„Corona“ aus psychologischer Sicht: Von Mutterliebe und der Suche nach Ersatzmüttern (Teil 1)
Im ersten Teil der dreiteiligen Serie „Corona“ aus psychologischer Sicht von Prof. Dr. Ruppert geht es um folgende Punkte:
- Ein autonomer Urzustand
- Die Sehnsucht nach Liebe – eine conditio humana
- Liebe und Angst
- Liebe und Wahrheit
- Fehlende Mutterliebe
- Die Unterdrückung der Liebesbedürfnisse
- Mit Schmerz, Angst, Wut, Scham und Schuld verbundene Mutterliebe
- Ärger, Wut und Hass auf die Mutter
- Ersatzbedürfnisse, Liebesillusionen und Liebeswahn
- Die Suche nach Ersatzmüttern
- Ärger, Wut und Hass auf den Vater
- Sex statt Liebe
- Wiederholungen der primären Liebesbeziehung
Am Ende kommt er zu diesem Fazit:
„An alle, z.B. die in Zeiten von „Corona“ meinen, sie müssten mir etwas Gutes tun: Ich will Eure Masken, Tests und Spritzen nicht. Respektiert meine Grenzen und meinen Willen. Ich will, wenn dann reale Liebe, die aus Eurem Herzen kommt. Wenn ihr mir das nicht geben könnt, so macht, was ihr nicht lassen könnt, aber lasst mich in Frieden.“
Doch zunächst Teil 1.
0. Ein autonomer Urzustand
Wenn eine Samenzelle mit einer Eizelle verschmilzt, ist das der Zündfunke und Urknall für die Entstehung eines neuen Lebens. So kommt ein neuer Mensch in diese Welt. In diesem Moment ist in ihm eine enorme Lebenskraft vorhanden, ein unbändiger Lebenswille, eine grenzenlose Lebenslust.
Weil ihm die Eizelle die Versorgung mit allen Vitalstoffen zu Verfügung stellt, kann sich dieser neue Mensch für 6 bis 10 Tage unabhängig entfalten. Er wächst aus sich selbst heraus. Er tritt innerhalb des Uterus eine Reise an und sendet dabei Botenstoffe an den mütterlichen Organismus, um an einer Stelle der Gebärmutter ein immunologisches Vakuum zu schaffen, damit er sich in dieser einnisten kann, und dort eine Plazenta mit Nabelschnur und eine Fruchtblase entstehen.
Das in seiner Entfaltung befindliche Kind ist von Anfang an kein bloßes Objekt, sondern ein Subjekt mit eigenen Lebenszielen. Mit der Einnistung in der Gebärmutter beginnt ein Verhältnis der existenziellen Abhängigkeit zwischen Kind und Mutter, dass intrauterin ca. neun Monate und extrauterin ca. 15 Jahre andauert. Dieses Abhängigkeitsverhältnis muss auf Liebe gegründet sein, damit die Lebensreise eines Menschen gut weitergeht.
1. Die Sehnsucht nach Liebe – eine conditio humana
Die Beziehung zur eigenen Mutter ist die erste Liebesbeziehung eines jeden Kindes. Ein Kind ist von Beginn seines Lebens an, also bereits vorgeburtlich, voller Liebe für seine Mutter. Diese Liebe ist ein Urinstinkt, der auf den körperlich-emotionalen Kontakt mit der eigenen Mutter ausgerichtet ist.
Für das Kind gibt es in diesem Frühstadium seines Lebens nichts Wichtigeres als seine Mutter. Es ist von ihr existenziell abhängig. Jeder Mensch verfügt daher von Anfang an – und muss das auch – über eine enorme Liebesfähigkeit, und hat einen ebenso großen Wunsch danach, von seiner Mutter geliebt zu werden.
„Ich will geliebt werden“ – ich behaupte, dieses Bedürfnis hat jeder Mensch. Es ist ein zentrales menschliches Bedürfnis, das ursprünglich lautet: „Ich will von meiner Mama geliebt werden“.
