Bauernverband warnt: Erstmals unter 70.000 Milchviehbetriebe

Titelbild
MilchFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. Dezember 2016

Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes hat sich der sogenannte Strukturwandel im Milchsektor aufgrund der monatelangen Preiskrise noch einmal beschleunigt: Zuvor hatte das Statistische Bundesamt vermeldet, dass die Zahl der Betriebe mit Milchvieh in Deutschland erstmals unter 70.000 gesunken ist. „Es ist nicht akzeptabel, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen globaler Krisen auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden“, sagte Milchbauernpräsident Karsten Schmal der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Die deutschen Betriebe hätten letztlich unter dem russischen Importembargo auf europäische Lebensmittel sowie einer erheblich niedrigeren Nachfrage nach Milchprodukten aus Nordafrika oder dem Nahen Osten zu leiden.

Nach den Ergebnissen der Viehbestandserhebung der Bundesstatistiker aus dem November sank die Zahl der Betriebe mit Milchkühen auf 69.174. Binnen eines Jahres haben damit 4.081 Milchbauern oder umgerechnet 5,6 Prozent aufgegeben. 2006 hatten die Statistiker laut der Zeitung noch mehr als 105.000 Betriebe mit Milchkühen gezählt. Nach Angaben des Bauernverbandes hätten in den vergangenen Jahren im Schnitt 4,5 Prozent der Betriebe die Milcherzeugung eingestellt. Schmale sagte der Zeitung, auch in preislich besseren Zeiten nehme die Zahl der Milchbauern ab, weil die Produktion nicht an die nachfolgende Generation übergeben werde. Der Milchbauernpräsident schlussfolgerte: „Langfristig muss für die Politik also gelten, einen verlässlichen Rechtsrahmen zu setzen, mit dem die Landwirte sowohl auf heimischen als auch internationalen Märkten wettbewerbsfähig sein können.“ (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion