Wohlstand wird abgeschafft – der Welt und den Temperaturen ist es egal

Produktivität und Wohlstand wandern in andere Länder, aber die Menschen hierzulande „fühlen“ sich moralisch besser.
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Auch auf der Straße: eine Umleitung an der anderen. Foto. iStock
Von 4. Mai 2023

Frei nach Roland Baader: „Markt (freiwillige Kooperation) oder Befehl (erzwungene Kooperation)!“ Mit Blick auf unsere heutigen Zeiten würde ich anfügen, dass sich Gründe für den Befehl „organisieren“ lassen!

Um die Pointe ganz unkonventionell direkt vorweg zu platzieren: Die geschichtlich unendlich oft gescheiterte Ideologie des Sozialismus wird auch im Gewand des Ökosozialismus nicht dazu taugen, die Grundbedürfnisse der mehr als 83 Millionen in Deutschland lebenden Menschen zu stillen.

Friedrich Nietzsche: „Sozialismus ist, zu Ende gedacht, die Tyrannei der Dümmsten, Geringsten, Oberflächlichen und Dreiviertel-Schauspieler.“

Was schadet der Umwelt besonders? Armut und Sozialismus

Die flächendeckende Armut im Rahmen der fortschreitenden und mittlerweile deutlich sichtbaren Deindustrialisierung Deutschlands ist vorprogrammiert. Die damit einhergehenden Wohlstandsverluste werden zu erhöhter Armut führen. Und was schadet der Umwelt besonders?

Richtig, die Armut und der Sozialismus. Der seinerzeit durch die Sowjetunion dominierte sogenannte Ostblock, inklusive der DDR, ist hierfür als Beispiel anzuführen. Aber auch jüngere Beispiele in Venezuela oder Sri Lanka mit Leid, Hunger und massiver Kaufkraftentwertung wären zu nennen.

Der freiheitlich eingestellte Mensch stellt sich in diesen Tagen die Frage, wann genau ein großer Teil der Menschen das Mittel des Zwangs und der staatlichen Gewaltandrohung als notwendiges Übel und „das Neue Normal“ akzeptiert haben.

War es die Zeit der Corona-Politik? Ohne ins Detail gehen zu wollen: Ein nicht empirisch belegbarer Gehorsamkeitsabruf folgte auf den nächsten. Das große Ziel stand im Vordergrund. Da hat jeder Bürger seine eigenen persönlichen Befindlichkeiten gefälligst zurückzustellen. Und es funktionierte nach meiner Beobachtung aus Sicht der Obrigkeit recht gut und könnte nun auf weitere Bereiche Anwendung finden.

Die permanente Wiederholung der öffentlich skizzierten Bedrohungslage und insbesondere die Adressierung der höchsten menschlichen Emotion, der Todesangst, haben die großen staatlichen Narrative entstehen lassen.

Selbstüberschätzung: „Erstaunlich“

Der Weg zu den Gründen dieser Entwicklung führt, wie so oft, zu den Massenmedien und dem unkritischen Umgang der „Mainstream-Menschen“ mit den dort veröffentlichten Inhalten. Alles, was wissenschaftlich gegen die staatlichen Narrative sprach, wurde nicht ausdiskutiert, sondern bei Youtube und anderen Medien gelöscht.

Sinngemäß wurden kritischen Beiträgen von Facebook, Youtube und Co derartige Begleittexte angefügt: „Bitte folgen Sie der staatlich protegierten Wissenschaft und den gewollten Narrativen. Lassen Sie sich nicht von Mindermeinungen verunsichern und bleiben Sie auf Linie!“

Die Offenheit für Propaganda, die Staatsgläubigkeit, die Hochmütigkeit und die Selbstüberschätzung der Deutschen in Bezug auf das Weltrettungspotenzial dieses vergleichsweisen kleinen Landes ist schon erstaunlich. Der Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, scheint hingegen recht gering zu sein.

„Industriestandort Deutschland ist mausetot“

Durch staatliches Diktat wurde vor Jahren bereits verfügt, dass Kern- und Kohlekraftwerke zu gewissen Stichtagen vom Netz gehen sollen. Die Energie wurde dadurch verknappt, die Preise stiegen kontinuierlich, sind mittlerweile einsame Weltspitze und führen zu einem eklatanten Standortnachteil für die deutschen Unternehmen.

