Technik anno dazumal: Kanzleramt kann nicht auf Rohrpost verzichten

Die gute alte Technik ... Trotz Digitalisierung setzt das Bundeskanzleramt auf Technik aus dem vorigen Jahrtausend. Etwa 2.400 Rohrpost-Sendungen pro Monat sorgen für reibungslose Kommunikation der Regierung.
Titelbild
Preiswerter als zusätzliche Büroboten: die Rohrpost.Foto: Ole Spata/dpa
Epoch Times22. April 2019

Das Bundeskanzleramt verlässt sich für die interne Kommunikation auf Technik aus dem 19. Jahrhundert: Rund 2400 Vorgänge werden in der Regierungszentrale pro Monat per Rohrpost transportiert – etwa 80 pro Tag. Das geht aus einer Antwort der Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) auf eine FDP-Anfrage hervor, aus der die „Saarbrücker Zeitung“ am Samstag zitierte.

Die Rohrpost, bei der Sendungen mit Hilfe von Druckluft durch Röhren geschickt werden, ist demnach für das Kanzleramt aktuell unverzichtbar. „Eine kostengünstigere Form der Übermittlung ist bis zur Einführung der elektronischen Akte im Bundeskanzleramt nicht vorhanden“, heißt es laut der Zeitung in Bärs Schreiben.

Wenige Tausend Euro Wartung statt hoher Personalkosten

Als Alternative käme nur eine Übermittlung durch drei zusätzliche Boten in Betracht, schreibt die Staatsministerin demnach. Die Personalkosten dafür würden aber aber 137.000 Euro jährlich betragen – Wartungs- und Instandsetzungskosten der Rohrpostanlage seien deutlich günstiger. Seit 2014 wurden demnach pro Jahr zwischen 9000 und 12.000 Euro für die Erhaltung des weit verzweigten Systems im Kanzleramt ausgegeben.

Rohrsysteme zum Versenden von Post wurden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Städten installiert. Bis heute hat die Rohrpost einen entscheiden Vorteil gegenüber der E-Mail: Haben Sie schon mal versucht, Kaffee und Kuchen per Mail ins Büro zu schicken? (afp/ts)



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