Giftig: Nosferatu-Spinne in deutschen Wohnzimmern sichtbar

Die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Nosferatu-Spinne breitet sich zunehmend in Deutschland aus. In den vergangenen Tagen wurde sie mehrfach gesichtet – etwa in NRW oder Baden-Württemberg. Ihr Biss ist zwar giftig, es besteht aber keine Gesundheitsgefahr.
Titelbild
Kann beißen, ist aber nicht gefährlich: Zoropsis spinimana.Foto: iStock
Von 4. September 2022

Der sogenannte Altweibersommer oder „Indian Summer“ ist auch in Deutschland eingekehrt. Spinnweben an Sträuchern, Dachvorsprüngen oder Gartentoren gehören dabei seit jeher zu dessen Charakteristika. Diesmal jedoch soll mit der sogenannten Nosferatu-Spinne auch eine reine Laufspinne in Deutschland Fuß gefasst haben. Sie spannt kein Netz, ist giftig und kann sogar beißen.

Ruhige Ecken und Möbel als beliebtes Winterquartier

Die ursprünglich in Südeuropa und Nordafrika beheimatete „Zoropsis spinimana“ findet mittlerweile auch hier ein Verbreitungsgebiet.

Vor allem die Regionalzeitungen füllen sich seit Tagen mit Meldungen über eine Sichtung des exotischen Gastes. In NRW wurde über ein Auftauchen der Nosferatu-Spinne unter anderem im Kreis Kleve, in Jüchen, im Kreis Coesfeld, in Leverkusen, Büttgen oder Grevenbroich berichtet. Aber auch in Baden-Württemberg soll das Spinnentier sich bemerkbar gemacht haben – so geschehen unter anderem in Ludwigsburg.

Die Nosferatu-Spinne hat acht schwarz gestreifte Beine mit einer Spannweite von bis zu sechs Zentimetern. Der Körper selbst ist zwei Zentimeter lang und es ist schwer zu verhindern, dass sie in ein Haus oder eine Garage gelangen kann. Gänzlich neu soll sie in Deutschland nicht sein: Im Jahr 2005 wurde ein erster Fund in Freiburg dokumentiert.

Das „t-online“-Portal nennt mögliche Vorkehrungen, die sich treffen lassen, um unliebsame Begegnungen mit der Nosferatu-Spinne unwahrscheinlicher zu machen. Intakte Fliegengitter an den Fenstern erschweren ihr etwa den Zugang, wenn diese abends oder nachts offenbleiben.

Auch sollten etwaige Risse, Lücken oder Öffnungen in Fensterrahmen, Türen oder Wänden aufgespürt und bereinigt werden – ebenso wie die Rückwände von Bildern oder Möbeln. Abstellkammern oder Gerümpel-Ecken sind ebenfalls beliebte Verstecke für die Tiere. Generell sind diese ruhigen Ecken und nicht bewegte Möbel bevorzugte Winterquartiere. Gerüche können die Spinnen ebenfalls auf Distanz halten, etwa Minze oder Lavendel.

NABU: Nosferatu-Spinnen nicht töten – stattdessen aussetzen und Sichtung melden

Wie jede Spinne ist auch die Nosferatu-Spinne giftig. Allerdings schaffen es nicht viele, mit ihren Beißern durch menschliche Haut zu stechen. Diese Gattung ist dazu imstande – allerdings beißt sie nur zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Der Biss selbst ist ähnlich schmerzhaft wie ein Wespenstich. Gefahr für Leib und Leben besteht jedoch nicht.

Der Naturschutzbund (NABU) appelliert an alle Personen, die eine Nosferatu-Spinne in ihren eigenen vier Wänden vorfinden, die Tiere nicht zu töten, sondern sie etwa mithilfe eines Glases oder Netzes einzufangen und in ausreichendem Abstand zum Gebäude wieder auszusetzen. Zudem solle man den Fund beim NABU melden, um diesem die Forschung über die Verbreitung der neuen Spinnenart in Deutschland zu erleichtern.



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