Vom TV-Arzt zum WHO-Klimaberater: So helfen Spenden von Gates und Co.

Eckart von Hirschhausen bekommt Millionen von der Gates-Stiftung, trägt den Great-Reset-Regenbogenkreis am Jacket und fliegt nach Genf, um die WHO in Sachen Klima zu beraten. Wann begann die Umgestaltung Hirschhausens vom Fernseharzt zum Klimakativisten? Eine analytische Spurensuche.
Titelbild
Der Mediziner Eckart von Hirschhausen hat ein Buch über Klimawandel und Corona-Krise geschrieben. Er sagt: „Wir könnten es schöner haben – und viel gesünder.“Foto: Julian Engels/HERBERT Management/dpa/dpa
Von 30. März 2023


Eckart von Hirschhausen ist „auf Mission“, berichtete das öffentlich-rechtliche Magazin „Brisant“ vor wenigen Tagen. Im Beitrag heißt es, der Arzt, Fernsehmoderator, Kabarettist, Comedian, Fernsehproduzent, Wissenschaftsjournalist und Bestseller-Schriftsteller sei jetzt „auch Klima-Retter“.

Die Kamera begleitet Hirschhausen unter anderem ins Büro der Vereinten Nationen in Genf. Dort suche er Mitstreiter für den Kampf gegen den Klimawandel, heißt es. Der deutsche TV-Arzt sei auf der internationalen Bühne angekommen, erzählt die Off-Stimme. „Und sogar den Generaldirektor der WHO darf er gleich begrüßen“, heißt es weiter. „Ich habe ihn einmal schon in Berlin gesehen, und er ist einfach ein cooler Typ“, freut sich Hirschhausen mit aufgeregt roten Wangen in die Kamera lächelnd.

Brisant stellt Hirschhausen im Untertitel als „Arzt und Klimaktivist“ vor. Während der Corona-Jahre war Hirschhausen außerdem auch Impfkampagnen-Arzt. Allerdings entdeckte er die Trendwende im Oktober 2022 wiederum schneller als andere: Ein Kommentar des WDR zu einer Sendung des TV-Arztes ging damals so:

„Mediziner beobachten seit kurzem ein Problem mit der mRNA-Impfung. Einige Menschen entwickeln durch die Impfung das Post-Vakzin-Syndrom, das Long Covid sehr ähnelt. Eckart von Hirschhausen ist davon überzeugt, dass diese unbequeme Wahrheit auf keinen Fall verschwiegen werden sollte.“

Der Klimaaktivist im Kittel

Aber wann wurde aus dem Fernsehdoktor ein Klimaretter? Der „Münchner Merkur“ beschrieb diese thematische Neuorientierung bereits im August 2021 als eine Art Coming-out Hirschhausens unter der Schlagzeile: „Überraschung bei ‚Tagesthemen‘: Promi hält überraschend Klima-Kommentar – Zuschauer reagieren zwiespältig“.

Der Fernsehmoderator medizinischer Themen bekam von den „Tagesthemen“ Gelegenheit, in der Spielpause der Liveübertragung des Fußballspiels Kaiserslautern gegen Mönchengladbach einen Kommentar zum Sachstandsbericht des Weltklimarates zu sprechen. In der Regel ist das ARD-Journalisten vorbehalten, doch für den prominenten Arzt gab es eine Ausnahme.

Der damals 53-Jährige kommentierte die Klimakrise: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung – aber nicht auf eigene Fakten. Der heutige Bericht des Weltklimarates ist so deutlich wie noch nie: Der Klimawandel ist lebensbedrohlich.“

Die „Augsburger Allgemeine“ kommentierte im gleichen Zeitraum: „Der bekannte Mediziner und Moderator Eckart von Hirschhausen ist ein aktiver Klimaschützer geworden und fordert alle zum Mitreden und Mitmachen auf.“

Die Zeitung zitiert auch die Warnung Hirschhausens, die Menschen hätten nur noch zehn Jahre Zeit, Entscheidendes zu ändern. Demnach sei es 2031 zu spät für alle.

Hirschhausen nennt hier einen Zeitpunkt, ab wann er sich erstmals intensiver mit dem Klima befasst hätte. Das sei im Rahmen von Recherchen für ein neues Buch gewesen. Von einem historischen Moment sprach Hirschhausen 2021 auch mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl, bei der Klimaschutz das für ihn bestimmende Thema war.

Vom Stethoskop zur gut situierten Alarmsirene

Eckart von Hirschhausen gehörte im März 2019 zu den Mitbegründern von „Scientists for Future“, einer Initiative von Wissenschaftlern unter anderem aus dem Umfeld der Nichtregierungsorganisation (NGO) NABU zur Unterstützung der Schülerbewegung „Fridays for Future“.

