Geflügelhalter befürchten Knappheit bei Bio- und Genfrei-Futter

Titelbild
HühnerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. März 2022

Den Öko-Geflügelhaltern in Deutschland geht in den kommenden Monaten infolge des Ukraine-Krieges das Bio-Futter für ihre Tiere aus. „Wir werden eine echte Versorgungskrise beim Bio-Futter, insbesondere beim Eiweiß, haben“, sagte Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Geflügelwirtschaft der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). „Die Bio-Tierhalter sind als erste von den Kriegsauswirkungen betroffen.“

Die Vorräte reichten nach Erhebungen seines Verbandes bis auf wenige Ausnahmen noch bis Juni oder Juli. „Das bedeutet: Noch vor der neuerlichen Ernte gibt es einen Engpass.“ Zwar könne alternativ konventionelles Futter verfüttert werden, das bedeute aber den Verlust des Bio-Status.

Angesichts der höheren Kosten in der Öko-Landwirtschaft sei das für die Hühnerhalter finanziell nicht darstellbar. Ripke rief die Bundesregierung daher dazu auf, die Pflicht zur Verfütterung von Bio-Futter auszusetzen. Dafür müsse die Regierung bei der EU-Kommission in Brüssel um Verständnis werben. Ohne Ausnahme stünde die Produktion von Bio-Eiern in Deutschland „vor einem harten Bruch“, so Ripke. Nach Verbandsangaben leben zwölf Prozent der Legehennen in Bio-Betrieben.

Die Ukraine habe bis zum Kriegsausbruch zu den großen Produzenten von Bio-Futter beziehungsweise einzelner Futterkomponenten gehört. „Das ist nun knapp und wird mittelfristig knapp bleiben“, sagte der Verbandschef.

Eine vergleichbare Entwicklung zeichnet sich nach Angaben des Präsidenten im Bereich des gentechnikfreien Futters ab, das auch in der konventionellen Tierhaltung verfüttert und entsprechend auf der Verpackung beworben werde. Auch hier stammten große Teile des Futters aus der Ukraine. „Wir brauchen ein Aussetzen der Forderung von Politik und Handel nach solchem Futter“, forderte der Branchenvertreter. (dts/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion