MdB über Shen Yun: „Etwas Perfekteres gibt es doch gar nicht“

Titelbild
MdB Axel Berg von der SPD (Jason Wang/ET)
Von 19. April 2008

MÜNCHEN. Im Prinzregententheater ist Shen Yun zum letzten Mal in diesem Jahr zu sehen, bevor die Tanzgruppe der Divine Performing Arts und mit ihr die Show zum chinesischen neuen Jahr, in die USA zurückkehren. Am 13. Februar hatte die Europatournee in der deutschen Stadt Duisburg begonnen und wird nach Veranstaltungen in 18 europäischen Ländern mit München wieder in Deutschland zu Ende gehen. Bei der Vorstellung heute, Freitag, sprach die Epoch Times mit Dr. Axel Berg, Mitglied des Deutschen Bundestages und stellvertretender energiepolitischer Sprecher der SPD

ETD: Herr Berg, wie hat Ihnen die Show gefallen?

Axel Berg: Schön, farbenfroh, die Musik sehr chinesisch, eine großartige Sache

ETD: Was hat Ihnen daran gefallen?

Axel Berg: Die Kostüme waren großartig, das allerbeste waren natürlich mit großem Abstand die Trommler, das war das, wo ich musikalisch richtig mitging. Und die hübschen Bewegungen und die gute Choreographie, ich denke da steckt sehr viel Arbeit dahinter. Die Gleichstimmigkeit der Tänzer ist schon brillant, auf hohem Niveau.

ETD: Haben Sie sich schon vorher mit chinesischem Tanz oder der chinesischen Kultur beschäftigt?

Axel Berg: Oh ja, ein bisschen. Die Kultur ist mindestens eben so wichtig wie Essen und Trinken, von da her ist mein Ansatz schon mal positiv und dann habe ich in China schon die Peking-Oper gesehen. Aber am liebsten ist mir natürlich immer noch die importierte chinesische Kultur, am chinesischen Dom bei uns in München, wo der Biergarten herumgebaut ist.

ETD: Sie haben vorher den traditionellen chinesischen Tanz und die Choreographie angesprochen wie finden Sie da die Kombination der traditionellen chinesischen Kostüme mit dem relativ modernen Bühnenbild?

Axel Berg: Das finde ich sehr gut, das finde ich ganz hervorragend gelungen, weil das auch farblich korrespondiert und weil es ein ganz anderes Bühnenerlebnis gibt für den Zuschauer. Das finde ich großartig, wenn eben nicht nur ein starres Bild im Hintergrund ist, das mag ja noch so schön sein, man sieht sich so ein bisschen satt dran an Bühnendekoration, aber hier bewegt sich was. Beispielsweise die Meerjungfrauen, wenn dahinter einfach das Meer ist, es ist ruhig aber trotzdem bewegt sich das Meer ganz leicht. Man sieht kein stürmisches Meer, keine Wellen, kein bewegtes Meer, man sieht es ganz ruhig und trotzdem leichte Wellenbewegung darin und das zusammen mit den Tänzerinnen, das ergibt einen enormen Eindruck.

ETD: Wie ist Ihr Zugang zur chinesischen Kultur?

Axel Berg: Der kommt über die Politik. Ich bin Politiker, aus politischen Anlässen handle ich da meist, ich habe mich dem in meiner Lebensphase gewidmet, die nächste Lebensphase ist dem Theater gewidmet. Und auch heute bin ich in die Aufführung gekommen, weil ich meine Unterstützung für Falun Gong, für Kultur, die Demokratiebewegung und freies Denken, freie Kultur in China ausdrücken möchte. Obwohl ich ein großer Freund der Chinesen bin und auch Verständnis für die Regierung habe, aber das möchte ich unterstützen, deshalb bin ich hierher gekommen. Und jetzt sag ich mal mit Augenzwinkern, wenn du für politische Taten noch gute Kultur bekommen kannst, dann ist das ein perfekter Job.

ETD: Wussten Sie von den Störungen vonseiten des chinesischen Konsulates in München gegen die hiesige Vorführung von Shen Yun?

Axel Berg: Nein, wundert mich aber nicht. Ich war vor zwei Monaten mit dem Umweltminister Sigmar Gabriel in China und wir waren sozusagen die Eisbrecher nach dem Besuch des Dalai Lama. Da haben wir viel kennen gelernt. Ich habe da auch Falun Gong angesprochen beim letzten Besuch in China, sowohl gegenüber einem Mitglied des Politbüros als auch gegenüber Wissenschaftlern bei einem Wissenschaftstreffen und beide Male eisiges Schweigen von deren Seite. Da habe ich dann noch versucht ironisch zu sein und habe gesagt, dass ich mich als Münchner freue über die tüchtige Falun Gong-Gemeinde, die bei mir zuhause ist, das sind alles clevere, gut ausgebildete Leute, die mehren unser deutsches Bruttosozialprodukt und zahlen einen Haufen Steuern: Find ich prima, wenn die bleiben. Aber trotzdem, die waren die ganze Zeit stinksauer und beleidigt und haben gemeint, die jungen Führungskräfte von Al Kaida seien auch gebildet und freundlich. Das finde ich schon einen dicken Hund, wenn man Falun Gong mit Al Kaida vergleicht, da bleibt doch fast die Spucke weg. Aber es hilft nichts, man muss es immer wieder ansprechen und versuchen um Verständnis zu werben auf beiden Seiten. Letztlich haben ja auch die Chinesen die „Bill of Human Rights“, die Menschenrechtsdeklaration, unterschrieben, da sollen sie sich bitte auch dran halten.

ETD: Würden Sie sagen, dass sich hinsichtlich der Menschenrechtslage in China in der letzten Zeit nach und nach etwas geändert hat?

Axel Berg: Naja, was man so hört, scheint es ja ganz den gegenteiligen Eindruck zu machen, die verstoßen schlimmer denn je gegen die Menschenrechte. Ich versuche das in einem größeren Zusammenhang und langfristig zu sehen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Bewusstsein für die Menschenrechte zur Zeit schon wächst. Das hilft natürlich nicht denjenigen, die jetzt im Gefängnis sitzen oder gefoltert werden, aber trotzdem gibt es uns als Gesellschaft ein bisschen Hoffnung.

ETD: Würden Sie die Show weiterempfehlen?

Axel Berg: Ja unbedingt, es ist ein großes Vergnügen, ein lustiger Abend und man kommt auch ein bisschen ins Nachdenken dabei, was Perfekteres gibt es doch gar nicht.

ETD: Inwiefern kommt man bei der Show ins Nachdenken?

Axel Berg: Naja weil eben politische Botschaften dabei sind. Die Kunst zwingt dich, in einer anderen Sphäre, in einer anderen Dimension zu denken, du musst dich in diese Kultur reinfallen lassen, wenn du aktiver Zuschauer sein willst und nicht nur konsumistisch in dich reinplätschern lässt. In dem Moment, wo du dich gedanklich auf die Bühne begibst, bist du natürlich auch ein Teil von dem Ganzen und das ist eine sehr schöne Erfahrung.

Die Epoch Times Deutschland freut sich, als Medienpartner von Shen Yun – Chinese Spectacular ihren Leserinnen und Lesern einen exklusiven Einblick in ein einzigartiges Kulturereignis bieten zu können.

In Deutschland können Sie die beliebte und erfolgreiche Show auf ihrer Welttournee noch in München besuchen. Kartenbestellungen über www.musikerlebnis.de (München) Die Tourdaten:

Letzte Vorstellung in Europa:

München 19.04.2008 um 15:00 Uhr



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion