Sozialdemokratismus: Was sich hinter dem ganzen Elend im Innersten verbirgt

Der gewöhnliche Deutsche ist nicht fähig, der Franzose und Schwede noch weniger, Sozialdemokratismus oder Sozialismus als etwas Schlechtes anzusehen. Doch woher kommt das nur?
Titelbild
Der Kern des Sozialdemokratismus besteht darin, vertikale Differenzen aller Art für schlechthin unerträglich, ja für ungehörig und unmoralisch zu erklären. (Jürgen Fritz)Foto: iStock
Von 12. Juni 2019

Ein zentrales Merkmal der Deutschen, noch mehr der Franzosen und Schweden, wie ich ergänzen möchte, ist, wie Rolf Peter Sieferle aufzeigte, ihr fundamentaler Sozialdemokratismus.

Der gewöhnliche Deutsche ist nicht fähig, der Franzose und Schwede noch weniger, Sozialdemokratismus oder Sozialismus als etwas Schlechtes anzusehen. Doch woher kommt das nur?

Die Umwertung der Werte durch Jesus

Ich meine, dass ich mit meiner Jesus-  und  Christentumsanalyse – ja, so tief müssen wir bohren, wenn es nicht oberflächlich bleiben soll, denn das ist neben dem griechischen Denken, das immer mehr zerbröselt, mit unsere tiefste Prägung – aufzeigen konnte, wo das herrührt: die Umwertung der Werte und völlige Konzentration auf die Niederen bei Verächtlichmachung der Höheren.

Literaturgeschichtlich zu erkennen am Übergang von der Romanze (Heldenepos, in dem Götter und Heroen die Akteure sind) über die Tragödie (mit außergewöhnlichen Menschen, Königen, Aristokraten als Akteure) zum realistischen Roman als Form der klassischen Komödie, der sich meist ganz auf das gemeine Volk, die normalen, bürgerlichen und „kleinen Leute“ in ihrer kleinen Welt konzentriert. Die Geschichte Christi bildet quasi einen Übergang von der Tragödie (Gott als der Handelnde) zur Komödie (Jesus als das Kind ärmlicher Eltern, von ganz unten kommend, wird zum Helden und zum Erlöser der ganzen Menschheit).

Die modernen Comics von Superman, Batman, Ironman usw. bilden hier quasi das Gegenmodell, indem sie körperlich-geistig-moralische Helden, also höchste Menschen, als Heroen entwerfen, die die Welt vor der niederen Barbarei retten.

Die Deklarierung jeglicher vertikaler Differenzen als völlig zu Überwindendes

Der Kern des Sozialdemokratismus besteht darin, vertikale Differenzen aller Art für schlechthin unerträglich, ja für ungehörig und unmoralisch zu erklären. Einen Superman, mit Superkräften, der allen anderen weit überlegen ist, könnten sie nicht dulden, selbst dann nicht, wenn er die Welt rettet. Das empfänden sie als ungehörig, wenn es nicht die Niederen tun. Jesus, „der Menschenretter“ war ja, wenn ich erinnern darf, eben ein Niederer und kein Höherer, kein Superheld mit Superkräften, sonder der Weltmeister im Erleiden, im heldenhaften Sich-umbringen-lassen.

Dieses geistige Gift (unten sind die Guten, von denen allein die Rettung kommen kann, oben sind die Schlechten, die Bösen, die Verkommenen, die Ausbeuter) sitzt so tief in sämtlichen Ritzen der deutschen und französischen und schwedischen und vieler anderer vom Christentum beeinflusster und indoktrinierter Seelen, dass man es da nicht mehr rauskriegt.

Also müssen all diese vertikalen Differenzen, die dem Gleichheitsdogma widersprechen, abgebaut, also muss der Niedere immer privilegiert werden, solange bis es keinen vertikalen Unterschied mehr gibt.

Also für immer, da diese vertikalen Unterschiede nie ganz abbaubar sind. Und die heutigen Sozialdemokraten haben nun eben noch Niedrigere entdeckt als die deutschen Arbeiter und Angestellten, weshalb sie sich lieber den anderen zuwenden, so den Immigranten, den „Flüchtlingen“, den Homosexuellen, den Transsexuellen, den Frauen, ja überhaupt allen, die irgendwie nicht oben sind.

Die Entwicklung eines Geschäftsmodells, von dem sich als Sozialdemokrat gut leben lässt

Dies wird längst zu einem „Teilen“, dessen Kosten andere zu bezahlen haben, zugleich zu einem Geschäftsmodell für die Sozialdemokraten, die davon wiederum gut leben. So können selbst Studien-, ja sogar Schulabbrecher ein fürstliches Leben führen und sich unglaublich wichtig fühlen, indem sie anderen – natürlich der „guten Sache“ wegen – ständig wegnehmen, um es den Niederen, den Benachteiligten, den Unterdrückten zu geben, dabei freilich einiges für sich an Provision einstreichen und sich zugleich als die „Guten“ und Volkstribunen aufspielen.

Daher auch die Enteignungs- und unendlichen Umverteilungsphantasien. Man will Gleichheit herstellen, nicht primär dadurch, dass man selbst etwas Großartiges leistet und dann viel von dem Eigenen gibt, was einen edlen Zug hätte, sondern dadurch, dass man anderen wegnimmt, die „zu viel“ haben, wobei die Sozialdemokraten, im Grunde nichts anderes als eine sich perfekt organisierende Räuberbande, die sich selbst moralisch unendlich überhöht, bestimmen, was „zu viel“ ist.

Der Zweck heiligt die Mittel

Dahinter steckt weniger eine Sehnsucht nach Gerechtigkeit, schon gar nicht nach dem Edlen, als vielmehr die Unfähigkeit, vertikale Differenzen aushalten zu können, letztlich Minderwertigkeitsgefühle, die von Missgunst, der negativen Variante des Neids, begleitet werden, was sich regelrecht zum Hass entwickeln kann, zugleich zu absoluter Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit.

Da sie zugleich ethische Teleologen sind (von griechisch télos = Ziel) gilt für sie der Grundsatz: der Zweck (das Ziel) heiligt die Mittel, sprich sie sind, wie alle ethischen Teleologen (Kommunisten, Nationalsozialisten, Klimarettungsfanatiker …) bereit, notfalls über Leichen zu gehen, um ihre Vision einer „gerechten“ und darunter meinen sie in Wahrheit nichts anderes als eine möglichst gleiche Welt, also eine solche mit möglichst wenig vertikalen Differenzen zu realisieren.

Zuerst erschienen auf JFB

Jürgen Fritz studierte in Heidelberg Philosophie, Erziehungswissenschaft, Mathematik, Physik und Geschichte (Lehramt). Nach dem zweiten Staatsexamen absolvierte er eine zusätzliche Ausbildung zum Financial Consultant unter anderem an der heutigen MLP Corporate University. Er ist seit Jahren als freier Autor tätig. Sein Blog: JFB

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion