Teslas neuer „Volkspanzer“
Es sieht ein bisschen aus wie eine mit Steroiden vollgepumpte Version von Dr. Browns DeLorean DMC-12 aus „Zurück in die Zukunft“: Kaum glauben die großen Autokonzerne, sie können Tesla das Wasser – beziehungsweise das Ladekabel – reichen, erfindet Elon Musk das Auto neu. Schon wieder. Mit dem „Cybertruck“ will Tesla den ganz Großen an den Kragen und Ford, Dodge und Chevrolet auf dem Pickup-Markt Paroli bieten.
Ich bin kein Befürworter „klassischer E-Autos“, die mit konventionellem Strom an der Steckdose geladen werden müssen. Aber je mehr ich über den Cybertruck nachdenke, desto mehr denke ich, es ist das ideale Fahrzeug der Zukunft. Über die Elektronik lässt sich reden, aber das Konzept ist – wenn auch nicht kugelsicher (noch nicht) – auf jeden Fall krisensicher.
Elon Musk zeigt „Volkspanzer“ in Kalifornien
Der Cybertruck schlenderte ins Klassenzimmer in eklatanter Verletzung der Kleiderordnung, dennoch meisterte er (fast) jede Aufgabe, die der Lehrer stellte. Schließlich wurde es ihm langweilig und er ging früher nach Hause. Es war ihm egal, ob man ihn mochte oder nicht, und diejenigen, die ihn nicht mochten, beschäftigten sich mit jeder noch so kleinen Delle, die sie finden konnten. Aber es war ihm egal, ob er den Erwartungen entsprach.
„Niemand *erwartet* den Cybertruck“, schrieb Elon Musk auf Twitter – und niemand rechnete mit seinem derart kriegerischen Charakter. Kurz gesagt, Teslas Cybertruck ist der ideale „Volkspanzer“ und bestens für den nächsten Bürgerkrieg gewappnet:
Mit seinen scharfkantigen, abgewinkelten Außenflächen zur Verbesserung der Stealth-Eigenschaften, unterläuft der Cybertruck unerkannt gegnerische Radarstationen – auch die der Polizei. Gerade für Jugendliche ohne 2.000-Euro-Gaming-Computer ist außerdem sofort klar, bei der schlechten Grafikeinstellung, muss das Fahrzeug umso schneller sein. Tatsächlich bleibt die digitale Tachonadel erst jenseits der 200 stehen.
Im Gegensatz zur klassischen, 100-jährigen Konstruktionsweise greift Elon Musk ein Konzept aus der Raumfahrt auf. Bereits der Audi A2 war mehr oder weniger erfolgreich mit einem „Spaceframe“, einem tragenden Rahmen, ausgestattet. Tesla führt die Idee fort und fertigt das Exoskelett des Cybertrucks aus drei Millimeter starkem kaltgewalztem rostfreiem Spezialstahl. Dieser stoppt zuverlässig 9-mm-Projektile aus Handfeuerwaffen und widersteht vermutlich auch AK47-Beschuss. Dasselbe Material setzt SpaceX in der Raumfahrt ein. Das Auto selbst soll in einer leicht modifizierten Version auch auf dem Mars zum Einsatz kommen!
Tesla Cybertruck (pressurized edition) will be official truck of Mars
— Elon Musk (@elonmusk) 21. November 2019
Darüber hinaus bietet bereits die Basisversion zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten für zusätzliche Panzerung sowie schuss- und schlagfestes laminiertes Panzerglas. Die Firma, die das Glas entwickelt hat, ist mit den Ergebnissen der Vorführung nicht zufrieden und arbeitet daran, es weiter zu verbessern.
Franz throws steel ball at Cybertruck window right before launch. Guess we have some improvements to make before production haha. pic.twitter.com/eB0o4tlPoz
— Elon Musk (@elonmusk) 23. November 2019
Längere Aufenthalte an der Front ohne Komforteinbußen
Die Ladefläche bietet genügend Platz für ein eigenständiges Fluchtfahrzeug inklusive eigener Ladebuchse. Auf etwa drei Quadratmeter ist zudem ausreichend Platz für die Montage eines schweren Maschinengewehrs wie das .50 Kaliber Browning M2.
