Kunstdetektiv findet 1.400 Jahre alte Reliefs aus Spanien in London wieder

Ein Kunstexperte aus den Niederlanden hat zwei antike Steinblöcke mit Reliefs aus einer Kirche in Spanien in einem Privatgarten in London wiedergefunden. Das Diebesgut wurde sichergestellt und der spanischen Botschaft übergeben.
Titelbild
Gestohlene "Gartendeko" aus einer Kirche in Spanien - Der "Indiana Jones der Kunstwelt" schlägt wieder zu.Foto: NIKLAS HALLE'N/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Januar 2019

Der renommierte Kunstdetektiv Arthur Brand hat acht Jahre lang zwei ca. 1.400 Jahre alte Steinblöcke mit Reliefs aus einer Kirche in Spanien gesucht. Nun wurde der Kunstexperte aus den Niederlanden fündig – in einem Privatgarten in London. Sie waren mit Erde und Laub bedeckt, über ihre Geschichte wussten die Gartenbesitzer nichts.

Die Kunstwerke „von unschätzbarem Wert“ waren 2004 von professionellen Kunstdieben aus der westgotischen Kirche Santa María de Lara bei Burgos in Nordspanien gestohlen worden. Ende 2018 fand er sie im Garten einer Adelsfamilie in London wieder. Brand übergab die Reliefs am Montag der spanischen Botschaft in London.

Gestohlene „Gartendeko“ aus einer Kirche in Spanien

„Sie können sich vorstellen, wie schockiert die Familie war, als sie erfahren haben, dass es sich bei ihrer Gartendeko um gestohlene religiöse Kunstwerke aus Spanien handelte“, sagte Brand. Die Gartenbesitzer waren seinen Angaben zufolge so geschockt, dass sie die beiden 50 Kilogramm schweren Steinblöcke schon in einen Fluss werfen wollten, um sie verschwinden zu lassen. „Glücklicherweise konnten wir sie davon überzeugen, das nicht zu tun.“

Der auch als „Indiana Jones der Kunstwelt“ bekannte Niederländer hatte seit 2010 nach den Reliefs gesucht. Damals hatte ihm ein britischer Informant erzählt, dass etwas „Merkwürdiges“ in London aufgetaucht sei. Der Mann starb aber kurz darauf. Nach jahrelanger Suche fand Brand heraus, dass die Steine von einem französischen Kunsthändler nach London gebracht und als Gartendeko verkauft worden waren. Für mehr als 55.000 Euro pro Stück. Einer der beiden Steine soll den Evangelisten Johannes zeigen.

Brand war 2015 weltweit bekannt geworden, als er in Deutschland zwei Bronzepferde des NS-Bildhauers Josef Thorak wiederfand, die einst vor Adolf Hitlers Reichskanzlei in Berlin gestanden hatten und nach dem Mauerfall verschwunden waren. Ein Jahr später sorgte er erneut für Aufsehen, als er aus einem niederländischen Museum gestohlene Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert in der Ukraine aufstöberte. (afp/ts)

Der niederländische Kunstdetektiv Arthur Brand mit den beiden wiedergefundenen Reliefs. Foto: NIKLAS HALLE’N/AFP/Getty Images



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