Wacht Gott über Novak Djokovic?

Wie geht es mit der Karriere des serbischen Tennisstars Novak Djokovic weiter? Wird er ohne COVID-19-Impfung an den French Open teilnehmen können? Plädoyer für einen standhaften Charakter.
Titelbild
In Monaco war schon in Runde zwei Schluss. Novak Djokovic am 12. April gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina.Foto: Julian Finney/Getty Images
Von 26. April 2022

Nachdem er nach einem scheinbar endlosen Hin und Her aus Australien ausgewiesen worden war, galt es fast als sicher, dass Novak Djokovic seinen Spitzenplatz in der Tennisweltrangliste verlieren würde. Warum wurde er ausgewiesen? Er hatte die Corona-Impfung verweigert.

Aus diesem Grund konnte er also im Januar nicht an seinem Lieblings-Grand-Slam-Turnier teilnehmen, das er bereits neunmal gewonnen hatte: die Australian Open. In seiner Abwesenheit gewann sein Rivale Rafael Nadal seinen 21. Grand-Slam-Titel und überholte damit Djokovic und Roger Federer – beide kommen auf je 20 Grand-Slam-Titel.

Gleichzeitig schien Djokovic seiner Rekordzahl an Wochen als Nummer 1 keine weiteren hinzufügen zu können. Er konnte nicht nur nicht in Australien spielen, sondern auch nicht in den USA bei den ATP-Masters-1000-Turnieren in Indian Wells und Miami, die er beide schon oft gewonnen hat.

Aber Djokovic, offensichtlich ein Mann mit Prinzipien und ein Verfechter der medizinischen Selbstbestimmung, ließ sich nicht impfen.

Immer noch die Nummer 1

Doch dann geschah etwas, von dem man nicht weiß, ob es pures Glück ist oder göttliche Intervention.

Die amtierende Nummer 2, der Russe Danil Medwedew, der Djokovic kurzzeitig den Rang abgelaufen hatte und bei beiden Turnieren an erster Stelle gesetzt war, verlor unvorhersehbar (buchstäblich gegen jede Wahrscheinlichkeit) in beiden Turnieren in der ersten Runde – und zwar so früh, dass er in der Rangliste zurückfiel.

Zu allem Überfluss zog sich Medwedew einen kleinen Leistenbruch zu, der operiert werden musste und ihn für ein oder zwei Monate außer Gefecht setzen wird. Dadurch wird er wahrscheinlich das nächste Grand-Slam-Turnier, die French Open, verpassen.

Nach dem Ranglistensystem der Association of Tennis Professionals steht Djokovic daher, obwohl er die meiste Zeit nicht spielen darf, – mirabile dictu – auf Platz 1 der Weltrangliste und kommt auf insgesamt 363 Wochen an der Spitze. Damit hat er Federer mit mehr als 50 Wochen und Nadal mit mehr als 100 Wochen überholt – ein Rekord, der so außergewöhnlich ist, dass er wohl so schnell nicht überboten werden kann.

Aber warum ist das wichtig – außer für eingefleischte Djokovic-Fans (wie meine Wenigkeit, zugegebenermaßen)?

Heldenhafte Standhaftigkeit

In einer Welt, die von Kontrollfreaks regiert wird, die sich als „Liberale“ ausgeben und die Macht über unsere Aktivitäten ausüben wollen, insbesondere was unsere Gesundheit (d. h. unseren eigenen Körper) betrifft, ist eine bekannte Persönlichkeit von Djokovics Stellenwert, die sich für medizinische Freiheit einsetzt, nicht nur vorbildhaft, sondern buchstäblich ein Geschenk des Himmels. Seinem Beispiel sollten so viele wie möglich folgen.

Aber offenbar haben nur wenige den Mut dazu. Es ist gelinde gesagt schwierig, sich in diesem „woken“ Universum zu behaupten. Das trifft vor allem für Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu, die – so befürchten sie jedenfalls – so viel zu verlieren haben.

Seine Standhaftigkeit gegenüber fast der gesamten Tennisbürokratie sowie einem Großteil der woken Sportwelt und der gesamten Medien (vgl. ESPN.com), ist heldenhaft. Es wäre für ihn einfacher gewesen – so wie es ihm viele geraten haben – sich in aller Ruhe die Spritzen geben zu lassen und den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.

Selbst jetzt wird es für ihn schwierig sein, an einigen Turnieren teilzunehmen. Er vergibt möglicherweise die Chance, bei Grand-Slam-Turnieren an den Start gehen zu können, und verpasst damit die Gelegenheit, ein für alle Mal zum Größten aller Zeiten in seinem Sport erklärt zu werden.

Djokovic hat übrigens vor einigen Jahren den Laureus-Preis für den besten Einzelsportler der Welt gewonnen. Der Preis, der in Europa bekannter als in den USA ist, wurde auch schon an Usain Bolt, Roger Federer, Tiger Woods, Lionel Messi und den Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton verliehen.

Darüber hinaus ist sowohl seine Bilanz gegen Federer als auch gegen Nadal positiv und er ist der einzige Mensch, der alle neun ATP-Masters-Turniere gewonnen hat, und das gleich zweimal – das sogenannte Goldene-Karriere-Masters.

Politik aus dem Sport heraushalten

Es ist nicht zu weit hergeholt zu sagen, dass dieselben Leute, die unsere Grenzen öffnen und unsere Ölpipelines stilllegen, die den Iran-Deal wiederbeleben, den fast niemand in diesem Land will, geschweige denn wissen, worum es dabei geht, im Grunde dieselben Leute sind, die nicht wollen, dass Djokovic wieder spielt.

Fast jeden Abend höre ich Sean Hannity auf „Fox“ in seiner Sendung sagen, dass wir die Politik aus dem Sport heraushalten müssen. Seine Kommentare sind eine Wohltat.

Ich stimme ihm zu, aber es ist bereits zu spät. Unser Sport ist inzwischen von der Politik durchdrungen. Dr. Anthony Fauci hat uns bereits davor gewarnt, Fußballspielen ohne Maske beizuwohnen, da dies in einer medizinischen Katastrophe enden würde. (Er lag völlig falsch, wie Clay Travis betonte.)

So wie ich rückblickend Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 die Daumen gedrückt hätte, werde ich Djokovic bei den French Open ab dem 22. Mai die Daumen drücken, vorausgesetzt, er darf spielen.

Was ist wirklich los?

Leider ist das überhaupt nicht sicher. Aber seinen Beitrag zur medizinischen Selbstbestimmung hat er schon geleistet. Und das ist am Ende wichtiger – als zum größten Sportler aller Zeiten erklärt zu werden – oder etwa nicht?

Aber halt, wie man so schön sagt, da ist mir noch was aufgefallen … und es könnte über den Tennissport hinaus von Bedeutung sein – weit darüber hinaus. Als ich diesen Kommentar beendete, las ich, dass 15 Tennisspieler bei den Miami Open ausgestiegen sind. Das gab es noch nie.

Das ist in der Tat seltsam! Wie bereits erwähnt, hat Medwedew, einer der größten Sportler der Welt, den Wettkampf angeblich wegen eines Leistenbruchs aufgegeben. Ich habe sein Spiel in Miami im Fernsehen gesehen. Wie Jannik Sinner, ebenfalls ein konditionsstarker Athlet, war er ständig am Schwächeln.

Leistenbruch? Vielleicht. Aber bei 15 Ausfällen (was bei einem Tennisturnier – egal ob groß oder klein, normalerweise nie vorkommt) frage ich mich langsam, was wirklich los ist.

Roger L. Simon ist ein preisgekrönter Romanautor, Oscar-nominierter Drehbuchautor, Mitbegründer von PJMedia und jetzt leitender Redakteur bei der Epoch Times USA.

Seine jüngsten Bücher sind „The GOAT“ (Belletristik) und „I Know Best: How Moral Narcissism Is Destroying Our Republic, If It Hasn’t Already“ (Sachbuch). Er ist auf GETTR und Parler unter @rogerlsimon zu finden.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 41, vom 23. April 2022. Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Is God Watching Over Medical Freedom Hero Novak Djokovic? Bearbeitung: Matthias Kehrein

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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