Die niedrige Silhouette der Fahrerkabine ermöglicht dem Waffenoffizier zudem ein 360-Grad-Schussfeld, ohne dass er Angst haben muss, sich Löcher ins Dach zu ballern. Eine Automatisierung des MG oder die Bedienung über das integrierte 17-Zoll-Touch-Display sollte ohne große Probleme machbar sein.
Der Innenraum bietet Platz für sechs Soldaten, zwei in der ersten Reihe und drei in der zweiten Reihe. Zwischen Fahrer und Beifahrer lässt sich zudem ein dritter Sitz umklappen, sodass die Truppenstärke auf sechs wächst. Zum Vergleich, der HUMVEE hat nur Platz für Vier.
Eine optional erhältliche Camping-Kabine – ebenfalls in Stealth-tauglicher, schusssicherer Ausführung – ermöglicht außerdem längere Aufenthalte an der Front ohne Komforteinbußen.
Modulare Einbauten erleichtern die Reparatur. Nur zwei Pedale, Lenkrad und ein Bedienfeld begrenzen den Bedienaufwand auf ein Minimum. Im autonomen Fahrmodus (für 7.000 Dollar Aufpreis erhältlich) kann die Aufmerksamkeit sogar ganz dem Kampfgeschehen gewidmet werden. Ausgehend von Teslas bisherigen Fahrzeugen ist anzunehmen, dass das verbaute HEPA-Luftfiltersystem einem Biowaffenangriff standhält.
Aufgrund seines Antriebes fährt der Cybertruck auch dann noch, wenn die Treibstoffversorgung gekappt wurde. Solarzellen im Dach und dem Rollcover der Ladefläche generieren über 50 Kilometer Reichweite pro Tag.
Mit bis zu 250 kW Ladestrom aus Schnellladern der dritten Generation, lädt der Akku binnen 30 Minuten Mittagspause 300 bis 400 Kilometer Reichweite. Genug um drei weitere Stunden zu fahren und zum Kaffeetrinken erneut Reichweite zu bunkern. Inmitten der Pampa kann eine Wind- oder Wasserturbine das Laden übernehmen.
Schwere Artillerie ist für den Cybertruck kein Problem
Tesla bietet neben der einmotorigen Variante mit Heckantrieb zwei 4×4-Versionen mit zwei respektive drei Motoren an. Das Spitzenmodell kommt dabei auf knapp 700 PS und über 1.100 Nm Drehmoment. Das reicht, um das leer rund 2,5 Tonnen schwere Fahrzeug in unter drei Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Wenn selbst ein Porsche 911 nur noch die Rücklichter sieht, haben Polizisten erst recht keine Chance. Die Viertelmeile schafft der Volkspanzer in 10,8 Sekunden. Weltrekord.
Mit 5,8 Meter Länge, 3,8 Meter Radstand und etwa vier Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ist er jedoch eher für den amerikanischen Bürgerkrieg ausgerüstet. Man möge es Elon Musk verzeihen, dass er zuerst an seine Landsleute gedacht hat. Der kraftvolle Antrieb bietet genug Reserven um schwere Artillerie bis 6,4 Tonnen zu ziehen. Auch leichte feindliche Kampfeinheiten lassen sich wunderbar „repositionieren“.
Cybertruck pulls F-150 uphill pic.twitter.com/OfaqUkrDI3
— Elon Musk (@elonmusk) 24. November 2019
Die Luftfederung des Cybertrucks reagiert auf Knopfdruck. Damit kann man sich auf dem Schlachtfeld sowohl unter Mörsern hinweg ducken als auch mit bis zu 40 cm Bodenfreiheit über Trümmer fahren. Die Luftfederung und eine in die Heckklappe integrierte Laderampe garantieren außerdem das leichte Be- und Entladen schwerer Munitionskisten (bis 1,5 Tonnen).
Last but not least: Die Basisversion ist ab 39.900 Dollar (ca. 36.300 Euro) erhältlich. Selbst die 4×4 Version mit drei Motoren kostet nur 69.900 $ (~63.500 €) und ist damit deutlich günstiger als konventionelle Pickup Trucks. Der einzige elektrische Konkurrent auf dem Markt, der Rivian R1T, ist nicht für unter 70.000 Dollar zu erwerben – ohne jegliche militärische Qualitäten.
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