„Christliche Feiertage abschaffen“, fordert „Bento“ mit der langen roten Nase

Wenn es nach dem "Spiegel"-Kind "Bento" geht, sollen christliche Feiertage gern abgeschafft oder aber durch andere ersetzt werden. Ohnehin wisse kaum jemand, was diese bedeuten würden. Zumindest geht "Bento" davon bei seinem Zielpublikum zwischen 18 und 30 Jahren aus. Es lebe die Verblödung, es komme der Sozialismus, so die gewollte oder versehentliche Aussage.
Titelbild
Pinocchio mit der langen Nase (Symbolbild).Foto: GREG WOOD/AFP/Getty Images
Von 23. Mai 2019

„Bento“ wurde im Oktober 2015 als Online-Format für die anvisierte Zielgruppe der 18- bis 30-Jährigen von „SpiegelOnline“ kreiert. Auf der Webseite des Formats heißt es in einer Selbstdarstellung mit der Beinote des alleinigen Wahrheitsanspruchs: „bento ist das junge Angebot von SPIEGEL ONLINE. bento zeigt, was 18- bis 30-Jährige wirklich interessiert, was uns betrifft und wie wir dazu stehen.“

Mit diesem Hintergrund versucht nun „Bento“-Redakteurin Thembi Wolf in einem neuen Videobeitrag an die Zielgruppe und im betont „jungen Stil“ für die Abschaffung der christlichen Feiertage zu werben oder für deren Austausch.

„Bento“ und die Nase des Pinocchio

Deutschland ist ja christliches Abendland. Deswegen feiern wir Weihnachten, dass Jesus geboren wurde, Ostern ist er auferstanden. Himmelfahrt in den Himmel gefahren. Und Pfingsten? Was war gleich nochmal Pfingsten?“

Nein, das wisse sie nicht, dass liege auch nicht nur daran, dass sie keine Christin sei, denn: „Außer dem Papst weiß das kein Mensch!“ So behauptet es wenigstens Thembi Wolf und verweist darauf, dass Schweden Pfingsten sogar 2005 abgeschafft habe. „Stattdessen feiert man dort jetzt den Nationalfeiertag am 6. Juni“, so die „Bento“-Redakteurin.

Ob „Bento“ davon ausgeht, dass die 18- bis 30-Jährigen ohnehin Besseres zu tun haben, als das flotte Video auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen, bleibt spekulativ. Doch die latente und teils auch offene linke Propaganda ist deutlich zu bemerken.

Gezielter Schuss aus dem „Spiegel“-Reflex-Revolver?

Zum Einen wird der Zielgruppe unterstellt, keine Ahnung zu haben, was Pfingsten ist – und nicht nur diesen, sondern allen, „außer dem Papst“.

Vielleicht weiß tatsächlich nicht jeder, dass das erstmals im Jahr 130 erwähnte Hochfest dem von Jesus Christus angekündigten Kommen des Heiligen Geistes gewidmet ist und das Ende der 50-tägigen Osterfeierlichkeiten darstellt. Und noch etwas: Pfingsten wird als Gründung der christlichen Kirche verstanden. Wollte man dies zufällig treffen?

Und Schweden? 2005 regierte die sozialdemokratische Minderheitsregierung mithilfe der Linken und Grünen in Schweden, weil die anderen Parteien in der Wahl 2002 zu schwach waren, einen Kurswechsel zu erzwingen. Das Schweden-Portal „Elchburger“ berichtet davon, dass der 6. Juni zuvor einer der 16 „Flagge-Tage“ war, an dem die Schweden ihre Landesflagge hissen mussten. Jedoch wurde der 6. Juni nicht sonderlich gefeiert, da es sich nicht um einen arbeitsfreien Tag handelte. Daraufhin wurde das Datum zum Nationalfeiertag erhoben und dafür der Pfingstmontag als Feiertag weggespart.

Doch wurde Pfingsten wirklich abgeschafft, wie „Bento“ behauptet? Mitnichten. Nach wie vor wird in Schweden der Pfingstsonntag als „Flagge-Tag“ gefeiert.

Austausch der Feiertage?

Doch worum geht es „Bento“ wirklich?

Deutschland hat 19 Feiertage. 15 davon sind christlich. Muss das sein? Maria Himmelfahrt, Allerheiligen, Buß- und Bettag … Niemand weiß mehr, was wir da genau feiern, weg damit!“

Weiter geht es mit „Alternativen, die uns wirklich etwas bedeuten“, so Thembi Wolf, nach ihrer Ansicht offenbar im Besitz der alleinigen Wahrheit. Doch was brauchen wir denn liebe „Spiegel“-, Pardon, „Bento“-Redaktion?

Zuckerbrot …

Thembi Wolf geht im weiteren Verlauf auf diverse vorchristliche Festtage ein und behauptet, Feiertage gingen mit der Zeit und es sei Zeit für ein paar neue oder man sollte ein paar tauschen. Einen Vorschlag macht die Redakteurin gleich mit:

Hier leben etwa viereinhalb Millionen Muslime. Zum Zuckerfest am Ende des Ramadans sind die Klassenzimmer sowieso schon leer.“

Warum sollten wir das nicht mitfeiern, versucht Thembi Wolf den Vorschlag zu versüßen: „Allen frei geben. Uns zum Essen einladen lassen.“ Wäre das nicht toll? So der Tenor.

… und Peitsche

Und jetzt der „schlimme“ Part: Das schlechte Gewissen: „Ganz abgesehen von Mehrheiten und Minderheiten: Kann ein Land wie Deutschland es sich überhaupt leisten, keinen einzigen jüdischen Feiertag zu haben?“

Und Thembi Wolf setzt gleich noch eins drauf, bezüglich „historische Verantwortung“:

Wo ist eigentlich der 8. Mai hin, der Tag, an dem die Wehrmacht bedingungslos kapitulierte?“

Sozialismus pur?

Um noch in die Vollen zu gehen, wird die Feminismus-Keule herausgeholt und weiter für Zwiespalt gesorgt. Diesmal zwischen Frauen und Männern, nach denen viel zu viele Feiertage benannt seien. Es gebe zwar den Frauentag, der im rot-rot-grün regierten Berlin Feiertag ist, aber es könnten nach Thembi Wolf auch weitere folgen, der Tag des Frauenwahlrechts beispielsweise. Der „Bento“-Vorschlag dazu und fast schon nebenbei erwähnt:

Statt Blumen bekommen Frauen in Deutschland dann jedes Jahr ein neues Recht. Das auf Abtreibung wäre zum Beispiel ein guter Anfang.“

Weitere Vorschläge folgen, allgemeine für alle und spezielle: „Elterntag“, „Tag der älteren Menschen“, „Christopher Street Day“ … oder der „Kindertag“, dieses Jahr ein Freitag, das wäre doch was für eine „Klima-Großdemo“, so die junge Journalistin, die nach eigenen Angaben u. a. auch für die „TAZ“, Jakob Augsteins „Freitag“ und das ehemaligeg SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ schreibt.

Eine Leserin des Beitrages von „Bento“ auf Facebook kommentierte: „Was soll dieser Beitrag bitte schön bringen??? Ausser das die Leute wütend werden. Wer diese Feiertage nicht feiern möchte braucht es nicht zu tun . Aber diese Feiertage sind nunmal Bestandteil unserer Kultur und sollten auch beibehalten bleiben.“

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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