ZDF entdeckt das Post-Vac-Syndrom

Das ZDF zeigt die Reportage „Das Leid der Covid-Impfgeschädigten“. Anschließend wurde der Bundesgesundheitsminister damit im „heute-journal“ konfrontiert. Um was geht es in der ZDF-Dokumentation von Susana Santina?
Titelbild
Impfschutz oder Impfschaden?Foto: iStock
Von 14. März 2023

„Am liebsten zwei Jahre zurück und meine Tochter wie sie war. Ein normales Leben ohne ständiges Krankenhaus und Angst“, antwortet die Mutter von Selin Islami mit tränenerstickter Stimme zum Ende der ZDF-Reportage „Das Leid der Covid-Impfgeschädigten“ auf die Frage der ZDF-Reporterin, was sie sich jetzt wünschen würde.

ZDF-Redakteurin Susana Santina ist mit Kamera und Mikrofon dahin gegangen, wo Menschen gebrochen von Schmerzen am Leben verzweifeln, wo sie ihren einsamen Kampf um Entschädigung führen, begleitet von anhaltenden Stigmatisierungen ihrer Post-Vac-Erkrankung, jenen chronischen Schäden nach einer oder mehrerer mRNA-Injektionen.

Während jeder Asylantragsteller mittlerweile per Gesetz einen Berater zur Seite gestellt bekommt, zahlen mutmaßlich mRNA-Injektionsgeschädigte ihre Anwälte weiterhin selbst. Gegner ist hier der Staat, er hat die Pharmakonzerne von ihrer Haftung entbunden, auch darüber erzählt dieser Film.

Selin gehören die letzten Sekunden des Films. Sie schaut mit ihren großen Augen in die ZDF-Kamera, sie überlegt einen Moment lang und dann wünscht sie sich einfach nur die ganz normalen Dinge, die zum Leben jedes Teenagers gehören sollten: Zur Schule will sie wieder gehen, sie will wieder „mehr im Leben ankommen“.

Selin habe nichts mehr, was wie vorher war, stellt sie auf fast nüchtern und analytisch erscheinende Weise fest. „Die Impfhersteller und der Staat sollten endlich Verantwortung übernehmen“, lautet daran anschließend das Fazit der Reportage aus dem Off.

Im Schlussbild sieht man noch, wie die Mutter ihre Tochter im Rollstuhl eine Pflastersteinstraße hinunterschiebt. Dieses Bild wird unscharf, aber damit sind die Eindrücke bei den Zuschauern lange nicht erloschen. Jedenfalls gemessen an den Reaktionen in den sozialen Medien, wo sich viele Luft machen.

Von der mühsamen Vermessung der Verantwortung

Dass der Staat und die um viele Milliarden Euro reicher gewordenen Pharmakonzerne nun „Verantwortung“ übernehmen sollen, wie „Das Leid der Covid-Impfgeschädigten“ fordert, ist das eine. Der Ruf nach Bestrafung der Schuldigen, nach Untersuchungsausschüssen, Gerichtsverfahren und Verurteilungen sind weitere Forderungen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach musste sich am Sonntagabend im „heute-journal“ einen quälenden, drei Minuten langen Ausschnitt aus Santinas Reportage anschauen, bevor er gegenüber Millionen Zuschauern erkennbar irritiert in die Kamera sprach: „Die Menschen tun mir ehrlich gesagt auch sehr leid.“

Selins Leidensgeschichte ist die filmische Klammer in „Das Leid der Covid-Impfgeschädigten“, das junge Mädchen erscheint am Anfang und am Ende des Films. Mittendrin wird sie sich einmal aus ihrem Rollstuhl hinunter zu ihrem kleinen Bruder auf den Teppich gleiten lassen, weil sie auch mal das Spielzeugauto mittels eines Plastikkatapults auf seiner Bahn sausen lassen will.

Aber zunächst schaut der Zuschauer mit Selin und der ZDF-Kamera auf ihr Smartphone, wo ein älteres Video eine anspruchsvolle Turneinlage am Reck zeigt. Im Hintergrund hört man die Stimme von Selins Mutter zum ersten Mal: „Das hast du immer gerne gemacht, nicht Selin?“

Die Tochter antwortet: „Ja, das war mein Lieblingsgerät.“ Die Kamera wechselt in eine Art Vogelperspektive über die Schulter von Mutter und Tochter hinweg. Der Zuschauer erkennt den Rollstuhl, die Szene ist selbsterklärend.

