Autor: „Eine Art innere und äußere Selbstreinigung fehlt den Menschen“

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Dr. Bernd Weil in Frankfurt bei Shen YunFoto: Matthias Kehrein / The Epoch Times
Von 1. April 2013

FRANKFURT  a. M. –  „Also Shen Yun ist eine einzigartige Show. Man kann sie eigentlich nicht beschreiben, man muss sie gesehen haben. Wir waren beeindruckt, meine Frau und ich, von der Professionalität der Tänzer und der Musikqualität.“ Das sagte Dr. Bernd A. Weil aus Selters, nachdem er am Ostersonntag die Vorstellung von Shen Yun Performing Arts in der Frankfurter Jahrhunderthalle gesehen hatte. Weil ist Autor, Journalist, Betreiber eines Presseservice und Veranstalter.

Und er versuchte trotzdem für NTD TV seine Eindrücke zu beschreiben, die wir hier dokumentieren: „Auch diese Animation, die sie eingebunden haben in die Show. Das war einzigartig. So etwas kann man im Westen wahrscheinlich nicht einmal sehen. Die Einbindung der chinesischen Musik und der Instrumente in die westliche ist auch sehr gut gelungen. Und man merkt, dass diese Kunst nur deshalb Bestand hat, weil sie in einer freien Welt produziert wird. In einer Diktatur hätten diese Musik, diese Kunst und dieser Tanz schon lange keine Zukunft mehr und wären ausgestorben.“

Weil: „Ich selbst war zweimal in China und auch in Tibet. Habe also das Land mehrfach bereist und auch verschiedene Aufführungen gesehen. Wobei man immer bemerkt hat, dass ist sehr stark staatlich verordnet. Es ist dahinter ein Politbüro und es hat eine Botschaft. Und das hatten wir hier jetzt nicht. Hier waren diese Kunst und diese enormen Kostüme und die Exaktheit und die Disziplin der Tänzer. Die ist einfach einzigartig. Die kann man im Westen glaube ich gar nicht kreieren. Das kann nur ein solches Volk, wie die Chinesen. Also wir waren einzigartig begeistert.“

Reporterin: Und diese Gesangart oder Opernstil aber in chinesischer Sprache. Wie ist sie bei Ihnen rübergekommen?

Weil: „Sehr gut. Sehr gut. Es ist ja gerade sehr gut gelungen, dass das nicht rein chinesisch ist. Also ich habe auch die chinesische Musik zuhause gehört. Und die ist natürlich für viele im Westen sehr fremd. Man muss sich erst da hineinlesen. Denn man kennt die Mythologie nicht, die Geschichte nicht, die Hintergründe. Und das  ist hier sehr einfach gewesen, weil durch die Animation, durch die Sprecher war man sozusagen in die Geschichte, in den Hintergrund hineingebunden und man wusste, worum es geht. Und die Künstler haben das sehr gut umgesetzt. Das hat uns ganz toll gefallen. Und es waren eben jetzt nicht nur die klassischen chinesischen Instrumente.  Wie zum Beispiel die von mir so geschätzte Pipa. Aber auch die Virtuosin mit der Erhu. Und das war gar nicht fremd für uns. Es war gleich vertraut. Auch diese Opern, Arien und so weiter. Auch von dem Tenor, einfach ganz toll.

Reporterin: Wie war Ihr Eindruck von den himmlischen Welten? Und glauben Sie daran?

Weil: „Ich bin von Geburt an Katholik und war es auch die ersten Jahrzehnte meines Lebens. War praktizierender gläubiger Katholik und bin heute mehr Buddhist. Aus der Katholischen Kirche bin ich ausgetreten und praktiziere, soweit ich das kann, den Buddhismus. Und ich habe gesehen, es gibt sehr viele Texte, dass man an einen Schöpfer glaubt. Und nicht an die Evolutionstheorie glaubt. Da bin ich eigentlich sehr liberal und frei. Ich glaube jetzt nicht an einen Schöpfer.  Ich bin auf einer eher traditionellen tibetischen und buddhistischen Linie. Ich bin auch zweimal persönlich dem Dalai Lama begegnet. Konnte auch mit ihm reden und bin sehr spirituell beeindruckt.“

Reporterin: Was würden Sie unseren Zuschauern sagen, die die Aufführung nicht gesehen haben?

