Wenn Promis zu Restaurantchefs werden

Die Sehnsucht nach der Heimat, das Werben für gesunde Ernährung oder einfach nur schnelles Geld: Stars wie Til Schweiger oder Robert De Niro versuchen sich nebenbei als Gastronom. Das geht manchmal auch schief.
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Scarlett Johansson steht auf Popcorn.Foto: Facundo Arrizabalaga/dpa
Epoch Times28. Oktober 2016

Im „Tatort“ ballert er sich schwer bewaffnet durch die Hamburger Unterwelt, in der Küche mag er es lieber „leicht“ und „ohne viel Schnickschnack“: Til Schweiger eröffnet kommenden Mittwoch in der Hamburger City sein Restaurant „Barefood Deli“. Der 52-Jährige ist nicht der einzige Promi, der sich kulinarisch betätigt. Ein Überblick:

– LOST IN POPCORN: Popcorn ist nicht nur für viele Kinobesucher ein Muss. Schauspielerin Scarlett Johansson (31, „Lost in Translation“) stand bei der Eröffnung ihres Popcorn-Geschäfts „Yummy Pop“ in einem Pariser Szeneviertel kürzlich selbst mit Schürze hinter der Ladentheke. Die Schwester ihres französischen Mannes führt den Laden und bietet kuriose Geschmacksrichtungen wie „Trüffel-Parmesan und  Salbei“ und „Echter Vermont-Cheddar“ an.

– DER STADTPATE: Der Aufschwung des ehemaligen New Yorker Industriebezirks Tribeca ist untrennbar mit Hollywood-Ikone Robert De Niro (73) verbunden. Der gebürtige New Yorker gründete Ende der 1980er Jahre seine Produktionsfirma dort, unterstützt Schulen und eröffnete ein Hotel sowie ein Restaurant. Der angesehene „Tribeca Grill“ ist für hervorragende Weine und oscar-reifen Service bekannt, aber nicht gerade „Low Budget“ (Lammkoteletts für umgerechnet knapp 40 Euro).

– GOOD BYE, HUNGER: Das Tapas-Restaurant von Daniel Brühl (38) in Berlin-Kreuzberg besticht in erster Linie durch authentisches Flair und leckere, spanische Häppchen. Die suchte der Halb-Spanier in seiner neuen Heimat vergeblich und eröffnete deshalb die „Bar Raval“. Hier lässt sich der „Good Bye, Lenin“-Star zwar selten blicken, liebt aber die Küche seines Geburtslandes über alles. Darum hat er auch ein Tapas-Buch geschrieben, einen Versandhandel eröffnet und plant einen zweiten Laden in Berlin.

– EINE KULINARISCHE FAMILIE: Gesund, frisch und bio – Schauspielerin Jessica Biel (34, „Eine himmlische Familie“) zieht mit ihrem im März eröffneten „Au Fudge“ in West Hollywood vor allem gesundheits- und trendbewusste Familien an. Trüffel-Parmesan-Pommes, veganer Caesar  Salad und Avocado-Toast mit Walnuss-Brot stehen auf der kreativen Speisekarte. Als besonderen Service bietet die Mutter eines einjährigen Sohnes eine Kinderbetreuung an, während die Eltern dinieren. Die Zwei-Stunden-Fürsorge gibt’s für umgerechnet 14 Euro.

– CAN’T STOP THE FEEDING: Biels Ehemann Justin Timberlake (35) mag es als Gastronom deftiger. In seinem New Yorker Laden „Southern Hospitality“ tischt der Sänger („Can’t Stop The Feeling“) seit fast zehn Jahren Spezialitäten aus seiner Heimat Tennessee auf, was bedeutet: viel Fleisch! Die Homepage verspricht „Memphis-Style-BBQ“, dazu eine große Auswahl an Whiskey. Typisch Südstaaten-Flair eben.

– DER RASEN-SPEZIALIST: Nach Siegen in Wimbledon isst er gerne mal ein paar Grashalme vom Platz, und auch sonst mag es Novak Djokovic (29) gerne bio. In Monaco hat der Tennis-Star zusammen mit Frau Jelena das vegane Restaurant „Eqvita“ eröffnet, was für gesunde und frische Lebensmittel aus der Natur stehen soll. „Veganes Essen erhöht mein Körperbewusstsein auf dem Tennisplatz“, sagt der Serbe. Auf der Speisekarte: Zucchini-Lasagne und „Energie-Bällchen“ aus Cashewnüssen oder Kakao. Als Extra erfahren die Gäste, wie viele Proteine und Kohlenhydrate die Speisen enthalten.

– DIE CHARITY-PLATTEN: Auch DJ Moby (51) setzt sich seit Jahren für einen gesunden Lebensstil ein. Er eröffnete sein veganes Restaurant „Little Pine“ in Los Angeles, um seine Interessen „Biokost, Gemeinschaft, Veganismus, Architektur und Design an einem Ort darzustellen“. Der Musiker, der auch mal ein Teehaus führte, spendet die Einnahmen nach eigenen Angaben an Tierschutzvereine.

– NICHTS FÜR VERZWEIFELTE HAUSFRAUEN: „Desperate Housewives“-Star Eva Longoria (41) setzt vor allem auf romantische Dates zu zweit. Im noblen „Beso Hollywood“, ausgestattet mit schwarzen Ledersesseln, hohen Decken und Kronleuchtern aus Kristall, serviert das Team Tortilla-Suppe und andere lateinamerikanische Spezialitäten. Mit ihrem ersten Laden, dem „She by Morton’s“ in Las Vegas, hatte der Latino-Star keinen großen Erfolg. Nach Ärger mit dem Gesundheitsamt musste das Steak-Restaurant für Frauen vor zwei Jahren schließen.

– DIE FLOPS: Stars als Werbeträger – das kann funktionieren, muss aber nicht. Die Promi-Kette „Planet Hollywood“, mit der Bruce Willis, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger in den 1990er Jahren viel Geld verdienten, ist mittlerweile stark geschrumpft. Das ähnlich konzipierte „Fashion Café“, mit Models wie Claudia Schiffer und Naomi Campbell als Investoren, scheiterte Ende der 1990er Jahre nach nur kurzer Zeit. Missmanagement und ausbleibende Kunden haben auch die gastronomischen Ausflüge von Britney Spears, Jennifer Lopez und Steven Spielberg mehr oder weniger schnell beendet.  (dpa)

Gastronomenpaar: Justin Timberlake (l.) und Jessica Biel. Foto: Michael Nelson/dpa

Gastronomenpaar: Justin Timberlake (l.) und Jessica Biel. Foto: Michael Nelson

Schauspieler Daniel Brühl mag es spanisch. Foto: Stephanie Pilick/dpa

Schauspieler Daniel Brühl mag es spanisch. Foto: Stephanie Pilick

Sylvester Stallone 1997 in Frankfurt bei der Ankündigung der Eröffnung eines "Planet Hollywood"-Restaurants. Foto: Arne Dedert/dpa

Sylvester Stallone 1997 in Frankfurt bei der Ankündigung der Eröffnung eines „Planet Hollywood“-Restaurants. Foto: Arne Dedert



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