Selin hatte sich 2021 eine mRNA-Injektion von BioNTech verabreichen lassen. Und weil sie eine Ausbildung als Zahnarzthelferin machen wollte, „brauchte sie auch eine zweite Dosis“, erklärt hier die Off-Stimme.

Und dann passierte, was nie hätte passieren sollen: Schwere Nebenwirkungen streckten die Jugendliche auf eine Weise nieder, die mittlerweile ganze Aktenordner füllt, in welchem die Horrorversion eines Post-Vac-Verlaufs dokumentiert ist.

Später wird noch ein weiterer Ordner dazu kommen, wenn es darum geht, den Staat zur Verantwortung zu ziehen. Am Ende dieser Odyssee steht immerhin die hundertprozentige Anerkennung des Impfschadens. Aber ein Happy End sieht freilich ganz anders aus als das, was Susana Santina ihren ZDF-Zuschauern zumuten muss:

Das Mädchen ist von Wunden und Narben übersät, sie ist bisher mehr als nur einmal dem Tod von der Schippe gesprungen. Aber ihr Martyrium der „nebenwirkungsfreien Impfung“ ist lange noch nicht ausgestanden.

Lauterbachs kleine missglückte Übertreibung

Karl Lauterbach wird am vergangenen Sonntag im „heute-journal“ mit Blick auf die Leiden von Selin antworten: „Na ja, das war eine Übertreibung, die ich da einmal in einem missglückten Tweet gemacht habe.“ Der Impfschaden wird auf dem letzten Blatt im dicken Ordner der anwaltlichen Post mit einhundert Prozent angegeben.

Weitere Betroffene mit schweren Fällen von Impfschäden werden von Susana Santina befragt und erzählen der Redakteurin, wie sich das anschließend anfühlt, wenn einem der Kopf in einer stundenlangen Operation aufgemeißelt wurde, um an die vielen Blutgerinnsel zu kommen und anschließend Platten eingebaut wurden, die sich jetzt wie ein zu enger „Stahlhelm“ anfühlen.

Oder eine holländische Familie, deren Tochter kaum mehr einen Fuß vor den anderen setzen konnte, und Eltern, die vor der Kamera weinen, weil sie endlich eine Ärztin in Deutschland gefunden haben, die ihrer Tochter mit Blutwäschen therapeutisch helfen konnte. Sie konnte helfen, aber die Krankenkasse stellt sich quer und verweigert die Übernahme.

Ein schockierender Film. Ein wichtiger Film, dessen Aufmerksamkeitsspanne sich daraus speist, dass er im ZDF erscheint, bei den Öffentlich-rechtlichen, denen mittlerweile auch von einem etablierten Medium eine Verletzung ihres Neutralitätsgebots vorgeworfen wird.

Nachfragen zur Reportage leider unerwünscht

Die Idee, mit dem Film von Santina könnte irgendeine Schranke gefallen sein, wird sich erst dann bestätigen lassen, wenn die Öffentlich-Rechtlichen selbst mit einer kritischen Aufarbeitung ihrer Arbeit während der Corona-Zeit begonnen haben.

In dem Zusammenhang sei noch einmal daran erinnert: Die Betroffenen im Film haben ihren Impfschaden über viele Monate oder gar Jahre hinweg mühsam erstritten. Während dieser Zeit gab es kaum eine öffentlich-rechtliche Berichterstattung darüber, diese wurde weitestgehend den neuen Medien überlassen.

Epoch Times sandte dem ZDF einen Fragenkatalog zu, der nicht nur nicht beantwortet, sondern dessen Beantwortung offen abgesagt wurde. Epoch Times wollte unter anderem wissen:

„Sie haben sowohl den amtierenden Gesundheitsminister als auch seinen Vorgänger angefragt und von beiden kein Feedback bekommen, Karl Lauterbach hatte immerhin noch per E-Mail eine Antwort geschickt. Wie ungewöhnlich empfanden Sie diese „Nicht“-Reaktionen, wie kommentieren sie das?

Wie bewerten Sie das Interview von Karl Lauterbach im „heute-journal“, als er der Kommentierung eines Ausschnitts ihres Films nicht ausweichen konnte?

Wie glaubwürdig empfanden sie die Erklärungen von Herrn Lauterbach gegenüber Christian Sievers vom ZDF?

Werden Sie an dem Thema dranbleiben, wird ihnen das ZDF weitere Recherchen ermöglichen?“

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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