Wegen Treibgut und Mikropartikeln aus Shampoos: 2050 mehr Plastik als Fische im Meer

Wenn es so weiter geht, schwimmen im Jahr 2050 mehr Plastikteile als Fische im Meer. Dies prognostiziert Ocean Care. Die UNO berät deshalb nächste Woche Maßnahmen gegen Meeresverschmutzung durch Makro- und Mikroplastik.
Titelbild
Plastikmüll am StrandFoto: Global Garbage
Epoch Times9. Juni 2016

Am 8. Juni ist Tag der Ozeane und eine Woche später gibt es UN-Verhandlungen zum Thema Meeresverschmutzung durch Makro- und Mikroplastik in New York. Die in der Schweiz ansässige Organisation Ocean Care berät die UNO in Meeresfragen und weist darauf hin, wie große Organisationen und wie wir als Einzelne zu weniger Plastik in den Ozeanen beitragen können.

Nicht nur große Frachter verlieren Güter in Plastikverpackungen, wenn sie über die Ozeane schippern. Auch der Einzelne bringt Plastik in den Wasserkreislauf, wenn er zum Beispiel Keksverpackungen, Trinkflaschen und Sonnencreme am Strand zurücklässt oder aber Shampoos mit Mikroplastikpartikeln benutzt.

Die Makroplastik, die durchs Meer treibt, kann mehrere tausende Kilometer zurücklegen, bis sie auf einer der geografisch ungünstig gelegenen Plastikmülldeponien dieses Planeten landet oder in einem Strudel gefangen ist. Treibgut für Jahre.

https://youtube.com/watch?v=tHgpdHlZ17A

Wir müssen auf allen Ebenen “vom einzelnen Haushalt bis hin zum UNO-Gremium“ Verantwortung wahrnehmen, die nötigen Beschlüsse fassen und entsprechend handeln, so eine Pressemitteilung von Ocean Care.

Wir sollten uns in Erinnerung rufen, dass …

– …jährlich durchschnittlich neun Millionen Tonnen Plastikabfälle in die Weltmeere gelangen,

– …hunderttausende Delphine und Wale, Robben und Schildkröten und sogar Eisbären im Plastikmüll verenden, die Zahl der in Plastik begrabenen Seevögel geht in die Millionen.

– …das Gewicht des Plastikmülls 2050 größer sein wird als das der Fische in den Ozeanen, wenn wir weitermachen wie bisher.

Das kann im Großen getan werden:

 – Die einzelnen Staaten müssen konkrete Beschlüsse fassen, um die Plastikmüll-Entsorgung zu regulieren.

– Mikro- und Nanoplastikpartikel in Kosmetikprodukten müssen umgehend verboten werden.

– Plastikmaterialien sollen nach ihrer Gefährlichkeit klassifiziert werden. Die Produktion besonders giftiger Materialien muss verboten, der Handel damit eingestellt werden.

– Die Abschöpfung treibender Plastikabfälle im Meer darf Kleinstorganismen als Basis der marinen Nahrungskette nicht gefährden.

Darauf kann der Einzelne achten:

– Bei jedem Einkauf wiederverwendbare Taschen mitnehmen und auf Plastiktüten verzichten.

– Möglichst wenig in Plastik verpackte Lebensmittel kaufen und Einweggeschirr meiden.

– Plastikmüll trennen und der Wiederverwertung zuführen.

– Plastikabfälle einsammeln und sachgerecht entsorgen.

2016/17 Wissenschaftsjahr zu Meeren und Ozeanen

Der Ozean ist das größte Ökosystem der Erde. "Früher entdeckte man neue Länder über die Meere. Heute müssen wir die Meere selbst noch weiter entdecken: Erst wenn wir den Meeresraum richtig verstanden haben, können wir ihn nachhaltig nutzen und ihn besser schützen", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. "Wir müssen jetzt eine Trendwende hin zu einem nachhaltigen Umgang mit den Meeren einleiten, denn Klimawandel, Überfischung und Vermüllung bedrohen den größten Lebensraum des Planeten", leitete sie das Wissenschaftsjahr 2016/17 zu Meeren und Ozeanen ein.

Die Bundesregierung setzt sich nun verstärkt dafür ein, dass Forschungsstrategien gegen Verschmutzung, Überfischung und Übersäuerung der Meere entwickelt werden.

Zum Wissenschaftsjahr beginnt im Foyer des BMBF Berlin die Ausstellung "Das Meer beginnt hier". Sie kombiniert Dauer- und Wechselausstellung. Letztere wechselt alle vier bis fünf Monate und informiert über die Küste (Sommer/Herbst 2016), die Arktis und Antarktis (Winter 2016/2017) und die Tiefsee (Frühjahr/Sommer 2017). (kf)

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