Daran ist nichts verkehrt. Das gehört zu den Grundbedingungen unseres Menschseins dazu. Wir Menschen vermehren uns sexuell, die Kinder wachsen im Bauch ihrer Mutter heran. Daher gehört die Liebe zur eigenen Mutter und das Verlangen nach ihrer Liebe zur conditio humana. So wie es das Wesen von Vögeln ist, dass sie Flügel haben, um damit fliegen zu können, ist es das Wesen von uns Menschen, dass wir lieben und geliebt werden wollen. Das sind quasi unsere emotionalen Flügel.
2. Liebe und Angst
Innerhalb der Psyche sind Liebe und Angst Antagonisten. Wo Angst herrscht, ist für die Liebe wenig Raum. Auch Angst ist ein Urinstinkt. Angst aktiviert das Stresssystem des menschlichen Organismus. Wo Angst ist, entstehen in der Folge auch leicht Wut, Aggression und zwanghaftes Denken und Handeln. Wenn sich die Angst nicht beruhigt und damit verhindert, dass wieder ein Gefühl von Sicherheit eintritt, wird sie zu einer Lebensgrundhaltung und zur Saat der Gewalt.
Liebe ist das Gegengift bei Angst. Liebe kann Angst neutralisieren. Wenn Menschen lieben, können sie auch mit ihren Ängsten gut und angemessen umgehen. Lieben und Geliebt werden vermittelt ein tiefes Gefühl von Sicherheit und Geschütztsein. Deswegen spricht die Bindungstheorie in diesem Zusammenhang von „sicherer Bindung“, wenn das Kind von seiner Mutter in seinen Bedürfnissen wahr- und ernstgenommen wird.
Auch zwischenmenschliches Vertrauen ist ohne Liebe nicht zu gewinnen. So entsteht nur auf der Basis von Liebe jene Sicherheit, die wir für ein gutes Leben brauchen. In der Angst gefangen zu sein bedeutet, sich immer mehr selbst zu verlieren und ein schlechtes Leben zu führen.
3. Liebe und Wahrheit
Die menschliche Psyche ist darauf ausgelegt, die Realität, in der ein Mensch lebt, richtig und stimmig zu erfassen. Eine gesunde Psyche weiß und fühlt, was wahr ist. Sie ist daher auch beständig um Wahrheit und Wahrhaftigkeit bemüht.
Lügen können wir nur abgespalten von unserem lebendigem Organismus im Kopf, aber nicht mit dem gesamten Körper. Deshalb können gesunde Liebesbeziehungen nicht auf Lügen, Täuschungen und Betrug aufgebaut sein. Liebe und Wahrheit bedingen sich wechselseitig. Daraus entsteht das Vertrauen in einer zwischenmenschlichen Beziehung.
4. Fehlende Mutterliebe
Was nun, wenn seitens der eigenen Mutter das Liebesbedürfnis eines Kindes nicht adäquat beantwortet wird? Wenn die eigene Mutter es nicht haben will, es ablehnt und zurückweist? Wenn sie gegenüber ihrem Kind völlig gleichgültig ist? Wenn sie ihr Kind massiv bekämpft und körperlich wie emotional quält?
Wenn sie aufgrund ihrer eigenen Lebensgeschichte gar nicht fähig ist, ihr Kind aus vollem Herzen und mit ihrem ganzen Körper zu lieben? Wenn sie selbst unter einem Mangel an Mutterliebe leidet, weil ihre Liebesbedürfnisse von der Mutter ebenfalls nicht gestillt wurden? Und auch deren Großmutter schon emotional verhungert war? Die Ahnenkette traumatisierter Mütter ist bei vielen Menschen sehr lang.
5. Die Unterdrückung der Liebesbedürfnisse
In all den Fällen, in denen die Mutter das Liebeswerben ihres Kindes nicht beantwortet, gerät ein Kind in eine existenzielle Notlage. Um diesen Schrecken zu überleben, bleibt einem Kind nichts anderes übrig, als sein zurückgewiesenes Urbedürfnis nach mütterlicher Liebe zu unterdrücken.
