Sprossen und Mikrogrün: Die Vitamine von der Fensterbank

Sprossen benötigen nichts weiter als Wasser und Zeit. Mit den kleinen grünen Superfoods können Sie Ihre Ernährung auf einfache Weise verbessern und die Versorgung mit wertvollen Vitaminen und Vitalstoffen sichern.
Sprossen und Mikrogrün lassen sich ganzjährig selbst anbauen
Sprossen und Mikrogrün lassen sich ganzjährig selbst anbauen.Foto: Renate Hofmarcher
Von 11. Februar 2023

„Sprossen: Gemüse, das in jedem Klima wächst, dessen Nährstoffgehalt dem von Fleisch Konkurrenz macht, das in drei bis fünf Tagen erntereif ist, an jedem Tag des Jahres gesät werden kann, weder Erde noch Sonne braucht und so viel Vitamin C wie Tomaten enthält, dessen Anbau keinen Abfall verursacht und das genauso schnell zubereitet werden kann wie ein Steak.“

Diesen Steckbrief verfasste Dr. Clive M. McKay, Professor für Ernährung an der Cornell University in Ithaka (New York), bereits in den 1940er-Jahren. Doch die Verwendung von Sprossen in der Ernährung ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon im alten China wurden laut überlieferten Schriften Sprossen von Getreide und Hülsenfrüchten gegen verschiedene Krankheiten empfohlen.

Vor etwa 200 Jahren entdeckten Ärzte das Potenzial von Sprossen wieder. Sie wurden meist zu Pulver verarbeitet – um sie länger haltbar zu machen – von Seefahrern an Bord genommen, um das Überleben zu sichern und vor Skorbut zu schützen. Fast 100 Jahre nach Dr. McKay belegen Studien erneut den gesundheitlichen Nutzen von Sprossen.

Während das Samenkorn zu wachsen und zu leben beginnt, werden Nährstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und andere Vitalstoffe entwickelt und vervielfältigt. In vielen Sprossen vermehrt sich der Vitamin-E-Gehalt bis auf das Sechsfache, der Vitamin-A- und Vitamin-K-Gehalt bis auf das Zehnfache und der Vitamin-B-Gehalt sogar bis auf das Zwanzigfache. Sprossen liefern auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Besonders gekeimte Leinsamen oder Chiasamen weisen eine optimale Bioverfügbarkeit der Omega-3-Fettsäure auf.

Sobald Sprossen kleine grüne Blättchen bilden (Mikrogrün), liefern sie außerdem hochwertiges Chlorophyll. Es unterstützt die Blutbildung und wirkt basisch, blutreinigend und entgiftend.

Selbst zum Sprossen-Gärtner werden

Sprossen können zu jeder Jahreszeit gezogen und täglich frisch geerntet werden, sodass gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe nicht durch Lagerung verloren gehen. Obendrein reichen neben keimfähigen Samen und Wasser ein geeigneter Platz für das Keimgefäß  – und sie erfordern nur wenige Minuten täglich unsere Aufmerksamkeit.

Sie benötigen:
  • Keimgefäß oder -glas
  • keimfähige Samen (Mungbohnen, Rotklee, Brokkoli, Radieschen, …)
  • Abtropfgestell mit Abtropfschale oder kleine Glasschüssel für das Keimglas
So gehen Sie vor:

3-4 Esslöffel Samen im Keimglas gut durchspülen, um Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend reichlich mit Wasser bedecken und 8-12 Stunden einweichen (variiert je nach Samensorte).

Nach dem Einweichen abgießen, erneut spülen. Dann das Wasser abtropfen lassen. Die Samen dürfen nicht im Wasser stehen. An einen Ort idealerweise mit Temperatur von 18 bis 21 °C stellen. Auch bei hell-keimenden Saaten direktes Sonnenlicht nach Möglichkeit vermeiden.

Die Samen zweimal täglich spülen, dabei darauf achten, dass die Samen anschließend nicht im Wasser stehen und Luft zirkulieren kann. Nach wenigen Tagen ernten:

  • Mungbohnen: Keimlinge nach 3 – 5 Tagen. (Nicht vor dem 4. Tag essen, da sich der enthaltene Giftstoff Phasin erst während des Keimens abbaut.)
  • Rotklee und Brokkoli: Keimlinge nach 5 – 6 Tagen, Mikrogrün nach 7 – 14 Tagen
  • Radieschen: Keimlinge nach 3 – 4 Tagen, Mikrogrün nach 6 – 12 Tagen

Zur Zubereitung die Sprossen noch einmal gründlich spülen, Samenhüllen entfernen und anschließend in einem Sieb gut abtropfen lassen. Sowohl Sprossen als auch Grün sind im kälteren Bereich des Kühlschranks einige Tage haltbar.

Dieser Artikel erschien im Original auf nspirement.de unter dem Titel: Sprossen und Mikrogrün: Die Vitamine von der Fensterbank (redaktionelle Bearbeitung ger)



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