Microsoft-Mitbegründer Paul Allen an Krebs gestorben

Im Alter von 65 Jahren ist der Microsoft-Mitbegründer und US-Unternehmer Paul Allen gestorben. Der Milliardär erlag am Montag einem Krebsleiden, wie seine Familie mitteilte. Allen hatte Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet.
Titelbild
Paul Allen ist tot.Foto: Mat Hayward/Getty Images for 1st Family Foundation
Epoch Times16. Oktober 2018

Im Alter von 65 Jahren ist der Microsoft-Mitbegründer und US-Investor Paul Allen gestorben. Der Milliardär erlag am Montag einem Krebsleiden, wie seine Familie mitteilte. Allen hatte Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet. 1983 verließ er den Software-Giganten aus gesundheitlichen Gründen, blieb aber als Unternehmer und Investor aktiv. Mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 20 Milliarden Dollar gehörte Allen zu den reichsten Menschen der Welt.

Gates äußerte sich am Montag „untröstlich“ über den Tod eines seiner „ältesten und liebsten Freunde“. Ohne Allen hätte es den Durchbruch des PCs nicht gegeben. „Er sagte gerne: ‚Wenn es das Potenzial hat, Gutes zu tun, dann sollten wir es tun'“, sagte Gates über seinen früheren Geschäftspartner.

Beide Männer kannten sich aus Schulzeiten in Seattle. Als Computerprogrammierer überzeugte Allen Gates später, die Eliteuniversität Harvard zu verlassen und mit ihm Microsoft zu gründen. Das Software-Unternehmen wurde in den 1990er Jahren zum wertvollsten Konzern der Welt.

In seiner Autobiografie beschrieb Allen 2011 ein teilweise kompliziertes Verhältnis zu Gates: Während er die Anteile am neu gegründeten Unternehmen jeweils zur Hälfte habe aufteilen wollen, habe Gates auf einen Anteil von 60 Prozent für sich bestanden und diesen später auf 64 Prozent erhöht. Gates habe ihn „übers Ohr hauen“ wollen, schrieb Allen.

Bereits 1983 stieg Allen aus gesundheitlichen Gründen bei Microsoft aus, seine Aktien machten ihn aber zum Milliardär. Seine Geschäfte führte er über sein Investmentunternehmen Vulcan. Es steht unter anderem hinter dem Riesen-Flugzeugprojekt Stratolaunch Systems zum Transport satellitentragender Raketen ins All.

Auch in die Sportwelt investierte Allen: Ihm gehörten unter anderem das Football-Team Seattle Seahawks und die Basketballmannschaft Portland Trail Blazers. Außerdem steckte er viel Geld in die Wissenschaft: 2003 investierte er 100 Millionen Dollar in das Allen Institut für Hirnforschung. Später gründete er ein Institut zur Erforschung der Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft und ein Zellforschungszentrum zur Entwicklung von Behandlungsmethoden gegen Krankheiten.

Mit seiner Wohltätigkeitsstiftung förderte er unter anderem den Umweltschutz, Initiativen gegen Wilderei, Projekte für Obdachlose, Kunst und Kultur. Der auch für den Umweltschutz aktive Hollywood-Star Leonardo DiCaprio würdigte Allen als einen „starken Anwalt für den Umweltschutz“.

Der Hobby-Gitarrist Allen war nie verheiratet und hatte keine Kinder. Erst vor zwei Wochen hatte er mitgeteilt, dass er wieder gegen eine Krebserkrankung kämpft: Ein vor neun Jahren erfolgreich bekämpfter Lymphdrüsenkrebs – ein sogenanntes Non-Hodgkin-Lymphom – sei wiedergekehrt.

Sein Ärzteteam habe mit der Behandlung begonnen, er wolle die Krankheit „aggressiv bekämpfen“, erklärte der 65-Jährige zu diesem Zeitpunkt. Er und seine Ärzte seien optimistisch, dass neue Therapien „gute Ergebnisse“ bringen würden. (afp)



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