Wie eine gesunde Ernährung die Sehkraft stärken kann

Die Augen sind täglich einer Flut von visuellen Reizen ausgesetzt. Bestimmte Nährstoffe und eine gezielte Ernährung können sie dabei unterstützen.
Titelbild
Grünes Gemüse enthält neben Karotten wichtige Carotinoide für die Augengesundheit.Foto: iStock
Von 5. August 2023

Unsere Augen sind zweifellos eines der wichtigsten Sinnesorgane. Immerhin nehmen wir 80 Prozent unserer Umwelt über die Augen wahr. Innerhalb einer Sekunde übertragen die Augen mehr als 10 Millionen Informationen aus unserer Umgebung an das Gehirn. In der Großhirnrinde werden diese kontinuierlich analysiert und verarbeitet, um ein verlässliches Abbild unserer Umwelt zu erstellen.

Die Relevanz des Sehsinns wird vielen durch das Blinde-Kuh-Spiel in der Kindheit bewusst. Allerdings erkennen die meisten Menschen erst im Alter von 40 oder 50 Jahren erneut die Wichtigkeit dieser Wahrnehmungsfähigkeit, wenn die ersten Anzeichen von Alterssichtigkeit auftreten und eine Brille erforderlich wird.

Allerdings kann die Sicht nicht nur durch den natürlichen Alterungsprozess beeinträchtigt werden. Lange Stunden am Computer, grelles Sonnenlicht sowie Stress und eine ungesunde Lebensweise wie Rauchen und Bewegungsmangel haben Auswirkungen auf die Sehkraft. Augenerkrankungen wie grüner und grauer Star, erhöhter Augeninnendruck und altersbedingte Makuladegeneration treten dadurch häufig auf und können die Sehkraft schwächen und gefährden.

Aktuelle Studien belegen, dass eine Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst, Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien degenerativen Augenerkrankungen vorbeugen und ihr Fortschreiten verlangsamen kann.

Besser sehen dank richtiger Ernährung

Der Körper benötigt ausreichend Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, um alle wichtigen Funktionen optimal auszuführen. Die Augen sind dabei keine Ausnahme und profitieren von speziellen Nährstoffen. Eine mediterrane Ernährungsweise, die reich an frischem Obst, Gemüse, Olivenöl und Fisch ist und einen moderaten Verzehr von Fleisch und Milchprodukten beinhaltet, kann zu einer besseren Sehkraft führen.

Vitamin A aus Karotten für eine gute Nachtsicht

Eines der wichtigsten „Augenvitamine“ ist Vitamin A. Es spielt eine entscheidende Rolle beim Hell-Dunkel-Sehen, da es ein wesentlicher Bestandteil der Netzhaut ist. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Nachtblindheit führen. Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, ist laut Angaben des Zentrums für Gesundheit in rot-orangen Lebensmitteln wie Süßkartoffeln, Kürbis, Karotten, Tomaten, Mangos und Aprikosen sowie in vielen grünen Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl und Spinat enthalten.

Lutein und Zeaxanthin gegen Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für den Verlust der Sehschärfe bei Menschen über 50 Jahre. Laut Angaben des Deutschen Blinden und Sehbehindertenverbands e.V. (DBSV) leiden in Deutschland mehr als sieben Millionen Menschen an einer Form der Makuladegeneration.

Diese Erkrankung betrifft die zentrale Stelle der Netzhaut, die als Makula oder „gelber Fleck“ bezeichnet wird. Die Makula enthält Schutzpigmente, die schädliches UV-Licht filtern, das als Mitverursacher der AMD gilt. Lutein und Zeaxanthin, – beides Carotinoide –, die in den Pigmenten der Netzhaut eingelagert sind, wirken wie eine interne Sonnenbrille. Sie schützen die Makula vor freien Radikalen und unerwünschten Ablagerungen, bekannt als Drusen. Diese gelten als die Hauptverursacher der Makuladegeneration, indem sie die Versorgung der Netzhaut mit wichtigen Nährstoffen behindern.

Wichtige Quellen für Lutein und Zeaxanthin sind Grünkohl, Wirsing, Spinat, Brokkoli, Erbsen, Petersilie, Mais und Eigelb. Gleichzeitig liefern sie auch Vitamin C, Vitamin E und Zink, die ebenfalls eine antioxidative Wirkung haben.

Untersuchungen zeigen, dass Lutein, Zeaxanthin, Beta-Carotine, Vitamin C, Vitamin E, Zink und Omega-3-Fettsäuren bis zu einem gewissen Grad vor AMD schützen können und den Fortschritt der Krankheit hemmen können.

Darüber hinaus verringern regelmäßige körperliche Bewegung und das Aufgeben des Rauchens das Risiko, an AMD zu erkranken.

Omega-3-Fettsäuren: Essenziell für Augen

Die Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure) spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der Netzhaut. Ein Mangel an dieser essenziellen Fettsäure kann das Risiko für eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) erhöhen. Darüber hinaus haben Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die sich positiv auf die Augengesundheit auswirken.

Fisch, vorwiegend fettreiche Sorten wie Lachs, Hering und Makrele, enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren. Eine pflanzliche Quelle, die besonders hervorzuheben ist, ist neben Leinöl und Walnüssen die Schizochytrium-Alge, da sie hohe Mengen an Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) enthält. Es empfiehlt sich, diese Alge in Form von Öl einzunehmen.

Beeren: Stärkung der Augen mit Anthocyanen

Anthocyane sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Beeren und Früchten ihre rote, blaue bis violette Farbe verleihen und eine stark antioxidative Wirkung besitzen. Sie fördern die Durchblutung und schützen die winzigen Blutgefäße der Augen. Der Verzehr von Heidelbeeren, Brombeeren oder anderen blau-violetten Früchten kann eine gute Sehkraft unterstützen und zudem die Gehirnfunktion verbessern.

B-Vitamine: Nahrung für die Sehnerven

Lebensmittel, die reich an B-Vitaminen sind, runden eine augengesunde Ernährung ab. Dazu zählen vor allem Nüsse, Samen und Kerne sowie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Fisch, Fleisch, Innereien und grünes Blattgemüse, das reichlich Folsäure enthält. 

B-Vitamine unterstützen die Aktivitäten der Nerven und sind somit auch für das Gehirn und den Sehnerv wichtig. Laut einer Studie senken die Vitamine B12 und Folsäure (B9) das Risiko, an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu erkranken. Ebenso könnte Vitamin B6 aus Reiskleie dabei eine wichtige Rolle spielen.

Eine weitere Studie belegt die positive Wirkung von Vitamin B3 auf die Gesundheit der Netzhaut bei Glaukom (Grüner Star). Glaukom ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Augenerkrankungen, die mit einer Schädigung des Sehnervs einhergehen und zu Ausfällen des Gesichtsfeldes führen. Diese Erkrankungen zählen weltweit zu den Hauptursachen für Erblindung. In Deutschland sind etwa 950.000 Menschen davon betroffen.

Durch eine gezielte Ernährung können wir zweifellos einen positiven Einfluss auf unsere Sehkraft ausüben. Zusätzlich begünstigt eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung, ausreichendes Trinken und Stressreduktion, die Entspannung einschließt, nicht nur unser allgemeines Wohlbefinden, sondern hat auch einen förderlichen Effekt auf die Gesundheit unserer Augen.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion