Gérard Depardieu wehrt sich gegen Vergewaltigungsvorwürfe
Mit Gérard Depardieu wehrt sich nun auch einer der bekanntesten französischen Schauspieler gegen Vergewaltigungsvorwürfe. „Gérard Depardieu bestreitet jeden Übergriff, jede Vergewaltigung“, sagte sein Anwalt Hervé Temime am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur AFP.
Die französische Justiz hat wegen der Anzeige einer jungen Schauspielerin Vorermittlungen gegen den 69-Jährigen eingeleitet.
Nach Angaben aus Justizkreisen hat die Pariser Staatsanwaltschaft den Fall an sich gezogen. Die Zeitung „Le Parisien“ berichtet, eine gut 20 Jahre alte Schauspielerin und Tänzerin werfe Depardieu vor, sie im August zweimal sexuell missbraucht zu haben. Der Schauspielstar soll demnach in seiner Pariser Wohnung im schicken 6. Stadtbezirk übergriffig geworden sein.
Depardieus Anwalt Temime bedauerte, dass die Vorwürfe an die Öffentlichkeit gelangt sind. „Ich bin überzeugt, dass seine Unschuld anerkannt wird“, fügte er hinzu. Auch der Schauspieler und Casting-Direktor Dominique Besnehard äußerte Zweifel: „Wann werden die Schauspiel-Debütantinnen aufhören, Anschuldigungen zu erheben, um sich bekannt zu machen?“, schrieb er auf Facebook.
Dass die Justiz nach einer Anzeige vorläufige Ermittlungen einleitet, ist gängige Praxis. Erst wenn sie belastende Hinweise findet, kann die Staatsanwaltschaft ein formelles Ermittlungsverfahren einleiten.
Die #MeToo-Debatte um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein, dem mehr als hundert Frauen sexuelle Belästigung oder Vergewaltigung vorwerfen, hat auch in Frankreich hohe Wellen geschlagen. Depardieu ist der dritte bekannte französische Film- oder Theaterschaffende, der sich in diesem Jahr gegen Vorwürfe sexueller Gewalt zur Wehr setzt.
Im Mai hatte eine Schauspielerin dem bekannten Regisseur Luc Besson vorgeworfen, sie in einem Pariser Hotel vergewaltigt zu haben. Im April geriet der Schauspieler und Theaterregisseur Philippe Caubère wegen ähnlicher Vorwürfe unter Verdacht.
Der 1948 geborene Depardieu ist einer der bekanntesten französischen Schauspieler. Er wirkte in seiner gut 50-jährigen Karriere an mehr als 200 Filmen mit und erhielt zahlreiche Preise. Internationale Erfolge feierte er etwa in der Rolle des Obelix in den „Asterix“-Verfilmungen sowie als Held in Kostümdramen wie „Cyrano von Bergerac“, für den er auch für einen Oscar nominiert wurde. Derzeit dreht er in Frankreich den Film „Fahim“ über ein junges Schachgenie.
Depardieu ist Mitglied der französischen Ehrenlegion. In Ungnade fiel er aber bei vielen seiner Landleute, als er 2012 zunächst aus Steuergründen nach Belgien ging und später die russische Staatsbürgerschaft annahm. Seitdem wird er nicht müde, Russland als „große Demokratie“ zu preisen. Den russischen Staatschef Wladimir Putin verglich er einmal mit Papst Johannes Paul II.
Zuletzt erschien im vergangenen Herbst sein Buch „Monstre“ (Monster), in dem der Schauspieler zahlreiche Bekenntnisse ablegte, etwa über seine frühere Alkoholsucht. Depardieu hat vier Kinder aus drei Beziehungen anerkannt. Sein Sohn Guillaume Depardieu, ebenfalls Schauspieler, starb 2008 an den Folgen einer Krankheit. (afp)
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