Auf ein Wort: Erntedank mit Denk-Mal in Kürbisfarben

Titelbild
Das Brandenburger Tor am 17. September 2023, nach der Aktion der „Letzten Generation“.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Von 30. September 2023

Liebe Leser,

am 1. Oktober wird traditionell in vielen Regionen Erntedank gefeiert. Oft werden Feldfrüchte und Getreide zu Erntekronen gebunden. Obst, Gemüse, Brot und Kürbisse schmücken Häuser, Feste und Gottesdienste. Kleingärtner wetteifern um die größte Kartoffel und die süßeste Birne.

Als der Brauch entstand, standen zwei Aspekte dahinter: ein weltlicher und ein religiöser. Am wichtigsten war, den Göttern für die Ernte zu danken – von ihnen hing das Leben der Familien und Bauern ab – und das Überleben der Gesellschaft im Winter. 

Im Weltlichen ging es darum, dass die Bauern die Ernte beim Herren des Bodens (oft ein Fürst) ablieferten. Eine Erntekrone symbolisierte den Abschluss der Arbeiten; im Gegenzug hatten die Bauern Anspruch auf Entlohnung und ein Fest mit gutem Essen, Bier und Tanz. Im 19. Jahrhundert verlor das Fest an Bedeutung – vor allem, nachdem die Bauern selbst Eigentümer der Flächen wurden.

In Großstädten wird Erntedank kaum gefeiert. Nachdem das Brandenburger Tor durchaus Farbe wie ein Kürbis angenommen hat, lässt sich nun trefflich darüber fabulieren, ob das vielleicht ein farbiger Beitrag zum Ernte-Dank war?

Was haben denn die Berliner an „Feldfrüchten gepflanzt“, um so etwas zu ernten? Und was sagt das über eine Gesellschaft aus, die solch ein Verhalten kopfschüttelnd akzeptiert? Wie es jetzt aussieht, zeigt es zumindest den Unwillen der „Letzten Generation“, sich an die Gesetze zu halten – seien es nun göttliche oder weltliche.

20 Reliefs am Brandenburger Tor erinnern an die Heldentaten und ungeheuren Kräfte des griechischen Helden Herakles (lateinisch Herkules); etwas versteckt, doch zu sehen – sie wurden von den Denk-Malern nicht erreicht, soweit bekannt. Herakles wurde oft als Beschützer der Menschheit und als Helfer der Götter in ihren Kämpfen gegen Monster dargestellt.

Der preußische König Friedrich der Große ließ einige seiner Taten als Allegorien im Brandenburger Tor verewigen. Herakles war nicht nur stark und gut ausgebildet in den Kampftechniken seiner Zeit (Wagenlenken, Bogenschießen, Fechten, Faustkampf und Ringen), sondern spielte auch die Leier und sang. Wie jeder musste er einen wichtigen Unterschied lernen, besagt eine Legende:

„Eines Tages kam der junge Herakles an eine Weggabelung. An dem einen Weg stand eine schöne Frau in leuchtenden, kostbaren Gewändern. Sie war nach höfischer Art geschminkt. An der anderen Weggabelung stand eine Frau in schlichter und einfacher Kleidung, die bescheiden zu Boden blickte.

Zuerst sprach ihn die wohlhabende Frau an: ‚Wenn du meinem Weg folgst, Herakles, so wirst du ein Leben voller Genuss und Wohlstand haben. Weder Not noch Leid werden dir hier begegnen, sondern nur die Glückseligkeit!‘

Die andere Frau entgegnete: ‚Die Liebe der Götter und seiner Mitmenschen lassen sich nicht ohne Mühe und Anstrengung erreichen. Leid wird dir auf dem Weg der Tugend widerfahren, doch der Lohn wird die Achtung, Verehrung und Liebe der Menschen sein. Nur du kannst entscheiden, welcher Weg der deinige sein soll.‘“ (Quelle)

Herakles sah weit voraus. Er entschied sich gegen den weltlichen Weg und für die Liebe der Götter, den schwierigen Pfad der Tugend und Ehrbarkeit. Daran erinnert das Brandenburger Tor, das mahnt Friedrich der Große die Berliner.

Insofern: Schon mutig von den „Aktivisten“, sich mit diesem Helden und diesem Denkmal anzulegen. Was würde er mit ihnen tun? Bei ihm würde eine irdische Strafe, sei es in Form von ein paar Hunderttausend Euro für die Reinigung der Säulen oder ein paar Monaten Gefängnis keine Rolle spielen.

Schöne Grüße vom Alten Fritz

Ihre Kathrin Sumpf

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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