Der Schmerz darüber, von der eigenen Mutter nicht gewollt, nicht geliebt und vor Gewalt nicht geschützt zu werden, die Angst davor, von ihr verlassen und in Stich gelassen zu werden, ist so groß, dass eine kindliche Psyche das nicht aushält und daran zerbricht. Sie muss ihre Einheit aufgeben und spaltet sich dann in drei Teile (Abbildung 1):
• Ein Teil bleibt realitätsbezogen und weiß um den Horror der mütterlichen Gleichgültigkeit, Zurückweisung oder Gewalt, ohne ihn jedoch zu fühlen.
• Ein anderer Teil erlebt diese sich ständig wiederholenden, unerträglichen Erfahrungen der Ablehnung und Zurückweisung und fühlt sich diesen ohnmächtig ausgeliefert.
• Eine dritte psychische Struktur verhindert dann, dass die Verlassenheitsangst und der Schmerz des Ungeliebtseins immerzu das bewusste eigene Erleben prägen.
So entstehen notwendigerweise im Laufe der Zeit immer mehr und zusätzliche Trauma-Überlebensstrategien, welche – getrennt von der Realität – eine psychische Eigenwelt erschaffen, in denen die Illusion aufrechterhalten wird, die eigene Mutter würde einen trotz aller gegenteiligen Erfahrung doch lieben und man wäre in Liebe mit ihr zusammen. Man müsse sich dafür nur entsprechend anstrengen und der Mutter alles geben, was sie brauche und von einem verlange. Statt die eigene Not zu erleben, wird die Mutter als bedürftig und belastet erlebt. Das Kind versucht nun, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden und ihre Leiden zu lindern.
So ein Kind erlebt sich selbst als unwürdig, geliebt zu werden. Es schämt sich und hat Schuldgefühle wegen seiner eigenen Existenz. In diesem Anteil zerbricht sich das Kind immerzu den Kopf über seine Mama, warum sie so ist, und findet dabei tausenderlei Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgründe für ihr Verhalten.
Gleichzeitig sieht der Anteil, den ich als den traumatisierten Anteil bezeichne, ohnmächtig, aber auch voller Wut zu, wie sich der Überlebensanteil in seinen Liebesillusionen für die eigene Mutter aufopfert und sich selbst vernachlässigt und missachtet. Liebesillusionen gehen mit einer Aufgabe des eigenen Ichs und Wollens und damit einem Verrat an sich selbst einher.
Auf diesem Weg wird aus dem kleinen, liebesfähigen und -bedürftigen Wesen, das wir zu Beginn unseres Daseins sind, allmählich ein anscheinend vernünftiger Erwachsener, der sich selbst mit seinen gesunden Urbedürfnissen ablehnt und für so ziemlich alles Verständnis aufbringt, was ihm selbst schadet und von anderen zugemutet wird.
So wird die ursprünglich durch die Mutter erfahrene Ablehnung und Zurückweisung mit der Zeit zu einer stabilen, eigenen inneren Instanz:
„Sei nicht so weinerlich, bedürftig und schwach! Reiß dich zusammen!“, „Ich muss stark sein!“, „Ich darf meine Gefühle nicht zeigen und schon gar nicht weinen!“ – so oder ähnlich lautet ab jetzt das Motto für den Rest des Lebens.
Manche Menschen meinen dann sogar, sie hätten von ihrer Mutter noch nie geliebt werden wollen. Sie seien ihr gegenüber schon immer misstrauisch gewesen, hätten sie ekelig empfunden und wären daher von Anfang an auf Abstand zu ihr gegangen. Sie hätten vielleicht sogar schon ein Leben lang gegen ihre Mutter gekämpft. Ihren Lebensanfang, verbunden mit einer riesigen Sehnsucht nach warmer Mütterlichkeit, blenden sie dabei aus. Dieses Urbedürfnis haben sie hinter dicken Wänden psychischer Abwehr begraben.
6. Mit Schmerz, Angst, Wut, Scham und Schuld verbundene Mutterliebe
Wenn eine Mutter, aus welchen Gründen auch immer, die kindlichen Liebesbedürfnisse nicht mit ihrer Liebe erwidert, kann das Kind dennoch nicht damit aufhören, seine Mutter zu lieben.
Kein Kind kann sich nicht an seine Mutter emotional binden. Irgendeine Form der emotionalen Mutterbindung entsteht bei jedem Menschen. Daher wird für Kinder, deren Mütter nicht fähig sind, sie zu lieben, das Thema Liebe mit negativ erlebten Gefühlen aufgeladen.
Es wird mit Angst, Wut, Schmerz, Scham und Schuldgefühlen gekoppelt. Das führt dazu, dass ein Kind immer mehr Abstand von seinem ursprünglichen Bedürfnis nimmt, von seiner Mutter einfach nur geliebt werden zu wollen.
Liebe erscheint dann für den Rest des Lebens als etwas fürchterlich Kompliziertes und letztlich nicht Erreichbares. Das Kind will hin zur Mama und gleichzeitig hat es berechtige Ängste, beim Kontakt mit ihr in den Strudel ihrer Traumagefühle hineingezogen zu werden.
7. Ärger, Wut und Hass auf die Mutter
Die frustrierten Liebesbedürfnisse eines Kindes erzeugen in ihm Ärger und Wut. Mit diesen emotionalen Reaktionen versucht ein Kind zunächst, die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu gewinnen und sie darauf aufmerksam zu machen, dass es sich von ihr vernachlässigt und nicht geliebt fühlt.
Reagiert eine Mutter entsprechend darauf, kommt der kindliche Ärger wieder zur Ruhe. Falls nicht, steigert sich die Wut bis zum Hass auf die eigene Mutter. Zuweilen spricht blanke Feindseligkeit aus den Augen der Kinder, weil sie sich ohnmächtig und zutiefst frustriert fühlen, die ersehnte mütterliche Zuwendung zu erhalten.
Doch auch dieser Hass muss in einem Kind unterdrückt und abgespalten werden. Er lebt dann im Untergrund der kindlichen Psyche fort und vergiftet sie. Dieser Hass sucht sich sein Ventil in mannigfacher Weise. Er richtet sich zum Beispiel gegen ein Geschwisterkind, das vermeintlich mehr Liebe und Zuwendung von der Mutter erhält, selbst wenn das nicht stimmt.
Dieser Hass kann zur Zerstörung seines Spielzeugs führen. Der Lieblingspuppe werden zum Beispiel die Augen ausgedrückt, dem Teddybär Arme und Beine ausgerissen. Auch andere Kinder können leicht ins Visier dieses Hasses kommen. Ebenso Erzieherinnen und später im Leben auch Partner, Lehrer, Vorgesetzte oder Politiker.
Fatal wird es auch, wenn dieser ursprünglich kindliche Hass auf die eigene Mutter sich später dann auf ein eigenes Kind richtet. Im Hass auf ihr eigenes Kind setzen viele Frauen den Kampf gegen ihre eigene Mutter fort.
Bei Jungen und späteren Männern führt unterdrückter Mutterhass leicht dazu, dass sie ihre Verbitterung auf Frauen im Allgemeinen projizieren, die eigene Mutter davor aber in Schutz nehmen: „Alle Frauen sind Schlampen, außer Mutti!“
8. Ersatzbedürfnisse, Liebesillusionen und Liebeswahn
Anstelle der ursprünglich konkreten Liebesbedürfnisse treten im Falle der Unerreichbarkeit der eigenen Mutter stattdessen dann abstrakte Vorstellungen von Liebe, die mit Illusionen und Ersatzbedürfnissen verknüpft werden:
- Ich stelle mir vor, das ist gar nicht meine Mama, ich bin im Krankenhaus vertauscht worden.
- Ich bin ganz ruhig und brav, mache Mama keinerlei Ärger.
- Ich bin ein gutes Mädchen und ein lieber Junge, dann werde ich von meiner Mama gelobt.
- Ich helfe ihr im Haushalt, bei der Versorgung meiner Geschwister und bekomme von ihr dafür Anerkennung.
- Wenn ich in der Schule gute Noten schreibe, dann freut sie sich.
- Ich will, dass meine Mama stolz auf mich ist.
- Ich will meine Mutter nicht belasten.
- Ich bin selbst schuld, wenn ich nicht genug Liebe bekomme.
- Ich will eigentlich nur, dass meine Mama glücklich und zufrieden ist.
- Auch wenn es Probleme gibt, will ich mit ihr meinen Frieden finden.
- Ich will ihr gerne alles verzeihen und am Ende mit ihr versöhnt sein.
- …
Je stärker der Mangel an erlebter Mutterliebe ist, desto bescheidener werden die Kinder. Desto mehr geben sie sich mit ganz wenig zufrieden. Sie suchen noch nach dem letzten Krümelchen Mutterliebe, an dem sie sich festhalten können.
Sie steigern sich in ihre eigenen Vorstellungen von Mutterliebe hinein und finden Tausende von Gründen, warum ihre Mutter nicht anders konnte, als sie lieblos zu behandeln. Sie idealisieren ihre Mama und heben sie auf einen Sockel. Solche Vorstellungen werden immer mehr zu einem Liebeswahn, den nichts mehr aus der Fassung bringt.
Kinder, die sich auf diese Weise mit dem Schmerz und dem Leiden der eigenen Mutter emotional verbinden, sich mit ihren Sorgen und Nöten identifizieren, haben keine eigene Gegenwart und Zukunft. Sie bleiben psychisch in der Vergangenheit ihrer Mutter und den Konflikten mit deren Vorfahren hängen.
Wer sich von seiner Mutter emotional nicht lösen kann, wird nicht erwachsen. So wiederholen sich menschliche Schicksale über Generationen, ohne dass etwas Neues geschieht. Äußere Veränderungen, zum Beispiel technologische Umbrüche, mehr Wissen und Bildung ändern daran nichts. Innerlich bleiben die Menschen kleine, frustrierte Kinder.
9. Die Suche nach Ersatzmüttern
Weil ihnen die Liebe ihrer Mutter fehlt, suchen Kinder nach einem Liebesersatz. Falls der Vater vorhanden ist, erhoffen sich viele Kinder von ihm die Liebe, die sie von ihrer Mutter nicht erhalten. Sie geraten auf diesem Wege mit einem in der Regel auch traumatisierten Vater in eine emotional verwirrte und verstrickte Beziehung.
Weil nun alle Hoffnungen auf ihm ruhen, wird der Vater oft idealisiert. Selbst das wenige an Gefühlen, das er seinem Kind gegenüber zeigt, erscheint dem Kind überwertig im Vergleich zu einer kalten und unzugänglichen Mutter.
Wie auch immer ein Vater sich liebevoll um sein Kind kümmert, er kann ihm die fehlende Mutterliebe nicht ersetzen. Er kann den damit verbundenen Schmerz der Zurückweisung, die Angst vor dem Verlassensein und die Wut und den Hass auf die eigene Mutter nicht heilen.
Die Mutterliebe ist für jeden von uns einzigartig. Sie ist an die eigene Mutter gebunden. Niemand kann unsere Mutter und ihre Liebe ersetzen: kein Vater, keine Großmutter, keine Nanny, keine Adoptivmutter, keine Krankenschwester oder Erzieherin.
10. Ärger, Wut und Hass auf den Vater
Weil viele Väter einem Kind ebenfalls nicht die Liebe zuteilwerden lassen, die es dringend braucht, bieten sie ihm zusätzlich Anlass für Ärger, Wut und Hass. Den eigenen Vater abzulehnen, fällt psychisch leichter, als die eigene Mutter zu hassen.
Der Hass auf den Vater verdeckt in vielen Fällen den darunter schwelenden Hass auf die Mutter. So kann sich ein Kind sogar mit der traumatisierten Mutter innerlich verbinden im Kampf gegen einen offensichtlichen Idioten von Vater, der sich früh aus dem Staub gemacht hat, der, wenn er da ist, herumtobt, schlägt, schreit oder trinkt.
