Moralischer Narzissmus und der Schauprozess gegen Donald Trump

Welche geistige Befasstheit braucht man, um einen Ex-Präsidenten des Amtes zu entheben? Darüber macht sich unser Autor Roger L. Simon Gedanken.
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Nancy Pelosi unterzeichnete am 13. Januar das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump.Foto: Stefani Reynolds/Getty Images
Von 9. Februar 2021

Das Amtsenthebungsverfahren der Demokraten juristisch zu diskutieren, ist lächerliche Zeitverschwendung. Jeder, der der englischen Sprache mächtig ist, kann sehen, dass ein Amtsenthebungsverfahren gegen einen ehemaligen Präsidenten laut US-Verfassung überhaupt nicht möglich ist.

Jemanden aus dem Amt zu entfernen, der nicht mehr im Amt ist, ist ein serio-komisches Oxymoron direkt aus dem Theater des Absurden.

Was wir hier in Wahrheit sehen, ist ein Trump-Syndrom geistiger Verwirrung, das von einer Neurose zu einer Art bizarrer Psychose mit Anklängen an eine Zwangsstörung wird.

Die Ebene, auf der dieser „Prozess“ eine Untersuchung wert ist, sollte daher psychoanalytischer Art und nicht juristischer sein. Es stellt sich einmal mehr die Frage, warum die Demokraten und ihre Medienkohorten Donald Trump so sehr verachten.

Ja, ich weiß, dass sie sein politisches Comeback über alles fürchten und es unmöglich machen wollen. Aber was ist es, auf einer tieferen Ebene, das sie dazu bringt, diesen Mann für ein solches Monster zu halten, dass sie voll auf stalinistisch machen? Rand Paul bezeichnete so etwas treffend als „Schauprozess“.

Erlauben Sie mir, ein wenig selbstbezogen zu sein. Ich denke, dass man die Antwort zumindest bis zu einem gewissen Grad in meinem 2016 veröffentlichten Buch finden kann. Es wurde nämlich geschrieben, bevor Trump damals die Nominierung gewonnen hatte und enthielt nur wenige konkrete Verweise auf ihn.

Der Titel des Buches lautete: „I Know Best: How Moral Narcissism Is Destroying Our Republic If It Hasn’t Already.(„Ich weiß es am besten: Wie moralischer Narzissmus unsere Republik zerstört, wenn er es nicht bereits getan hat.“)

Der Narzissmus, auf den ich mich beziehe, ist nicht von der traditionellen Art – der Faszination des griechischen Jünglings Narziss für sein eigenes Abbild. Sondern es ging um einen Narzissmus der Ideen, der „moralischen“ Selbstdarstellung.

Ich habe es folgendermaßen erklärt: Was man verkündet, was man sagt, das man glaubt, ist das, was einen gut macht, was einen wichtig macht – nicht die tatsächlichen Ergebnisse dieser Überzeugungen, die irrelevant sind.

Bidens kürzlicher Stopp der Keystone-Pipeline könnte man als einen rein moralisch-narzisstischen Akt bezeichnen – proklamiert als etwas Bedeutendes für die Umwelt.

In Wirklichkeit jedoch macht es Menschen arbeitslos und spendet unseren Feinden Trost, da Amerika immer abhängiger von Energie wird. (Ironischerweise hat es auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, da das Öl riskanter auf Schienen transportiert werden muss).

Trump untergräbt moralischen Narzissmus

John Kerry ist ein moralischer Narzisst par excellence, der endlos in seinem kohlenstofffressenden Privatflugzeug herumjettet, um uns alle vor dem Klimawandel zu retten.

Moralischer Narzissmus passt hervorragend zu den heutigen Liberalen und Progressiven, die ein Leben als Millionäre und Milliardäre führen, und Heuchelei zur Untertreibung aller Zeiten machen. Dabei verachten sie die Arbeiterklasse, ihre Bedürfnisse und Werte in einem Maße, das Marie Antoinette beschämen würde.

Donald Trump untergräbt all das. Er macht und machte viele Ankündigungen und liebt sicherlich sein(e) Privatflugzeug(e), aber ihm geht es nur um Ergebnisse.

Tatsächlich legt er großen Wert darauf, seine Versprechen einzuhalten, was das genaue Gegenteil der üblichen Arbeitsweise in Washington ist, von wo uns Politiker endlose E-Mails und Texte (fast immer mit der Bitte um Geld) schicken. Und zwar über das, was sie angeblich glauben oder planen, aber fast nie über das, was sie erreicht haben, als ob uns das nicht interessieren würde und sollte.

Es ist die Art und Weise, wie das Spiel in D.C. seit Ewigkeiten gespielt wird, ziemlich bequem und abgeschottet, wenn man darüber nachdenkt, und selbstreplizierend. Kein Wunder, dass Trump verabscheut wird.

(Er hat auch dafür gesorgt, dass Dinge wie die Verbesserung der Wirtschaft bemerkenswert einfach und schnell erscheinen – man muss nur übermäßige Regulierungen abschaffen und die Steuern senken. Das sagt einem eigentlich der gesunde Menschenverstand, obwohl man denken könnte, dass es doch so kompliziert und geheimnisvoll sein sollte, dass es nur kluge Politiker und Ökonomen über Jahre hinweg bewältigen konnten.)

Obwohl der moralische Narzissmus in der Demokratischen Partei fast allgegenwärtig ist, haben sie ihn nicht exklusiv. Eine Reihe von Republikanern passt ebenfalls auf diese Beschreibung und Sie können fast sicher sein, dass sie unter denen sein werden, die für eine Verurteilung Trumps im Schauprozess stimmen.

Diese Politiker (beider Seiten) und die Medien sind besonders wütend, weil sie als Narzissten, ob moralische oder nicht, ein großes Bedürfnis nach Fans haben, nach Menschen, die sie ständig bewundern und ihnen das Gefühl geben, lebendig zu sein.

Trump hat das zu einem großen Teil zunichtegemacht, indem er sie als Schwindler entlarvt hat. Wut und Rachegefühle waren und sind die natürlichen Reaktionen.

Auf einem weniger offenkundig psychologischen Gebiet ist es nicht unbedeutend, dass er sein Geld verdient hat, bevor er nach Washington kam. Normalerweise machen sie ihrs [Geld] während und danach.

Trump hatte sogar die Frechheit, die Hälfte seines Vermögens zu verlieren, während er im Amt war, und gleichzeitig sein Gehalt für wohltätige Zwecke zu spenden.

Wie „wenig berichtenswert“ ist das denn! Stellen Sie sich vor, das wäre für unsere Staatsdiener zum Vorbild geworden.

Wie auch immer – lasst den Schauprozess beginnen!

Roger L. Simon ist ein preisgekrönter Romanautor, Oscar-nominierter Drehbuchautor, Mitbegründer von PJMedia und jetzt leitender Redakteur bei The Epoch Times. Seine jüngsten Bücher sind „The GOAT“ (Belletristik) und „I Know Best: How Moral Narcissism Is Destroying Our Republic, If It Hasn’t Already“ (Sachbuch). Er wird, wenn es so weit ist, als @rogerlsimon zu Parler zurückkehren.

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Opinion: Moral Narcissism and the Show Trial of Donald Trump (deutsche Bearbeitung von mk)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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