Egon W. Kreutzer findet das krank: Deutschland braucht mindestens 15 Millionen Fachkräfte

Dieselbe Bertelsmann-Stiftung, die maßgeblich daran beteiligt war, die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze auszuhecken, jagt seit heute eine neue Sau durchs Dorf.
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Legehennenkäfighaltung - Sind doch nur HühnerFoto: iStock
Von 12. Februar 2019

Huh, huh, huh … Hört ihr das Gespenst?

Mich macht das Geschwafel der hysterischen Fachkräftezuwanderungsbedarfsberechner zornig. Wer behauptet, in Deutschland Arbeitskräfte aus aller Welt zusammenpferchen zu müssen, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht, argumentiert um keinen Deut besser als der Hühnerbaron, der seine Legehennenkäfighaltung unter allen Umständen beibehalten will – weil das für ihn der schnellste und einfachste Weg zur dauerhaften Reichtumsmehrung ist.
Sind doch nur Hühner.

Huuuuh, huuuuuuuh …

Bertelsmann hatte immer schon auch Märchenbücher im Sortiment. Doch seit die Bertelsmann-Stiftung wirkt, und ihre Märchen für Erwachsene als Sachbücher und Studien an die Politik verkauft, werden die Märchen immer fantastischer, um nicht zu sagen, verrückter.

Sie erinnern sich an das Bertelsmann-Märchen vom tapferen Schröderlein. 2 Millionen auf einen Streich, hatte er sich auf den Gürtel gestickt. Zwei Millionen Arbeitslose, prahlte er, wollte er innerhalb von drei Jahren rückstandslos verschwinden lassen, wie David Copperfield die Freiheitsstatue im Hafen von New York.

Denn die Bertelsmännlein hatten ihm erklärt, dass Tricksereien so lange gut fürs Land sind, wie die Deutschen bereit sind, alles zu glauben, sogar dass die Arbeitslosigkeit besiegt wäre, wenn die Arbeitslosen einfach nicht mehr gezählt, sondern umbenannt werden und somit aus der Statistik  fallen können.

Dieselbe Bertelsmann-Stiftung, die maßgeblich daran beteiligt war, die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze auszuhecken, jagt seit heute eine neue Sau durchs Dorf.

Huhhhh, huuuuuuh… huhhh, huuuuuuuuuuuh … Hört ihr das Gespenst? Fürchtet euch gefälligst, das ist eure einzige Chance. Furchtsam wegducken und alles geschehen lassen.

Die deutsche Wirtschaft ginge sonst unter. Und mit „deutsche Wirtschaft“ meinen die Bertelsmänner natürlich alles, was sich daran gewöhnt hat, in Deutschland billig für den Export produzieren zu lassen, und da steckt mehr ausländisches Kapital dahinter, als sich der fleißige und gut qualifizierte und gering entlohnte Michel träumen lässt.

Der von den Globalisten für ihr profitables Wirtschaften auserkorene „Standort“, das überbesiedelte Fleckchen Erde  zwischen Nordsee und Alpen, zwischen Rhein und Oder, bräuchte bis 2060 mindestens 15 Millionen Zuwanderer, 5 Millionen davon sollen aus EU-Staaten kommen, 10 Millionen wohl aus Afrika, wo die hochqualifizierten Fachkräfte auf den Bäumen wachsen. Das nenne ich Migrationshysterie!

Es gäbe derzeit 45 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland, fabulieren die Bertelsmänner weiter, weil so eine große Zahl natürlich unterstreicht, dass 40 Jahre lang jährlich 370.000 Migranten aufgenommen werden müssen, um den Schwund der deutschen Arbeitstiere auszugleichen.

Wahr ist, dass es in Deutschland 23,8 Millionen Arbeitsplätze gibt, die den Namen verdienen, dazu 7,7 Millionen atypische, also Schrott-Arbeitsplätze von denen der Mensch weder leben noch Zukunftspläne schmieden kann: Ewig befristete Stellen, geringfügige (prekäre) Beschäftigungsverhältnisse, Teilzeit- und Leiharbeitsjobs. Zählt man diese atypischen großzügigerweise zur Hälfte, dann gibt es 27,6 Millionen Arbeitsplätze.

