So bauen Sie sich Ihr eigenes Traumauto

Sie finden Ihr Traumauto nicht? Warum bauen Sie es nicht selbst?
Titelbild
Ein AC Shelby Cobra, fotografiert 2011 in Schweden.Foto: iStock
Von 8. November 2022

Ein Shelby Cobra aus den 1960er-Jahren, eine Corvette Grand Sport von 1963 oder ein Ford GT40. Es gibt Autos, die eine einfachere, aber gleichzeitig auch aufregendere Zeit heraufbeschwören. Mal abgesehen vom Preis und der Verfügbarkeit gibt es möglicherweise weitere Gründe, die dagegen sprechen, dass ein derartiges Auto demnächst in Ihrer Garage zu bewundern ist. Doch dieser Traum kann tatsächlich wahr werden. Mit einigen Einschränkungen.

1962 baute der amerikanische Rennfahrer Carroll Shelby einen britischen Sportwagen um und rüstete ihn mit einem gewaltigen Achtzylinder-Motor von Ford nach. Der Shelby Cobra entwickelte sich rasch zu einem Liebling auf Rennstrecken und privaten Auffahrten, denn atemberaubende Leistung ging hier auf eine perfekte Kombination mit atemberaubender Optik ein. Zwischen 1963 und 1967 wurden rund 1.000 Exemplare gebaut, von denen 890 noch existieren. Bei Auktionen holte das Modell Shelby Cobra 289 zuletzt ungefähr 500.000 Dollar, während das Modell Shelby Cobra 427 für ungefähr 1,2 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. 1964 kam das Coupé Daytona dazu, speziell dafür ausgelegt, die aerodynamischen Grenzen zu durchbrechen, die die Höchstgeschwindigkeit für offene Fahrzeuge auf 260 Kilometer pro Stunde begrenzte. Insgesamt sechs Exemplare des über 300 Kilometer pro Stunde schnellen Daytona wurden gebaut und bereits zu Beginn der 2000er-Jahre wurden dafür zwischen 4 Millionen und 8 Millionen Dollar aufgerufen – und bezahlt.

Ein Shelby Cobra, fotografiert 2011 in Neuseeland. Foto: iStock

1963 verpasste Chevrolet seiner Corvette eine Generalüberholung und kündigte mit der Corvette Grand Sport ein neues Modell an. Für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans baute Chevrolet 1963 fünf Exemplare des 550 PS starken Flitzers, doch dann stellte der US-Konzern überraschend sein Rennprogramm ein und gab die Anweisung aus, die Fahrzeuge zu zerstören. Zum Glück für Liebhaber schöner Sportwagen ignorierte Zora Arkus-Duntov, bei Chevrolet für die Entwicklung von Hochleistungsfahrzeugen verantwortlich, diese Anweisung, und so endeten die Wagen nicht etwa in der Schrottpresse, sondern gelangten in die Hände von Fahrern wie Roger Penske, der damit das 1964 Nassau Trophy Race gewann. Überrascht stellte Chevrolet nun fest, dass die Fahrzeuge nicht nur nicht zerstört worden waren, sondern dass sie auf der Rennstrecke alle Erwartungen übertrafen. Dennoch sollte es bis 1996 dauern, bevor Chevrolet erstmals eine Corvette Grand Sport auf den Markt brachte.

Die ursprünglichen Grand Sports sind Teil von Privatsammlungen und beispielsweise in Naples, Florida, im Automuseum Revs Institute zu bewundern. Sie zählen zu den legendärsten und begehrtesten Modellen, die je gebaut wurden.

Ein Chevrolet Corvette Stingray C7, fotografiert 2020 in einem Park in Moskau. Foto: iStock

Ganz oben auf der Liste der Traumwagen steht bei vielen Auto-Liebhabern auch der Ford GT40. Er wurde entwickelt, nachdem Enzo Ferrari den geplanten Verkauf seiner Sportwagenfirma an Ford abgesagt hatte. Daraufhin wies Henry Ford seine Ingenieure an, einen Wagen zu entwickeln, mit dem man Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans besiegen konnte. Das Ergebnis: Der GT40, wobei das GT für „Grand Touring“ steht und die 40 für die Höhe in Zoll an der Windschutzscheibe.

Nach holprigem Start gelang es Ford tatsächlich, die Dominanz der Ferraris in Le Mans zu brechen und das Ausdauerrennen von 1966 bis 1969 zu gewinnen. Insgesamt wurden vom GT40 87 Fahrzeuge und 12 Prototypen hergestellt, bei Auktionen dürfte so ein Fahrzeug um die 10 Millionen Dollar einbringen.

Zwei Dinge haben diese drei Fahrzeuge gemein: Die Originale sind ausgesprochen selten und moderne Gegenstücke sind problemlos erhältlich. Der Begriff „Bausatzauto“ (oder neudeutsch: Kit Car) lässt an düstere, überfüllte Garagen denken, in denen zahllose Einzelteile herumliegen, die man zu etwas zusammensetzt, was einem Oldtimer ähnelt. Die Ergebnisse können stark unterschiedlich ausfallen und hängen nicht zuletzt von den Fähigkeiten und der Geduld ab, die man mitbringt. Die moderne Alternative dazu sind Firmen wie Hillbank Motor, die Repliken von Fahrzeugen wie der Cobra, dem Daytona, dem GT40 und der Corvette Grand Sport anbieten, hergestellt von Superperformance.

Ein klassischer Ford GT40 beim Gaisberg-Rennen 2018 in Salzburg. Foto: iStock

Diese Fahrzeuge wurden so entworfen, dass sie bestmöglich den ursprünglichen Angaben entsprechen, während gleichzeitig moderne Materialien, Bauteile und Fertigungsmethoden zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist ein straßentauglicher Wagen, bei dem viele Teile austauschbar mit jenen aus den Original-Fahrzeugen sind. Die Superperformance Cobra beispielsweise ist die einzige Cobra-Replika, die mit Lizenz von Carroll Shelby Licensing hergestellt wird, und die Corvette GS fertigt Superperformance mit Lizenz von General Motors.

Viele Modelle lassen sich nach eigenen Wünschen komfortabler gestalten, etwa durch eine Klimaanlage oder ein Soundsystem. Auf diese Weise können die Fahrzeuge im Alltag genauso genutzt werden wie zum Jagen über Rennstrecken. Für Motor und Getriebe gelten häufig Herstellergarantien und eine Wartung können Ford- oder Chevrolet-Händler vornehmen.

Hillbank wurde in Südafrika gegründet, arbeitet inzwischen aber von Kalifornien und Florida aus. Wer sein Auto nicht selbst bauen möchte, findet bei dem Unternehmen eine Lösung, die einem viel Arbeit abnimmt. Es fehlen nur noch Motor und Antrieb, dann kann der Fahrspaß beginnen. Der Käufer erwirbt ein Fahrzeug, das von qualifizierten und professionellen Technikern unter Einhaltung höchster Sicherheits- und Ingenieursstandards gefertigt wurde. Hillbank bietet auch komplette Fahrzeuge und Wagen aus zweiter Hand sowie ein ständig wechselndes Inventar besonderer Sammlerstücke.

Der beste Weg, sich sein absolutes Traumauto zu sichern, besteht also möglicherweise darin, es sich selbst zu bauen.

Motor eines Shelby Cobra. Foto: iStock

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: How to Build Your Dream Car. (deutsche Bearbeitung ms)



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