Seit einigen Jahren ist bereits eine Abwanderungstendenz zu beobachten. Im Zuge des Krieges und der sich zuspitzenden Energiepreissituation hat diese Entwicklung nun deutlich an Dynamik gewonnen. Große Unternehmen, wie zum Beispiel Linde und BASF, verlagern ihre Produktion in Länder, in denen sie günstig produzieren können. Der Mittelstand schaut in die Röhre, denn die Verlagerung auf andere Kontinente ist für mittelständische Betriebe naturgemäß nicht so einfach möglich. Sie drohen also, vom Markt zu verschwinden.

Der Industriestandort Deutschland ist mausetot, weil auch Hinderungsfaktoren wie Überregulierung, Aufwände für den allgemeinen Bürokratieerfüllungsaufwand, höhere Kosten für Steuern, Abgaben und Arbeitnehmerkosten negativ zu Buche schlagen.

Die Waren und Güter werden auf anderen Kontinenten produziert – sehr wahrscheinlich zu anderen Sicherheits- und Umweltstandards als in Deutschland. Der Umwelt wird es nicht helfen, und Produktivität und Wohlstand werden hierzulande seit Jahren massiv reduziert.

Man kann von einer Deindustrialisierung Deutschlands sprechen, und Europa droht zum kranken Kontinent zu verkommen. Die zentralen Gewinner sind die USA und China. In den USA werden durch Subventionen gezielt Anreize zu Produktionsverlagerung geschaffen, und auch die chinesischen Unternehmen profitieren erheblich.

Wissen sie, was sie tun?

Deutschland befindet sich seit Jahren auf dem besten Weg, die verbliebenen Teile der Marktwirtschaft abzuschaffen. Sämtliche Probleme wurden durch die Politik der letzten zwei Dekaden herbeigeführt. Mit Inkompetenz, Ideologieblindheit oder purer Dummheit lassen sich viele Entscheidungen nicht allein begründen.

Thorsten Polleit argumentierte in die ähnliche Richtung und sagte kürzlich in einem Gespräch für das Mises Institut Deutschland, man könne die Unschuldsvermutung getrost fallen lassen. Folgt man dieser These, wissen weite Teile der politischen Landschaft also seit Jahren genau, welchen Schaden sie anrichten!

Wohin der Weg der Planwirtschaft führt, lässt sich sehr gut am Beispiel Venezuelas festmachen. Ein durchaus wohlhabendes und rohstoffreiches Land reduzierte von 2012 bis 2020 den Wohlstand, ausgedrückt in der Wirtschaftsleistung pro Kopf, um 87 Prozent. Erwirtschaftete das Land im Jahr noch 12.688 US-Dollar pro Einwohner, so waren es im Jahr 2020 1.566 US-Dollar pro Kopf. An der Stelle gilt anzumerken, dass dieser Indikator noch nicht einmal um das Geldmengenwachstum des US-Dollars bereinigt wurde. Es sieht also noch deutlich düsterer aus. Mit Sozialismus und Planwirtschaft kann man also ein Land binnen einer Dekade erheblich herabwirtschaften.

In Deutschland wird nun zur Attacke auf das Privateigentum geblasen. Ab dem Jahr 2024 soll der Einbau von Öl- und Gasheizungen verboten sein, und im Rahmen der CO2-Ziele werden sicher noch andere Einschränkungen folgen. Gasheizungen und die Verstromung von Gas waren bis vor Kurzem noch die politisch gewollte Strategie. Das alles gilt nun nicht mehr. Menschen, die ihre Altersvorsorge und ihren Vermögensaufbau zentral auf ihr Eigenheim aufgebaut hatten, sehen ihre Strategie mehr als gefährdet.

Viele Menschen werden sich die Umrüstung auf andere Technologien nicht leisten können und müssen ihr Objekt verkaufen. Die Unsicherheit hat den Immobilienmarkt schon heute stark beeinflusst, und der Markt befindet sich in einer Art Schockstarre.

Die Preise sind rückläufig und Investoren vorsichtig. Dabei fehlen in Deutschland laut einer Studie vom Verbändebündnis Soziales Wohnen rund 700.000 Wohneinheiten. Die politische Strategie arbeitet diametral gegen diese Bedarfslücke, indem sie den Altbestand gefährdet, Investoren vergrault und die Immobilienmärkte buchstäblich austrocknen lässt.

Die Energie wurde politisch verknappt, das Geld verschlechtert, wodurch sich die Lebenshaltungskosten massiv erhöhten, und auch die Nahrungsmittelproduktion wird durch die EU-Regulierung und planwirtschaftliche Politik massiv beeinträchtigt. In den Niederlanden wird schon kräftig gegen die Enteignungspläne der EU protestiert, und Branchenkenner rechnen in den nächsten Jahren mit einer Verknappung der Nahrungsmittel.

