Das Gerechtigkeitsempfinden möge sich gegen das Einheitssystem durchsetzen

Titelbild
Michael Leh mit seiner Frau Wan-Tin Chen-Leh bei Shen Yun in München. (Jason Wang/ET)
Von 19. April 2008

MÜNCHEN. Michael Leh ist Landesgeschäftsführer des Bundes der Vertriebenen in Bayern und Mitglied des Hörfunkrats des Deutschlandradios. In der Pause der Münchner Premiere von Shen Yun im Prinzregententheater sprach Epoch Times Deutschland mit ihm und seiner Frau Wan-Tin Chen-Lei über ihre Eindrücke.

ETD: Herr Leh, wie hat Ihnen die Show denn bisher gefallen?

Michael Leh: Wir haben erst die Halbzeit, aber bis jetzt ist es ganz hervorragend und sehr beeindruckend, es gab wunderschöne Tanzszenen. Mir gefällt aber besonders, was an politischen Aussagen transportiert wird. Und ich finde es besonders bemerkenswert, dass hier ganz offensichtlich freiheitlich gesonnene Chinesinnen und Chinesen präsent sind, die eine solche Darbietung zeigen. Das ist für mich eigentlich das ganz Besondere an diesem Abend.

ETD: Ihnen ist der chinesische bzw. taiwanische Kulturraum nicht ganz fremd. Hatten Sie zu einem der Stücke eine besondere Verbindung?

Michael Leh: Am besten gefallen hat mir der mongolische Schalentanz der wunderschönen jungen Damen mit ihren herrlichen Kleidern, aber auch der Trommeltanz aus der Tang- Dynastie. Mir gefiel auch das Eingangslied mit den Aussagen, wie ich vorher schon bemerkte, mit dem politischen Gehalt. Die Betonung von Gerechtigkeitsempfinden und Wahrheitsliebe. Die Hoffnung, dass sich diese Werte auf dem Festland-China durchsetzen mögen gegenüber dem Einheitssystem, so war das ja wörtlich formuliert. Das betrifft auch die Szene in einem Kerker, in dem die Verfolgung von Falun Gong dargestellt wurde.

Wobei natürlich nicht nur Anhänger oder Praktizierende von Falun Gong gefoltert und verfolgt werden, sondern das leider ein allgemeines Merkmal des Systems ist. Es ist wichtig, dass das unseren Menschen hier in Deutschland stärker ins Bewusstsein gebracht wird.

ETD: Haben Sie schon einmal etwas Ähnliches gesehen? Unterscheidet es sich von chinesischer Bühnenkunst, die Sie sonst kennen?

Michael Leh: Ich sah einmal den chinesischen Staatszirkus vor ein paar Jahren hier in München. Da ging es mehr um Kraft und Akrobatik, das war auch eine ganz fantastische Darstellung, aber es ging nicht so sehr ins Künstlerische, Musikalische. Und natürlich fehlte dieser politische Unterton, diese politische Aussage, die hier mitschwingt, insofern habe ich so etwas noch nicht gesehen und halte es für einzigartig.

ETD: Es gab im Vorfeld Druck seitens des chinesischen Konsulats, das die Show verhindern wollte.

Michael Leh: Ja, das ging hier durch die Presse und ist entsprechend bewertet worden: Das ist eine Unverfrorenheit, das ist eine Unverschämtheit, wie die chinesischen Konsulate oder die Botschaft versuchen, hier in Deutschland Veranstalter unter Druck zu setzen. Das ist zu Recht hier zurückgewiesen worden und man kann nur hoffen, dass diese Unverschämtheit auf die Vertreter des chinesischen Regimes zurückfällt.

ETD: Frau Wan-Tin Chen-Leh, Sie kommen aus Taiwan, gibt es Elemente in der Show, die Sie bereits kennen?

Wan-Tin Chen-Leh: In Taiwan habe ich zwar schon ähnliche Aufführungen gesehen, aber was ich hier zum ersten Mal gesehen habe, ist, wie diese Verfolgung dargestellt wurde, das ist wirklich einzigartig.

Insgesamt habe ich einen sehr guten Eindruck, die Kleidung, Musik und auch die chinesische Musik gefallen mir sehr gut. Und dann finde ich die Erklärungen der Moderatoren wichtig über den Unterschied zwischen chinesischem Tanz und Ballett. Westliche Menschen können sonst kaum die unterschiedlichen Punkte erkennen.

Es wird nicht nur einfach allgemeiner chinesischer Tanz dargestellt, sondern auch die verschiedenen Volksgruppen wie die Tibeter oder die Mongolen in China. Ihre Kleidung, ihre Musik, ihre Kultur wurden gut veranschaulicht. Sehr gut gefällt mir auch, dass auf der Leinwand im Hintergrund die Texte und Übersetzungen der Lieder zu sehen sind.



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