Keanu Reeves hat eine Botschaft für China

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Keanu Reeves.Foto: Frederick M. Brown/Getty Images
Von 8. März 2022

Hollywood und China haben eine gut dokumentierte Liebesbeziehung. Die Beziehung von Hollywood-Schauspielern zu China ist jedoch etwas unbekannter.

Amerikanische Schauspieler wie Michael Douglas, Michael Pitt, Frank Grillo (der eine Hauptrolle in „Wolf Warrior 2“, dem erfolgreichsten chinesischen Film aller Zeiten, spielte), Bruce Willis und Adrien Brody haben mächtig zum Pro-China-Narrativ beigetragen.

Natürlich kann man nicht über Schauspieler und dem Pro-China-Narrativ sprechen, ohne John Cena zu erwähnen. Er besaß die „Dreistigkeit“, Taiwan als einen souveränen Staat zu bezeichnen. Für diesen „Fauxpas“ hat er sich bei der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) entschuldigt, und zwar ausgiebig. In fließendem Mandarin. Es gibt solche und solche Entschuldigungen. Cenas Auftritt war Oscar-verdächtig.

Und dann gibt es einen Schauspieler, der kein Interesse daran hat, sich bei der KP Chinas zu entschuldigen. Dieser Mann ist Keanu Reeves. Wenn es um China geht, hat sich der „Matrix“-Star im Gegensatz zu den oben genannten Schauspielern eindeutig für die rote anstatt für die blaue Pille entschieden.

Der in Beirut geborene 57-jährige Reeves ist nicht nur ein erfolgreicher Schauspieler. Er ist auch ein versierter Musiker. Am 3. März ist er beim 35. jährlichen Benefizkonzert für das Tibet House in den USA aufgetreten. Dort waren auch Künstler wie Patti Smith, Trey Anastasio und Jason Isbell.

Das Tibet House wurde 1987 auf Wunsch des Dalai Lama gegründet und ist eine gemeinnützige Bildungseinrichtung mit Sitz in New York. Sie setzt sich für die Erhaltung und den Schutz der alten Traditionen der Philosophie, Kunst und Kultur Tibets ein.

Die KPC ist aus einem ganz bestimmten Grund an Tibet interessiert: wegen seiner natürlichen Ressourcen. Die tibetische Hochebene ist Heimat von mehr als 46.000 Gletschern und verfügt über eine der größten Süßwasserreserven der Welt. Fast eine Viertelmilliarde Menschen in zehn verschiedenen Ländern Asiens – Bangladesch, Kambodscha, China, Indien, Laos, Birma (Myanmar), Nepal, Pakistan, Thailand und Vietnam – sind auf diesen „Wasserturm“ angewiesen. Er ist als „Wasserturm“ Asiens bekannt. Machen wir uns nichts vor, die KPC will die Wasserversorgung des Kontinents kontrollieren. Daher kommt die Besessenheit, Tibet zu kontrollieren.

Stellung beziehen

Die Menschen in Tibet sind verzweifelt. Während der größte Teil der Welt tatenlos zusieht, ist Reeves verdienstvoll bereit, Stellung zu beziehen. Es überrascht nicht, dass die Chinesen alles andere als glücklich sind.

Wie „The Hollywood Reporter“ kürzlich berichtete, hat sich der Schauspieler den „Zorn“ von Millionen chinesischen Nationalisten zugezogen. Die „Little Pinks“, eine Gruppe junger, hyper-aggressiver, übermäßig chauvinistischer digitaler Krieger schlagen nun vor, dass Reeves und alle seine zukünftigen Arbeiten aus China verbannt werden sollten. Der Filmstar wird zusehends zu einer „de facto Persona non grata in der chinesischen Unterhaltungslandschaft“. Das macht seine Bereitschaft, Tibet zu verteidigen, umso beeindruckender.

Reeves, der etwa 380 Millionen Dollar wert ist, müsste eigentlich nichts von alledem tun, aber er tut es und das ist ihm hoch anzurechnen.

Schließlich ist es schon lange her, dass ein echtes Hollywood-Schwergewicht China die Stirn geboten hat. Genau genommen ist es sogar fast 30 Jahre her.

1993 sorgte Richard Gere, damals einer der größten Stars in Hollywood, weltweit für Schlagzeilen, vor allem in China. Bei der Oscar-Verleihung betrat Gere die Bühne, um den Preis für den besten künstlerischen Leiter zu überreichen. Vor der Bekanntgabe des Preisträgers wich Gere, ein praktizierender Buddhist und langjähriger Freund des Dalai Lama, jedoch völlig vom Drehbuch ab und kritisierte die Besetzung Tibets durch die KPC sowie die „entsetzliche Menschenrechtssituation“. Weil er die Wahrheit sagte, wurde Gere hart bestraft. Das Komitee beschloss, ihn von zukünftigen Oscars auszuschließen. Dieses Verbot besteht bis heute.

Es ist ganz offensichtlich, dass Gere einen hohen Preis für seine Ehrlichkeit gezahlt hat. Im Jahr 2017 sagte der Schauspieler gegenüber „The Hollywood Reporter“, dass es „Filme gibt, in denen ich nicht mitspielen kann, weil die Chinesen sagen: ‚Nicht mit ihm.’“ Er sagte: „Ich hatte kürzlich ein Erlebnis, wo jemand sagte, dass sie einen Film mit mir nicht finanzieren könnten, weil es die Chinesen verärgern würde.“

Ein Jahr vor diesem eher deprimierenden Interview traf sich die Musikerin Lady Gaga, die selbst eine Schauspielerin ist, mit dem Dalai Lama. Nun befindet sie sich in einem ähnlichen Boot wie Herr Gere. Der Künstlerin ist es inzwischen untersagt, in China zu touren oder Merchandising-Artikel zu verkaufen.

Womit wir wieder bei Mr. Reeves wären. Wozu einen Standpunkt einnehmen? Warum seine Schauspielkarriere gefährden?

Der chinesische Markt ist für die Filmindustrie, das sollten wir nicht vergessen, der mit Abstand größte der Welt. Für Reeves scheint es wichtigere Dinge als Geld zu geben. Im Jahr 2019 veröffentlichte „The New Yorker“ einen interessanten Artikel mit dem Titel „Keanu Reeves ist zu gut für diese Welt“. Nach der Lektüre des Artikels ist es schwierig, ihm nicht zuzustimmen. Er scheint wirklich zu gut für Hollywood zu sein, einen Ort voller moralischer Selbstdarstellung und oberflächlicher Sorgen.

Während viele Schauspieler vorgeben, für etwas zu stehen, tut Reeves dies tatsächlich. Dafür gebührt ihm große Anerkennung.

Über den Autor: John Mac Ghlionn ist ein Forscher und Essayist. Seine Arbeiten wurden u. a. in der „New York Post“, dem „Sydney Morning Herald“, „Newsweek“, „National Review“ und „The Spectator US“ veröffentlicht. 

Das englische Original erschien zuerst in der englischen Ausgabe der The Epoch Times unter dem Titel: Keanu Reeves Has a Message for China. Die deutsche Bearbeitung erfolgte durch: ha.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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