Spuren im Schlamm: 60 Jahre später ziehen Panzer-Enthusiasten ein Stück Geschichte aus dem See
Ein Junge aus Estland wanderte 1944 in den Wäldern umher, als er etwas Seltsames in einem abgelegenen See in der Nähe seines Wohnorts sah. Wer hätte gedacht, dass aus dieser flüchtigen Kindheitserinnerung mehr als fünf Jahrzehnte später eine unglaubliche Entdeckung wird.
Im Jahr 2000 erinnerte sich der Junge, jetzt ein älterer Mann, daran, was er an jenem Tag gesehen hatte: Spuren, die ihn zum Kurtna Matasjarv-See in Estland führten. In den folgenden Monaten beobachtete er zudem immer wieder Luftblasen, die an die Oberfläche stiegen.
Seine Geschichte erregte Aufmerksamkeit und führte einige Kriegsgeschichtsenthusiasten mit einigen Mitgliedern der Stadt zu einer vollständigen Untersuchung zusammen. Was sie nach acht Stunden harter Arbeit herausfanden, wog wortwörtlich schwer.
Dort, wo einst die Spuren in den See führten, wurden massive Stahlseile verlegt und mit dem unter Wasser befindlichen und unter drei Metern Torf vergrabenen Objekt verbunden. Man nahm an, dass es eine Art gepanzertes Fahrzeug sei.
Wie viele solcher Entdeckungen lockte auch dieser Fund eine Menge Zuschauer an, einige mit Kameras, die die Entdeckung dokumentieren wollten…
Ein massiver Bulldozer kam zum Einsatz, um das Militärfahrzeug – oder das, was auch immer es war – nach fast 60 Jahren aus seinem schlammigen Grab zu bergen.
Gemessen an der Größe der Stahlseile und an den schweren Maschinen, erwarteten sie etwas Großes.
Sie fingen an, die massive Maschine unter dem trüben Wasser, Schlamm und Moos hervorzuholen. Sie begannen um 9 Uhr morgens und die Bergung dauerte mehr als acht Stunden.
Sie erkannten bald, dass sie an einem Stück gepanzerter Kavallerie zogen, einem Panzer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
30 Tonnen „lebendige“ Militärgeschichte
Später wurde festgestellt, dass es sich um einen sowjetischen T34/76A handelte, der von der deutschen Armee beschlagnahmt und benutzt worden sein musste, denn deutsche Aufschriften und Kennzeichnungen deuteten darauf hin. Das Fahrzeug wog kolossale 30 Tonnen.
Vermutlich versenkte die Deutsche Armee den Panzer absichtlich im See, als sie 1944 floh.
Sie inspizierten die Maschine und stellten fest, dass bis auf den Motor noch alles funktionsfähig war. Doch nach einer oberflächlichen Reinigung, frischem Diesel und ein wenig gut Zureden, startete der alte Dieselmotor ohne große Probleme.
Der Panzer ist seither restauriert und voll funktionsfähig. Es war geplant, den Panzer in einem Militärmuseum auszustellen. (ts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion