Bühnenbildner: „Shen Yun hat eine ganz tiefe Intention“

Titelbild
Martin Trippen bei Shen Yun in FrankfurtFoto: Matthias Kehrein / Epoch Times
Von 16. März 2014

FRANKFURT a. M. – Am Samstagabend gab SHEN YUN auf seiner Europatournee in der Frankfurter Jahrhunderthalle die diesjährige Deutschlandpremiere. Das weltweit beste Tanztheater für klassischen chinesischen Tanz hat es sich zur Mission gemacht, Chinas traditionelle Kultur wiederzubeleben.

Unter den Zuschauern war auch Martin Trippen, Fotograf, Leiter der Leica Galerie und geschäftsführender Gesellschafter der Girma 3D Maximal in Frankfurt. Herr Trippen ist von Beruf Bühnenbildner. Als Profi sagte er zum Bühnenbild von Shen Yun: „Diese Interaktion, wie das genau gepasst hat, und auch die farbliche Abstimmung, haben mir gut gefallen. Das war lebendig, anders, als wir das oft machen dürfen. Wir dürfen das oft gar nicht so machen, wie das hier so schön frei ausgedrückt wurde. Der positive Weg ist der viel schönere Weg. Sonst ist immer alles dunkel gehalten, es muss immer cool sein, aber hier sieht man, es kann auch sehr bejahend und sehr freundlich sein und dadurch auch den Menschen erfüllen. Schöne Dinge entsprechen unserer Natur. Jetzt, nach der Show bin ich gefüllt mit Freundlichkeit.“

Auf die Frage, wie Herr Trippen einem Freund Shen Yun beschreiben würde, sagte er: „Farbenfroh, lebendig, zuerst ein wenig fremd, weil man solch eine Intensität gar nicht gewohnt ist. Man sitzt da und denkt: Wow! Das muss ich erst einmal auf mich zukommen lassen und annehmen. Dann denkt man so langsam: Ah, ich verstehe. Es gibt ja auch sich wiederholende Elemente und man kann sich so langsam in die Sache einfühlen. Das würde ich meinem Freund mitgeben: Lass es auf dich zukommen und du wirst was erleben!“

„Die Präzision, wie das Interagieren einer Gesellschaft, dieses Funktionieren, aber trotzdem ist jeder ganz frei, das macht die Show irgendwie besonders. Aber auch, weil es für uns so fremd ist. Man sieht im Alltag so viele Sachen – und hier macht man Stopp und kann einmal im Leben verweilen; die Augen öffnen und mal gucken. Das ist sehr spannend. Anderes entdecken und daraus Rückschlüsse für sich selbst ziehen zu können – wie man selbst verschiedene Dinge angeht. Diese Leichtigkeit, mit der die Künstler über das Parkett fliegen – wow. Aber auch diese Disziplin … es ist gar nicht so einfach, das zu beschreiben. Man nimmt da schon etwas mit. Es gibt einen spirituellen Ansatz, das ist ganz anders, aber es ist ein wahrer Kern drin. Man kann spüren, dass sie da was treffen. Da ist irgendwas und das kann man auch nicht wegreden. Das nimmt man auch mit. Z. B. die Wiedergeburt, das sind ganz andere Ansätze, weshalb sie auch eine andere Kultur haben. Wir haben einen ganz anderen Ansatz. Vielleicht wäre es gut, das für sich ein bisschen aufzubrechen und alles entspannter anzugehen.“

„Man kann ja tatsächlich nichts mitnehmen (nach dem Tod), wie in dem Lied gesungen wurde. Die Deutschen sind da immer so – arbeiten, arbeiten, arbeiten … Aber die Deutschen sind ja schon reisefreudig und offen. Das mache ich auch, um andere Kulturen mitzubekommen. Noch mehr davon anzunehmen, würde uns vielleicht gut tun. Es heißt ja nicht, dass man weniger arbeitsam wird. Man bekommt nur einen anderen Blickwinkel.“

Für seine berufliche Tätigkeit würde Herr Trippen gerne einiges umsetzen. Er sagte: „Ich fand die Beamer-Technik gut, die eine Geschichte weitererzählen kann. Das ist sehr spannend. Wir machen auch Bühnenbilder, aber eher für den Film, das nennt man Map Painting. Aber das ist alles schon vorgeschrieben, man macht das genauso, es hat so auszusehen und dann war es das auch schon. Aber hier war das ein bisschen anders. Bei uns hat alles sehr real auszusehen, man darf das gar nicht mehr erkennen. Aber die Abstraktion an der Sache ist eigentlich etwas ganz Spannendes. Die Einfachheit in der Darstellung war auch sehr charmant. Das ist ein gewisser Stil. … Wir gehen mal einen ganz anderen Weg und machen es ganz einfach und fühlen das über den Menschen. Die Konstellation aus der Einfachheit und Lichtinteraktion auf der Bühne – das ist aufregend. Das war nett gemacht. Das fanden alle gut. Aber es war eigentlich sehr einfach gemacht und trotzdem kommt es gut rüber. Da muss man etwas für sich rausziehen. Das können ganz einfache Sachen sein. Es wäre schön, so etwas machen zu können – einfach, aber mit einer großen Intention dahinter. Es ist eine gute Inspiration. Alles ist ja immer High-Tech, aber mal zum Traditionellen zurück … Die Vergangenheit mit einem Auge beobachten, aber den Blick schon auf die Zukunft gerichtet, das ist nicht schlecht. Die Kombination der beiden Medien, das fand ich aufregend, dass das funktioniert und von einem großen Publikum angenommen wird. Ich habe viel mit Regisseuren zu tun, die das aber ganz anders betrachten.“

Weiterhin meinte Martin Trippen: „Es war ganz anders, es kam etwas ganz anderes an. Die Klänge hören sich ganz anders an. Man kann sich da hinein empfinden, wobei die Betonung ganz anders ist. Man muss dafür offen sein. Sie haben eine ganz tiefe Intention dahinter und wollen noch mehr zeigen, auch das politische Problem. Das gelingt auch, ohne dass es eine politische Veranstaltung wird. Man lässt es auf sich wirken und wird sich einiger Dinge bewusst, die aus unserem Blickfeld rausgerückt wurden und die uns aus dem Fernsehen nicht bekannt sind. Deshalb nimmt man über diese Verfolgung auch einiges mit. Die Probleme in China sind ja für uns nicht präsent, man versucht, dies kleinzuhalten. Es gibt vieles, was man von uns fernhält, was aber für andere Menschen sehr präsent ist.“

Nachdem Herr Trippen durch den positiven Weg, den Shen Yun ihm gezeigt hatte, inspiriert wurde, sagte er abschließend: „Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich bin gespannt auf nächstes Jahr.“

Mit Text von NTD TV

Die Epoch Times hält Shen Yun Performing Arts für das bedeutende kulturelle Ereignis unserer Zeit. Wir haben von den Publikumsreaktionen auf Shen Yun seit seiner Gründung im Jahr 2006 berichtet.

Ticketfinder: Shen Yun Performing Arts Europatournee 2014



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