gebrauch mehr als zehn Milliarden betragen kann. Das entspricht der Bakterienanzahl in einem Abflussrohr.

Verursachen Hautkrankheiten

Laut William Chao enthalten Handtücher, die drei Tage lang ungewaschen bleiben, eine Vielzahl von Keimen. Wenn man sich mit ihnen abwischt, sei es so, „als würde man seinen Körper an einer Toilette abwischen“, so Chao, ein Toxikologe, zertifizierter Spezialist des „American Board of Toxicology“ und Professor an der Chung Yuan Christian University in Taiwan.

Neben Escherichia Coli – das auf und in Toiletten am häufigsten vorkommt und Harnwegs- und Darminfektionen verursachen kann – konnten je nach den unterschiedlichen körperlichen Zuständen des Tuchbenutzers weitere Bakterienarten gefunden werden, darunter 

  • Staphylococcus Aureus (verursacht Hautinfektionen),
  • Salmonellen (verursachen Darmentzündungen) und
  • Legionellen (verursachen grippeähnliche Infekte).

Das Abtrocknen des Körpers mit unsauberen Tüchern kann zu Hautproblemen führen. Chao zufolge können die im Tuch enthaltenen Keime Hautallergien, Follikulitis (Entzündung der Haarfollikel), Haarausfall und andere Hautkrankheiten verursachen.

Viele Menschen benutzen Handtücher oft gemeinsam, insbesondere Familien mit Kindern und Paare. Wenn einer der Benutzer eine Infektion hat, kann das Tuch zu einem Nährboden für Bakterien werden. Das führt zu gegenseitigen und wiederholten Infektionen. Wenn ein Handtuchbenutzer wegen einer Krankheit in Behandlung ist, kann es sein, dass der Keim zum Partner gelangt und bald zum Initiator zurückkehrt. Dadurch entsteht ein Kreislauf. Dies ist häufig bei Fußpilz (Tinea Pedis) und Viruswarzen der Fall.

Wenn der Körper nach dem Baden juckt oder man häufig Allergien oder Infektionen hat, sollte man überprüfen, wie sauber das Badezimmer ist, empfahl Chao. Selbst innerhalb einer Familie sollte jeder sein eigenes Hand- und Badetuch benutzen.

Auch Rin Doi, Direktorin einer japanischen Hautklinik, kam in der gleichen „Non Stop“-Sendung zu Wort. Ihren Worten nach kann es bei Menschen mit Hautallergien oder bei Säuglingen und Kleinkindern, die eine zarte Haut haben, zu Infektionen kommen, wenn sie Tücher verwenden, die viele Bakterien enthalten. Vor allem, wenn es eine Wunde gibt, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich entzündet und eitrig wird.

Bakterien wie E. coli und Salmonellen können sich auch auf den Tüchern in der Küche befinden. Laut einer 2014 in den USA und Kanada durchgeführten Studie zu Küchentüchern konnten Forscher in 82 Haushalten in 89 Prozent der Küchentücher coliforme Bakterien und in 25,6 Prozent der Tücher E. coli nachweisen. Ferner entdeckten sie auf den Tüchern auch Klebsiella Pneumonie und Salmonellen.

„Drei Schätze“ zum Waschen von Handtüchern

Verschiedene Bakterien, die sich in schmutzigen Handtüchern vermehren, erzeugen Gerüche. Der japanische Handtuchvertreiber Tetsuya Abe, auch „Tuchdoktor“ genannt, demonstrierte in einer Fernsehsendung, wie man Handtücher wäscht. Er kochte ein Handtuch zunächst drei bis vier Minuten lang im heißen Wasser und spülte es dann im Wasser aus. Dabei verschwand der Geruch (Bakterien) auf dem Tuch.

Kensuke Kanzaki, Direktor des traditionsreichen japanischen Waschsalons „Hakuyosha“, empfahl die Verwendung von Natriumpercarbonat als Reinigungshilfe. Natriumpercarbonat, Backpulver und Zitronensäure sind in Japan als die „Drei Schätze zum Reinigen für Hausfrauen“ bekannt. Sie sind nicht nur ungiftig, geruchlos und schadstofffrei, sondern haben auch eine bleichende, dekontaminierende und geruchsbeseitigende Wirkung. 

Kanzaki erklärte in einem Beitrag, dass die Verwendung von Natriumpercarbonat sehr einfach ist. Man sollte einfach die zu waschenden Tücher ins Waschbecken legen, 150 Gramm Natriumpercarbonat gleichmäßig auf sie streuen, heißes Wasser (60–80 Grad Celsius) hineingießen, 30 Minuten einweichen lassen und dann wie üblich waschen.

 

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „The Shocking Truth: Unwashed Towels Rival Toilets in Bacteria Counts After Just Three Days (redaktionelle Bearbeitung as)



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