Weil: „Wie ich anfangs sagte, man kann es schwer beschreiben. Man muss es gesehen haben. Auch diese Vielzahl an Menschen. Wie diszipliniert, wie professionell sie miteinander umgehen. Wie selbstverständlich und locker das alles aussieht. Man kann nur erahnen, wie viele Jahre an Training und Disziplin dahinter stehen. Das ist schon beeindruckend. Es läuft auch mit so einer Leichtigkeit ab. Und es wird nicht langweilig. Man könnte noch einmal eine Stunde länger schauen. Und jeder Vortrag ist einfach so einzigartig. Ein Genuss, die Leute sollten unbedingt kommen. Ich kann es nur wärmstens empfehlen. Ich selbst habe auch gelegentlich mit größeren Veranstaltungen zu tun, wie zum Beispiel denen für Monty Roberts. Da weiß ich, wie viel Arbeit im Hintergrund zu tun ist. Hier kann man sich das gar nicht mal vorstellen. Mit den vielen Kostümen, den Accessoires, mit den Projektionen. Das muss eine gigantische Leistung sein, das auf die Bühne zu bringen. Aber der Erfolg scheint ja eine entsprechende Antwort zu geben.“

Reporterin: Gab es ein Stück, das Sie besonders berührt hat?

Weil: „Ja, vielleicht das mit den Blumen. Das waren glaube ich diese Lotusblüten, die die Tänzerinnen hatten. Das ist auch ein sehr buddhistisches Symbol. Dass aus einer Schlammpackung die schönen Blüten des Buddhismus hervorsprießen. Die Reinheit, die sie verkörpern, drückt sich ja auch dadurch aus, dass die Industrie von diesem Lotuseffekt spricht. Das ist wohl auch das, was dem Menschen fehlt. So eine Art innere und äußere Selbstreinigung. Die Blüte schafft es. Der Mensch schafft es anscheinend selten oder nie. Und kämpft den ganzen Tag um irgendwelchen Erfolg, Macht und Gier und Geld und Waffen und sonstwas.

Die Welt ist eigentlich nicht friedlicher geworden, wenn man sich das anschaut. Man sieht ja auch, was mit dem Falun Dafa passiert. Und mit den Uiguren, und mit den Yi und mit den Tibetern. Ich bin Historiker von Beruf aus. Hab also Geschichte, Politik und Germanistik studiert und beschäftige mich jetzt gerade sehr intensiv mit meiner neuen Publikation über das Schicksal zweier jüdischer Familien aus meinem Heimatort. In deren Leben verkörpert sich leider die gesamte Verfolgung des 3. Reiches. Und ich weiß, wenn ich schreibe, ich könnte auch ein Buch über die Uiguren, Tibeter und Falun Dafa schreiben. Da wiederholt sich das gleiche. Und die Politik macht zwei Dinge heute. Die deutsche Regierung und auch die Opposition schauen auf das Geld. Sie schauen auf Peking oder was Shanghai will. Aber wir legen gleichzeitig Denkmäler und Gedenksteine an für die Opfer, die es 1938 oder 1945 in den Konzentrationslagern gab. Wir können die Gedenksteine auch für heute gebrauchen. Das Gleiche, das sich nach 1938 in Deutschland ereignet hat, wiederholt sich heute in der Welt. In China hab ich es gesehen. In Tibet habe ich es gesehen. Wie dort also Frauen, Tibeter, behinderte Mädchen, misshandelt, getötet, gefoltert werden. Da schweigt die Welt dazu. Und dann sage ich als Historiker, wenn wir nochmal 1938 hätten, 1933 hätten. Die Welt würde wieder schweigen, so wie sie damals geschwiegen hat. Sie schweigt auch heute zu dem Unrecht.“

Shen Yun Performing Arts hat seinen Sitz in New York. Drei Tourneegruppen sind aktuell gleichzeitig auf Welttournee. Für mehr Information besuchen Sie bitte www.shenyun2013.com

The Epoch Times freut sich, Medienpartner von Shen Yun Performing Arts zu sein. The Epoch Times wird in 35 Ländern und 21 Sprachen veröffentlicht.

Weitere Termine der Tour:

 

Prag
Di. 2. April 2013, 19:30
Mi. 3. April 2013, 19:30

Linköping
Sa. 6. April 2013, 19:00

Stockholm
Cirkus Arena
Djurgårdsslätten 43-45
Mo, 8. April 2013 um 19:00 Uhr
Di, 9. April 2013 um 14:00 Uhr
Di, 9. April 2013 um 19:00 Uhr

Paris
Palais des Congrès de Paris
2 place de la Porte Maillot
Fr, 12. April 2013 um 20:30 Uhr
Sa, 13. April 2013 um 15:30 Uhr
Sa, 13. April 2013 um 20:30 Uhr

 



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