Erste Tänzerin: Shen Yun ist sehr feminin und sehr maskulin

Interview mit der Balletttänzerin und Solistin an der Wiener Staatsoper Kathrin Czerny
Von 7. März 2008

WIEN. Von der Bühne ins Publikum – heute, Donnerstag, befand sich bei Shen Yun, der Show zum chinesischen neuen Jahr, auch Kathrin Czerny unter den Zuschauern in der Wiener Stadthalle. Czerny selbst ist Balletttänzerin und erste Solistin an der Wiener Staatsoper. Im Gespräch mit der Epoch Times vergleicht sie westliches Ballett mit dem klassischen, chinesischen Tanz.

ETD: Frau Czerny, wie fühlt man sich als Ballettänzerin, wenn man statt selbst auf der Bühne zu stehen im Publikum sitzt und sich die Show ansehen kann?

Czerny: Ja, wie fühle ich mich – sehr entspannt ich genieße es da zu sein und nehme die ganzen chinesischen Eindrücke in mich auf.

EPT: Wie gefällt Ihnen die Show?

Czerny: Sie gefällt mir sehr gut, sehr farbenfroh, sehr musikalisch sehr harmonisch, sehr gleich, sehr gut einstudiert, mir gefällt es sehr gut.

EPT:  Was gefällt Ihnen an der Show?

Czerny: Also bei den Damen, das ist sehr sinnlich, sehr weiblich, bei den Herren ist es sehr kraftvoll sehr kriegerisch. Die Ausstattung, die Details auch dass die chinesische Geschichte ein bisschen dargestellt wird.

EPT: Denken Sie da an ein bestimmtes Detail oder an eine bestimmte Bewegung?

Czerny: Eine Szene hat mir sehr gut gefallen, dass war die mit den Fächern, wo blauer Stoff angenäht war, die die Bewegungen des Wasserflusses simulieren sollten. Das hat mir sehr gut gefallen. Sehr fließende Bewegungen, die das Wasser darstellen, das war sehr schön.

EPT: Was hat Ihnen daran als Expertin gut gefallen?

Czerny: Die Verbindung der tänzerischen Bewegungen mit den Fächern, das Fließende war sehr gut umgesetzt.

EPT: Welche Unterschiede sehen Sie als Balletttänzerin zwischen westlichem Ballet und dem klassischen chinesischen Tanz?

Czerny: Beim westlichen Ballett, gibt es größere Bewegungen, oder mehr Technik, also bei den Männern große Sprünge, bei den Frauen mehr Drehungen. Das gibt es halt beim klassischen chinesischen Tanz nicht, dort wird mehr der Oberkörper beim Tanzen verwendet. Ja es ist hauptsächlich die Technik, würde ich einmal sagen. Es sind ja beim chinesischen Tanz auch westliche, klassische Schritte drinnen, aber nicht so raumgreifend, nicht so konkret umgesetzt wie beim westlichen Ballett.

EPT: Nehmen Sie eine Inspiration für sich mit?

Czerny: Natürlich ist es inspirierend, wie weit ich das umsetzen kann, weiß ich nicht. Ja von den Eindrücken gibt es mir sicher was, da bringt es mir sicher was.

EPT: Welchen Bezug haben Sie zur chinesischen Kultur?

Czerny: Eigentlich gar keinen. Ich bin hier eingeladen worden und habe dankend angenommen, weil ich eben vom chinesischen Tanz vorher noch nichts gesehen und gehört hatte, das sehr inspirierend fand und sehr interessiert bin.

EPT: Sie hatten vorher von Details gesprochen, könnten Sie da nochmals genauer darauf eingehen?

Czerny: Die Show, die Kostüme sind sehr farbenfroh, sehr unterschiedlich auch. Bei den Damentänzen gefallen mir besonders die weiblichen sinnlichen Bewegungen, auch dass viel mit den Armen, den Fingern, mit Fingerbewegungen gearbeitet wird. Bei den Männern ist es der Gesichtsausdruck, die Männer wirken eher kriegerisch, mit starken Bewegungen, sehr musikalisch und sehr gleich. Die Show ist sehr gut einstudiert, das ist mein Eindruck.

EPT: Also sehr feminin und sehr maskulin?

Czerny: Ja genau.

EPT: Vielen Dank!

Die Fragen stellte Alexander M. Hamrle



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