Mit Gewalt und Judenhass gegen Hass und Hetze – Welche „Zivilgesellschaft“ bei #unteilbar unterwegs war

Die #unteilbar-Demo am Samstag in Berlin sollte zum Fanal der Selbstbestätigung für alle aufrechten Kämpfer gegen rechts werden und die sogenannte Zivilgesellschaft so breit wie möglich gegen „Hass und Hetze“ vereinen. Nach und nach stellte sich jedoch heraus, dass so manche Teilnehmer bislang nicht unbedingt durch Gewaltaversion oder übertrieben verbindliche Umgangsformen aufgefallen waren.
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Unteilbar-Demo in Berlin:Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 17. Oktober 2018

Man kennt das Spiel mittlerweile: Jeder Politiker einer bürgerlichen Partei, der an Demonstrationen wie jenen von Pegida in Dresden oder am Trauermarsch für den ermordeten Daniel Hillig in Chemnitz teilnimmt, wird von etablierten Politikern und Medien für jeden halbseidenen oder extremistischen Teilnehmer haftbar gemacht, der dort ebenfalls gesehen wird. Geht es hingegen um den „Konsens der Demokraten“ und die ihn tragende „Zivilgesellschaft“, die durch alle erdenklichen Vereine getragen wird, in die Jahr für Jahr nicht selten erhebliche Fördersummen aus der öffentlichen Hand fließen, lässt man gerne mal die Fünfe grade sein.

So auch am vergangenen Samstag anlässlich des Aufmarsches des Bündnisses „#unteilbar“ in Berlin, an dem einigen Quellen zufolge 150 000, nach anderen Angaben wiederum 240 000 Menschen teilgenommen haben sollen. Immerhin hatte Bundesaußenminister Heiko Maas ebenso wie eine Vielzahl an Prominenten das Anliegen unterstützt – von daher konnte ja nichts schiefgehen.

Ein launiges Fest war es am Ende „gegen Hass und Hetze“ an einem noch überaus spätsommerlichen Oktobernachmittag – wenn auch nicht unbedingt gegen Gewalt, könnte man meinen, wenn man die Teilnehmer genauer unter die Lupe nimmt.

Wer die Rute schont…

Was einst die „Reichswasserleiche“ für das Ufa-Filmschaffen war, später Veronica Ferres für Dietl-Filme und heute Jennifer Lawrence für Hollywood ist, scheinen mittlerweile Feine Sahne Fischfilet für den musikalischen Teil kollektiver Manifestationen des moralisch Guten geworden zu sein: Unverzichtbare Headliner, die bereits durch ihre bloße Präsenz einen Wiedererkennungseffekt und damit ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen sollen.

Durchaus denkbar, dass längst auch der Bundespräsident selbst ihre gleichsam zur moraldeutschen Marseillaise gewordene Ode über „fliegende Bullenhelme“ und „Knüppel in die Fresse“ zumindest in unbeobachteten Momenten unter der Dusche summt. Die „Interventionistische Linke“, die ebenfalls Teil des zivilgesellschaftlichen Bündnisses gegen den Hass war, hat immerhin bereits in Hamburg zum G20-Gipfel dafür gesorgt, dass dieses Bekenntnis nicht nur theoretisch bleibt.

Margarete Stokowski darf ebenfalls in der illustren Runde der Unterstützer und Unterzeichner nicht fehlen. Sie ist ihres Zeichens eine „Spiegel“-Kolumnistin, die der Antifa ein Recht auf Gewalt gegen Personen zubilligt, die auf ungehörige Weise ihr falsches Bewusstsein zu Markte tragen. Aber schon in der Bibel steht bekanntlich geschrieben: „Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald.“ Entsprechend ist auch die Anwendung dieses Gebots durch die kulturprotestantischen Polit-Sittenwächter der Antifa ein Akt der Liebe und damit ganz im Sinne des Konsenses gegen den Hass.

„Antizionisten“ und „Nicht-Antisemiten-Aber“ aller Schattierungen

Ein Teil des Bündnisses ist auch die MLPD, die bereits in ihrem Parteinamen einen Massenmörder und totalitären Diktator verewigt. Demgegenüber ist die Teilnahme einer „Haeckelistisch-Hitleristischen Partei“ bei Pegida bis dato nicht bekannt. Aber vermutlich hätte diese sich ohnehin beim samstäglichen Happening „gegen den Hass“ ungleich wohler gefühlt. Zwar kam der bislang einzige deutsche Kanzler mit Migrationshintergrund selbst dabei nicht zu Ehren, aber dafür waren immerhin auch Vereinigungen und mit ihnen Anliegen vertreten, die in der Tradition seines früheren Verbündeten stehen, des Großmuftis Amin al-Husseini von Jerusalem.

Etwa die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD), die, wie auch der Verfassungsschutz bestätigt, der in zahlreichen Ländern der Welt als terroristische Muslimbruderschaft zugerechnet wird. Aber auch die konfessionelle Konkurrenz vom Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) dürfte nicht fehlen, das dem geistlichen Oberhaupt des Iran unmittelbar unterstellt ist.

Späte Distanzierung der Organisatoren

Zwar dürften IGD und IZH so ihre Differenzen dahingehend aufweisen, wer sich das Heilige Land eines Tages einverleiben soll, in ihrer Entschlossenheit, Israel zu vernichten, sind sie sich aber einig – auch übrigens mit der kommunistischen Terrorbande PFLP, die mit der bereits erwähnten MLPD Hand in Hand arbeitet. Stilecht wurde dieses Ziel dann auch in Redebeiträgen artikuliert. Erst nach öffentlicher Kritik vonseiten prominenter Politiker sah sich das Bündnis #unteilbar zu einer Distanzierung veranlasst.

Alexander Wendt schreibt auf publico

„Die neue Zivilgesellschaft reicht also von dem verlängerten Arm Teherans und den Muslimbrüdern über Vorkämpfer des Kopftuchs in Deutschland, eliminatorische Israelhasser, Antifa-Troupiere und steuerfinanzierte Kritiker eines zu pluralistischen Rundfunks bis zur Evangelischen Kirche, einer Menge queerfeministischer Vereine und etlichen jüdischen Gemeinden. Über ihnen allen schwebt die Koexistenz von Halbmond und Genderstern. Was die erstgenannte Gruppe von der zweiten erwartet, ist ziemlich klar. Ein epochales Rätsel ergibt sich erst bei der umgekehrten Frage.“

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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