Eine „Politik des Zwangs und des Größenwahns“

Die Menschen in Europa sehen sich einer Politik des Zwangs und des Größenwahns ausgesetzt. Die Wirtschaft, das Wohnen und die Logistik sollen einen Richtungswechsel erfahren, damit die sogenannten Klimaziele erreicht werden können.

Man versucht den Menschen ernsthaft vorzugaukeln, die Temperaturentwicklungen auf der Welt beeinflussen zu können. Unter dieser Kolumne finden Sie einen „Welt“-Artikel aus dem Jahr 2011 mit dem Titel „Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda“. Der Beitrag nimmt Bezug auf 800 wissenschaftliche Studien, die gegen das CO2-Narrativ sprechen. Derartige Studien spielen in der veröffentlichten Meinung keine Rolle, kritische Stimmen werden als Leugner diffamiert, und die Politik hält an der CO2-Reduktion fest.

Währenddessen setzen andere Teile der Welt weiterhin auf das, was hier abgeschaltet wird. China baut beispielsweise mehr als 200 neue Kohlekraftwerke, und CO2-Ziele spielen weder im Reich der Mitte noch in Indien eine Rolle.

Die CO2-Politik dient bestimmten Teilen der Industrie und bestimmten Teilen der Welt. Aber sie schadet dem Industriestandort Deutschland und senkt das Wohlstandsniveau. Die gewaltigen Umverteilungs- und Umgestaltungsprozesse gehen unter anderem zulasten der Menschen in Deutschland, und die Lebenswerke der Nachkriegsgenerationen stehen buchstäblich im Feuer.

Dennoch vertreten viele Menschen die Meinung, dass es wichtig sei, etwas zu tun, und Deutschland vorangehen solle. Sie hinterfragen die mathematischen Modellierungen der Institutionen nicht und sehen die kritischen Stimmen nicht.

„Sie werden nichts besitzen und glücklich sein“

Von Sonderinteressengruppen finanzierte haupt- oder teilberufliche Klimakleber sorgen für Stimmung in der Bevölkerung. Wenn sie Urlaub vom Klimakleben machen, fliegen sie ganz CO2-arm nach Thailand und schöpfen Kraft für den nächsten Asphaltkontakt. Die größten Flugbewegungen des Jahres sind regelmäßig bei den Treffen des Weltwirtschaftsforums in Davos oder der sogenannten Klimakonferenz zu beobachten. Dort wird dann Wasser für die Bevölkerung gepredigt, und man selbst trinkt Wein – nicht in Maßen, sondern in Massen.

Wie immer im Sozialismus: Alle Menschen sind gleich, und manche sind gleicher. Früher traf man sich in Wandlitz und legte die Planungen für die kommenden Jahre fest. Heute trifft man sich in Davos und plant für die gute Sache die große Umgestaltung des menschlichen Zusammenlebens. Sie werden nichts besitzen und glücklich sein.

Und Maßnahme für Maßnahme, Verbot für Verbot kommen diese Kräfte ihren Zielen näher. Die skizzierten Zielsetzungen des Weltwirtschaftsforums („Verschmelzen von Politik und Großkapital“) sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern bestens dokumentiert und für jedermann zu recherchieren.

Armut und Not werden eines Tages wieder der Vernunftbegabtheit der Menschen die Tür öffnen. Dessen bin ich mir ziemlich sicher! Und dann richtet sich der Blick der Menschen auch wieder auf die Lösungen: nämlich auf freiwillige Kooperation, auf die Freiheit des Individuums, die Bedeutung des Privateigentums, absolut konstantes Geld, freie marktwirtschaftliche Zinsbildung und auf die Alternativlosigkeit einer marktwirtschaftlichen Ordnung.

Die freie Marktwirtschaft maximiert nicht nur den Wohlstand, sie sorgt auch für eine ressourcenschonende Güterallokation und garantiert die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.

Über den Autor

Benjamin Mudlack ist gelernter Bankkaufmann und Diplom-Wirtschaftsinformatiker. Er ist Vorstandsmitglied der Atlas Initiative, Mitglied der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft und begleitet aktiv einige andere freiheitliche Projekte, wie zum Beispiel das Free Economic Forum und den YouTube-Kanal „Der ökonomische IQ“. Im November 2021 veröffentlichte er das Buch Geldzeitenwende: Vom Enteignungsgeld zurück zum gedeckten Geld“.

Der Artikel erschien zuerst bei Freiheitsfunken.info unter dem Titel: Wohlstand wird abgeschafft – der Welt und den Temperaturen ist es egal

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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