Auf ein Wort: Wie wäre es mal ohne Navi?
Liebe Leser,
es ist wirklich unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht. Während sich viele Kinder noch in den Ferien tummeln, haben die Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen bereits ihre ersten Schultage hinter sich gebracht. Ihnen bleibt allein die Erinnerung an Reiterferien, Abenteuerurlaub oder Strandbesuche.
Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern hat der Sommer hingegen gerade Hochsaison – zumindest, was den Tourismus anbetrifft. Von Hitzewelle jedoch keine Spur. Mancherorts muss sogar die Badehose im Koffer bleiben, weil der sogenannte Sturmball an der Küste das Badeverbot eingeläutet hat.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn man an seinem Urlaubsort ankommt und feststellt, dass man statt T-Shirt und Top besser Pullover und Ostfriesennerz hätte einpacken sollen. Für die Händler bringt das Wetter jedoch etwas Positives mit sich. Statt am Strand tummeln sich viele Touristen in den Läden auf der Suche nach einem klassischen Mitbringsel oder anderen Produkten. Andere genießen die einheimische Küche im Restaurant.
Auch in meinem Heimatort Waren (Müritz) am größten deutschen Binnensee kann man viel erleben. Von Kletterpark über Müritz-Rundfahrt bis zu Besuchen im Freilufttheater oder dem Haus der 1000 Seen – ob Groß, ob Klein, für jeden ist etwas dabei.
Erstaunt muss ich immer wieder feststellen, wie sich Touristen mithilfe von Apps via Smartphone durch die Straßen navigieren. „Am Ende der Straße biegen Sie links ab“, tönt es oft bis in unser Wohnzimmer, wenn Fahrradfahrer ihr Navi laut eingeschaltet haben und in unserer Innenstadt den kleinen Hügel zum Alten Markt hoch strampeln.
Navigationssysteme wie Google Maps sorgen auch dafür, dass Touristen mit starrem Blick auf ihr Mobiltelefon durch die Straßen gehen. So entgeht ihnen das eine oder andere Detail an den altehrwürdigen Häusern unserer Altstadt.
Wurde man früher als Einheimischer noch angehalten und gebeten, den Weg zum Hafen oder dem gebuchten Hotel zu erklären, werden derartige Gespräche heutzutage durch Navi-Apps nahezu im Keim erstickt. So bleibt den Touristen auch manch Geheimtipp verborgen, wie der Italiener nebenan mit seinem sizilianischen Garten.
„Umwege erweitern die Ortskenntnis“, heißt es in einem Sprichwort. Es lohnt sich also durchaus, sein eigenes inneres Navi einzuschalten und die Gegend ganz ohne App zu erkunden – selbst auf die Gefahr hin, sich zu verlaufen. Schließlich hat man immerhin noch einen Mund, um nach dem Weg zu fragen.
Ihre Susanne Ausic
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