In Psychotherapien wird oftmals der offenkundige Vaterhass in seinen zahlreichen Facetten angeschaut und in sämtlichen Details erörtert. Das dient jedoch oft nur dazu, den darunterliegenden Mutterhass weiter zu verleugnen.
11. Sex statt Liebe
Die Suche nach einem Ersatz für die Mutterliebe macht Kinder zudem höchst anfällig für emotionalen wie sexuellen Missbrauch. Wer den Liebeshunger in den Augen eines Kindes lesen kann, für den ist es ein Leichtes, diesem Kind zu schmeicheln, ihm das Gefühl zu vermitteln, es sei etwas Besonderes. So kann man es zu Dingen verführen, die das Kind von sich aus mit Sicherheit nicht will.
Der weltweit verbreitete Mangel an Mutterliebe ist die Ursache für den pandemisch vorkommenden sexuellen „Missbrauch“ an Kindern innerhalb wie außerhalb von Familien.
Bei den „Missbrauchs“tätern ist es auch so: Sie leiden an einem Liebesmangel seitens ihrer eigenen Mutter. Entweder verlieben sie sich dann in Kinder, weil sie gerne möchten, dass sich jemand so in sie verliebt, oder sie agieren in der Gewalt gegen Kinder ihren Hass auf sich selbst aus. Oder sie wiederholen mit einem Kind die sexuellen Handlungen, die an ihnen selbst vollzogen wurden.
Weil solche Täter psychisch verwirrt sind, können sie auch keine Grenzen zwischen Liebe und Sexualität ziehen. Weil sie von ihrem eigenen Ich abgespalten sind, können sie keinerlei Verantwortung für ihre Taten übernehmen. Solange sie nicht daran gehindert werden, machen sie mit ihren Untaten suchtartig weiter.
12. Wiederholungen der primären Liebesbeziehung
Weil sich die Mutterbeziehung unbewusst in unserer Psyche abspielt, wiederholt sich die Qualität dieser primären Liebesbeziehung in allen weiteren Liebesbeziehungen in unserem Leben. Angst, Ärger, Wut, Hass und tiefer Schmerz aus der Mutterbindung fließen in alle weiteren Beziehungen hinein, in denen wir uns Liebe erhoffen.
Das Unterdrücken unserer Gefühle, das grundsätzliche Misstrauen in einen anderen Menschen und die Zurückhaltung, unsere konkreten Liebesbedürfnisse zum Ausdruck zu bringen, werden unter diesen Umständen zum Prinzip der Gestaltung unserer Liebesbeziehungen.
Ein Mensch, der den Schmerz des von seiner Mutter nicht geliebten Kindes in seinem Herzen trägt, öffnet dieses nie wieder ganz. Er bleibt vorsichtig, weil er nicht noch einmal diesen existenziell bedrohlichen Urschmerz fühlen möchte, der unerlöst aus seiner Mutterbeziehung in ihm schlummert. Alle neuen Liebesbeziehungen werden aus Angst, wieder in frühkindliche Traumagefühle abzurutschen, meist zu einem krampfhaften Bemühen, die gedankliche Kontrolle über die eigenen Nähebedürfnisse und die damit verbundenen Gefühle zu behalten.
Der jeweilige Partner wird innerlich auf Abstand gehalten und äußerlich tut man alles, damit er einen nicht verlässt. Das notwendige Scheitern derartiger Liebesbeziehungen führt jedoch nur dazu, immer wieder nach neuen Liebesbeziehungen Ausschau zu halten. Solange die in der eigenen Psyche unbewusst ablaufenden Prozesse nicht aufgeklärt und außer Kraft gesetzt werden, geht das ein Leben lang so weiter.
Fortsetzung: Zweiter Teil
Prof. Dr. Franz Ruppert, Psychologischer Psychotherapeut und Professor für Psychologie, beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 vor allem mit Psychotraumatologie. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit in München ist er auch Autor mehrerer Bücher, die in viele andere Sprachen übersetzt wurden.
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