Gut, dazu müssen noch 3,6 Millionen Selbstständige gezählt werden – und dann ist die Lücke zwischen den tatsächlich vorhandenen 31,2 Millionen Arbeitsplätzen und den  angeblich vorhandenen 45 Millionen Arbeitsplätzen schon genauso groß, wie der Zuwanderungsbedarf bis 2060. Zufall?

Mit diesen 31,2 Millionen Arbeitsplätzen produzieren die deutschen Beschäftigten weitaus mehr als sie selbst verbrauchen können, bzw. als das, was ihnen für den eigenen Konsum überlassen wird, nämlich einen Exportüberschuss von 228 Milliarden Euro. Über den dicken Daumen gepeilt, sind für die Produktion dieses Überschusses rund 2 Millionen Arbeitsplätze erforderlich.

Ein Platz im Papierkorb

Gäbe es im Wirtschaftsministerium jemanden, der eine Vorstellung davon hätte, warum eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz für einen souveränen Staat zu den wichtigsten Zielen der Wirtschaftspolitik gehören sollte, und gäbe es bei den Studienproduzenten von Bertelsmann jemanden, der Deutschland nicht unter den gleichen Gesichtspunkten betrachtet, wie einst die Briten ihre Kolonien: Die überflüssigste aller jüngeren Studien zu Migration und Zuwanderung hätte vor der Veröffenlichung ihren angemessenen Platz im Papierkorb gefunden.

Die Welt platzt aus allen Nähten. Bald werden 8 Milliarden Menschen den Planeten bevölkern. Den Bevölkerungsrückgang Deutschlands vor diesem Hintergrund als drohende Katastrophe anzusehen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um das sowieso überbevölkerte Land ja nicht zu einem verträglicheren Zustand zurückkehren zu lassen, ist krank.

Dass wir schon heute mühsam darum kämpfen müssen, um die weitere Versiegelung des Bodens durch Industrie, Siedlungen und Verkehrswege wenigstens zu bremsen, wenn sie schon nicht aufzuhalten ist, sollte doch Argument genug sein, den Schrumpfungsprozess der deutschen Bevölkerung zu begrüßen, statt 15 Millionen Fremde ins Land holen zu wollen.

Ist es denn nicht offensichtlich, dass die jüngste Zuwanderungswelle nur zu einem geringen Teil die gewünschten Fachkräfte sondern dauerhaft auf Sozialhilfe angewiesene Menschen ins Land gespült hat? Auch die Zig-Milliarden, die Jahr für Jahr für deren Unterbringung, Versorgung und allerlei Integrationsveranstaltungen ausgegeben werden, bräuchten von den „aussterbenden Deutschen“ nicht verdient zu werden, hätte sie die Merkel-GroKo nicht gegen alle gültigen Gesetze und Verträge im Wohlgefühl selbstgerechter Gesinnungsethiker ins Land gelassen.

Es ist nicht der Weltuntergang, wenn sich die in Deutschland produzierende Wirtschaft auf das Maß zurückentwickelt, das für die Deckung des Bedarfs der schrumpfenden Bevölkerung erforderlich ist, so dass sich Importe und Exporte die Waage halten. Es gibt kein Naturgesetz, dass die minimale Bevölkerungsdichte eines Landes auf 230 Menschen (Deutschland) pro Quadratkilometer festlegt.

Kanada überlebt mit 3 Einwohnern pro Quadratkilometer. Russland mit 8, Argentinien mit 14, Finnland mit 15, Schweden mit 20, Brasilien mit 20, die USA mit 31. Auch unsere österreichischen Nachbarn kommen mit 96 Einwohnern pro Quadratkilometer ganz gut zurecht, die Franzosen mit 108 …

Denken Sie einmal einen Augenblick daran, warum die Tierschützer gegen die Käfighaltung von Legehennen anrennen – und warum die Eierbarone daran mit aller Macht festhalten wollen.

Dann wissen Sie, welchen Geist die  jüngste Bertelsmann-Studie transportiert.

Mit freundlicher Genehmigung von antides.de. 

Egon W. Kreutzer ist Unternehmensberater, Autor und Verleger.

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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