Wirkung von Medikamenten gegen Osteopenie wird übertrieben
Osteopenie gilt als Vorläufer der Osteoporose und betrifft etwa die Hälfte aller älteren Frauen: Doch ob die Osteopenie, eine verringerte Knochendichte, schon mit Medikamenten behandelt werden sollte, darüber streiten Mediziner und Pharma-Konzerne. Spanische Forscher werfen Pharma-Firmen vor, mit Absicht den Nutzen von Medikamenten zu übertreiben und deren Risiken zu verschweigen. Ziel sei es, einen möglichst großen Markt aufzubauen und relativ beschwerdefreien Menschen Präparate zu verkaufen.
Pillen und Geld – eine unheilige Allianz
Diese Vermarktung habe in Europa schon begonnen, schreiben die Forscher um den Mediziner Pablo Alonso-Coello aus Barcelona im „British Medical Journal“. Aber auch hier wird hauptsächlich die Fom bemängelt, in der frühere Studien mit Osteoporose-Mitteln wieder aufgegriffen werden. Diese „Re-Analysen“ erscheinen in medizinischen Fachzeitschriften, sind aber lediglich Neubewertungen von Studien, die schon mehrere Jahre zurückliegen. Darin würden die Vorteile der jeweils untersuchten Arzneimittel übertrieben, die Risiken verschwiegen. So werde etwa in einer Re-Analyse des Mittels Raloxifen nur der mögliche Nutzen aufgeführt. Dass das Medikament mit einer erhöhten Thrombose-Gefahr verbunden sei, werde nicht einmal erwähnt, bemängeln die Forscher.
Wer bezahlt die Studien?
In den insgesamt vier beschriebenen neuerlichen Analysen wurden sämtliche ursprünglichen Studien von Pharma-Firmen finanziert. In drei der vier Fälle leiteten Mitarbeiter von Medikamenten-Herstellern die Re-Analyse. Da stelle sich die Frage, ob dies tatsächlich zu einer wirksamen Vorbeugung von Knochenbrüchen führen solle oder eher zu einer unnötigen Behandlung von Millionen gesunder Frauen, erklären die Forscher. (sfr/British Medical Journal (BMJ)“, Vol. 336, S. 126-129)
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