Er fungierte auch als Multiplikator für die „Letzte Generation“, wie er im Mai 2021 gegenüber dem Deutschlandfunk andeutete:

„Also es ist Zeit, wirklich diese konkrete Gefahr zu benennen und zu sagen: Wir sind die erste Generation, die das so unmittelbar auch spürt – und die letzte, die wirklich darüber entscheidet, ob diese Erde für Menschen bewohnbar ist. Die Klimakrise ist ein medizinischer Notfall.“

Das Entstehungsjahr der radikalen Aktivisten von „Letzte Generation“ fällt ebenfalls in das Jahr 2021. Nur Monate zuvor hatte Eckart von Hirschhausen seine Stiftung „Gesunde Erde – gesunde Menschen gGmbH“ gegründet, die mit hohen Geldbeträgen der „Gates Stiftung“, der „European Climate Foundation“ und der „Stiftung Mercator“ gefördert wird.

Die „Gates Foundation“ notiert im März 2021 eine Fördersumme über 1.399.984 Dollar an Hirschhausens Stiftung. Als Verwendungszweck wird von der Foundation in der Kurzfassung angegeben: „Purpose – to demonstrate the importance of Global Health and the link between Planetary and Global Health.“

Übersetzt geht es demnach um die Bedeutung der globalen Gesundheit und die Verbindung zwischen dem Zustand des Planeten und der Gesundheit der Menschen, die ihn bewohnen. Die Gates-Stiftung unterhält seit 2018 auch ein Büro in Berlin.

Die Nützlichkeit der Gemeinnützigkeit

Warum eine Stiftung als gemeinnützige GmbH (gGmbH)? Dazu liefert das „Stiftungsmagazin“ eine Erklärung:

„Im Vergleich mit einem Verein ist die gGmbH eigenständiger. Es gibt keine Mitgliederversammlung, die abzuwarten und zu organisieren ist, keinen Einfluss von Mitgliedern außer den Gesellschaftern und somit schnelle und unbürokratische Entscheidungsprozesse. Anders als rechtsfähige Stiftungen unterliegt die gGmbH keiner staatlichen Aufsicht.“

Außerdem ist die gemeinnützige GmbH als Kapitalgesellschaft von der Körperschaftsteuer und von der Gewerbesteuer befreit.

Hirschhausens Stiftung schreibt unter „Vision & Mission“ folgenden Leitsatz: „Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts. Bitte nehmen Sie sich Zeit, lesen Sie diesen Satz ruhig noch einmal, denn der Inhalt ist wichtig: Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für unsere Gesundheit – und für die unserer Kinder.“

Und über die Motivation ihres Gründers heißt es, Hirschhausen hätte die Stiftung gegründet, „um dazu beizutragen, dass der deutlichen Mehrheit unserer Gesellschaft bewusst wird: Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten“.

Ein veröffentlichter Tätigkeitsbericht 2021 gibt Aufschluss darüber, welche Aktionen und Kampagnen durchgeführt beziehungsweise finanziert wurden. So findet sich dort wenige Tage vor der Bundestagswahl folgender Termin der Hirschhausen-Stiftung:

„Veranstaltung zu Klima- und Gesundheitsschutz mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis90/Grüne) und Theresa Krüger
(Health4Future).“

Auch die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen von „Fridays for Future“ übernahm Hirschhausen laut Tätigkeitsbericht: „Schulstunde „Klima & Gesundheit“ bei der Public Climate School der Fridays for Future“.

Auf einer gesunden Erde wandeln gesunde Körper

Ebenfalls im Jahr 2021 erschien Hirschhausens Bestseller „Mensch Erde, wir könnten es so schön haben“. Ein Satz aus der Bewerbung des Buches beschreibt den Grund für den Wechsel vom TV-Doktor zum Klima-Doktor: „Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde.“

Der ebenfalls Gates-geförderte „Spiegel“ schrieb im Erscheinungsjahr über Hirschhausens Klimabuch folgenden Satz: „Der Arzt und Kabarettist fühlt dem Planeten den Puls. Er schreibt über apokalyptische Bedrohungen, ohne schlechte Laune zu verbreiten.“

Und die „Zeit“ schrieb im Rahmen einer Rezension ebenfalls 2021 über den Autor Hirschhausen: „Politischer Pragmatismus. Wir brauchen solche populären Leute für den Kampf gegen die Klimaapokalypse.“ Das klingt dann allerdings so, als sei hier nicht nur Eckart Hirschhausen „auf Mission“.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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