Kulturstaatsministerin Grütters freut sich auf politische Berlinale – Staraufgebot bei Eröffnungsgala
Mit einer Gala hat am Donnerstagabend die 69. Berlinale begonnen. Über den roten Teppich vor dem Festival-Palast am Potsdamer Platz liefen außer Festival-Leiter Dieter Kosslick und der diesjährigen Jury-Präsidentin Juliette Binoche zahlreiche andere Stars aus der Filmbranche sowie Prominente aus der Politik. Schauspieler wie Iris Berben, Sebastian Koch, Heike Makatsch und die Regie-Legende Wim Wenders flanierten an den Film-Fans vorbei.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) kam mit seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Natalia Wörner. Auch die Grünen-Politiker Claudia Roth und Konstantin von Notz waren mit von der Partie. Moderiert wurde die Gala von Anke Engelke.
Eröffnungsfilm der Berlinale ist das Drama „The Kindness of Strangers“ der dänischen Regisseurin Lone Scherfig. Bis zum 17. Februar werden rund 400 Filme gezeigt, darunter 109 deutsche Produktionen. Drei von ihnen konkurrieren um den Goldenen Bären, unter anderem die Romanverfilmung „Der Goldene Handschuh“ von Fatih Akin.
Die sechsköpfige Jury wird von der Oscar-prämierten französischen Schauspielerin Binoche angeführt und ist zur Hälfte mit Frauen besetzt, darunter die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller.
Monika Grütters lobt Filmkunst, die sich einmischt
Für Kosslick ist es nach 18 Jahren die letzte Berlinale als Leiter des Festivals. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) lobte, er habe sich immer für eine Filmkunst stark gemacht, „die sich einmischt“.
Vor der Berlinale-Eröffnung am Donnerstag hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) die politische Bedeutung von Filmen hervorgehoben. Die Goldenen und Silbernen Bären seien „auch eine Anerkennung für eine Filmkunst, die sich einmischt“, erklärte sie am Donnerstag. Die diesjährige Juryvorsitzende Juliette Binoche betonte ebenfalls die politische Dimension der Filme und des Festivals.
Die Berlinale müsse „menschlich sein, und wenn sie das ist, ist sie auch politisch“, sagte die französische Schauspielerin am Donnerstag vor Journalisten. Die Welt sei derzeit „ziemlich egoistisch“. Sie verwies auf die Schließung von Grenzen und den globalen Klimawandel.
Reformen der Filmförderung angekündigt
Grütters bezeichnete die Festivalpreise zudem als Anerkennung für Künstler, „die der Macht der herrschenden Verhältnisse die Kraft der Fantasie entgegensetzen“. Sie zeigte sich erfreut darüber, dass unter den gezeigten Filmen in diesem Jahr 109 deutsche Produktionen zu sehen seien. Drei von ihnen konkurrieren um den Goldenen Bären, unter anderem die Romanverfilmung „Der Goldene Handschuh“ von Fatih Akin.
Grütters kündigte am Donnerstag außerdem einen runden Tisch für Reformen der Filmförderung in Deutschland an. Es müssten künftig mehr „zugkräftige Filme“ aus dem Inland entstehen, erklärte sie auf dem Deutschen Produzententag der Produzentenallianz in Berlin. Es gebe „ein gewisses Missverhältnis zwischen Investition und Ertrag“.
An zu wenig Geld liege das ihrer Auffassung nach nicht, erklärte die Kulturstaatsministerin. Die Bundesregierung habe die Förderung in den vergangenen drei Jahren beinahe verdreifacht, ergänzte sie. Aber Ausstrahlung und Erfolg des deutschen Films entwickelten sich nicht entsprechend. (afp)
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