Das Ende der Pandemie ist eingeläutet – Nur der Gesundheitsminister sträubt sich
Experten und selbst die WHO sprechen längst davon, dass die Pandemie beendet und einer endemischen Lage gewichen ist. Nur der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach beschwört weitere Maßnahmen, Impfungen und ruft die nächste Winterwelle herbei.
Kennen Sie die fünf Phasen des Sterbens und deren psychisches Erleben nach Elisabeth Kübler-Ross? Die Psychiaterin hat sich jahrelang mit dem Sterben beschäftigt und ihrer Arbeit in Begegnungen und in Gesprächen mit Schwerkranken und Sterbenden herausgefunden, dass diese alle die gleichen fünf Phasen durchleben: 1. Nicht-Wahrhaben-Wollen, 2. Zorn, 3. Verhandeln, 4. Depression, 5. Zustimmung
Betrachten wir jetzt mal die Pandemie als Patienten, der sich seinem Ende zuneigt, und stellvertretend für die Pandemie die mit ihr verbundenen Treiber, Protagonisten und Akteure. Die Diagnose „Die Pandemie ist vorbei“ ist bereits gestellt, zumindest von einigen Experten und Offiziellen, und hat bereits mediale Verbreitung gefunden.
Von der Pandemie zur Endemie
Der „Focus“ hat die Frage gestellt „Ist Corona jetzt endemisch? Und die Pandemie damit per Definition vorbei?“ Und „Für und Wider“ zusammengetragen. Dass die Pandemie jetzt vorbei ist, dazu hatte STIKO-Chef Thomas Mertens bereits Ende Oktober eine Antwort: Da sagte der Chef der Ständigen Impfkommission gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“ (BR) :
„Es handelt sich mittlerweile um eine endemische Virusinfektion“.
Zur Seite springt dem Virologen der Freiburger Epidemiologe und Mediziner Hajo Grundmann, der verlautbart, dass sogar die Herbstwelle schon lange vorbei sei: „Sie hatte ihren Höhepunkt in der ersten und zweiten Oktoberwoche.“ STIKO-Chef Mertens dazu: „Das Virus ist mit uns und wird bei uns bleiben. Für mich sind diese hohen und kurzen Wellen auch Ausdruck des Übergangs in eine endemische Phase.“
Zur Begriffsklärung: Pandemisch meint eine Ausbreitung über mehrere Länder beziehungsweise weltweit. Endemisch hingegen bedeutet eine nur noch örtlich begrenzt auftretende Infektionskrankheit, die regional mit relativ konstanter Erkrankungszahl dauerhaft auftritt – wie etwa die Grippe, oder jetzt eben auch Corona – und durchaus ihre Peaks oder Saisons haben kann.
Auch wenn viele Experten jetzt die Corona-Pandemie als der Vergangenheit angehörend stempeln, und auch US-Präsident Joe Biden sich bereits dahingehend äußerte, dass die Pandemie vorbei sei – die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Corona-Pandemie bislang noch nicht für beendet erklärt. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sah zwar Mitte September zumindest „eine Chance auf ein Ende“. Was ihn nicht daran hinderte, im gleichen Atemzug dazu aufzurufen, weiterhin zu testen und vor allem zu impfen. Wenn es nach ihm beziehungsweise der WHO ginge, sollten besonders die Älteren und das Gesundheitspersonal zu 100 Prozent geimpft werden. Er plädierte außerdem dafür, dass jedes Land anstreben sollte, 70 Prozent seiner Bevölkerung geimpft zu haben.
Schon die nächste Welle in Sicht
Die Bundesregierung steckt noch in der Phase des „Nicht-Wahrhaben-Wollens“ fest. Denn WHO-Statement, Expertenmeinungen und Datenlage hin oder her – nach Ansicht von Lauterbach und Co hat sich an der Bewertung der Lage nichts geändert. Dabei beruft sich die Bundesregierung ausgerechnet auf die Weltgesundheitsorganisation.
„Der Corona-Ausbruch wurde 2020 von der WHO zur Pandemie ausgerufen und ausschließlich die WHO kann dies auch wieder revidieren“, verlautet es aus dem Gesundheitsministerium.
Und mit der flauen Herbstwelle, von Experten gerade mal auf zwei Oktoberwochen verortet, ist es für den Gesundheitsminister auch nicht getan: Er bringt direkt die nächste Welle ins Spiel, und scheint dabei ganz vergessen zu haben, dass er auch schon im Sommer bei der Panikplanung für kommenden Herbst daneben lag: „Wer jetzt den Menschen vorgaukelt, Corona sei Geschichte, wird das im Herbst bitter bereuen“ und man müsse sich auf alle Szenarien vorbereiten: „Im Herbst brauchen wir Impfstoffe gegen Delta-Varianten und Omicron.“, twitterte der Gesundheitsminister.
Weil im Herbst für ihn nichts zu holen war, rechnet der SPD-Politiker jetzt im Winter mit steigenden Corona-Infektionszahlen: „Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden“ und kritisiert die „Eile“ der Bundesländer bei den Lockerungen.
Es gebe einen Überbietungswettbewerb, welches Land zuerst die Maßnahmen lockere, monierte der Minister, und weiter, einer solchen „leichtsinnigen“ Entscheidung werde man sich nicht anschließen.
Mehrere Bundesländer haben mittlerweile Isolationspflichten für Corona-Infizierte aufgehoben. Auch was die einrichtungsbezogene Impfpflicht anbelangt, kann die Politik offenbar nicht ihre eigenen oder die hochgesteckten Ziele der WHO durchsetzen: Denn die einrichtungsbezogene Impfpflicht wird in Deutschland zum Jahresende schlicht auslaufen.
Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht
Eine Verlängerung scheint nicht geplant, man könnte auch übersetzen: nicht durchsetzbar. Der Gesundheitsminister bestätigt das Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, in dem er gegenüber dem ZDF erklärt, dass die Impfung „nicht mehr“ vor Ansteckung schützen würde.
Und wenn sie nicht mehr vor der Ansteckung schütze, dann gäbe es auch keinen Grund mehr dafür, in diesen Einrichtungen eine Impfpflicht weiterzuführen. Lauterbach erklärt seinen Sinneswandel: „Es ist eine rein epidemiologische Überlegung.“
Sein Umdenken hätte nichts mit Protesten gegen die Impfpflicht zu tun. Karl Lauterbach, stellvertretend für die Pandemie, scheint hier in der Phase des „Nicht-Wahrhaben-Wollens“ festzustecken, es ist noch ein weiter Weg zur Akzeptanz, dass die Pandemie ihren Zenit überschritten hat und an ihrem Ende angekommen ist. Genauso wie die Maßnahmen damit mindestens hinfällig sind und spätestens jetzt weder Sinn ergeben noch in irgendeiner Weise zu rechtfertigen sind.
Genau dieses „Sie ist schlicht nicht zu rechtfertigen“ hatten auch Verbände und Politiker aus Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen über die Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich in einem Protestbrief an Lauterbachs Ministerium geschrieben und das Ende derselben gefordert.
Wenn das Pferd tot ist, dann steige ab. Sagt ein altes indianisches Sprichwort.
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