Forscher entschlüsseln komplettes Erbgut des Axolotl

Der Axolotl ist für seine erstaunliche Regenerationsfähigkeit bekannt. Verliert es ein Körperteil, wächst innerhalb weniger Wochen ein Ersatz mit Knochen, Muskeln und Nerven an den richtigen Stellen nach.
Titelbild
Axolotls.Foto: RONALDO SCHEMIDT/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Januar 2018

Forscher habe das komplette Erbgut des Axolotl entschlüsselt. Es ist das bisher größte Genom, das jemals sequenziert wurde, wie das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig am Mittwoch mitteilte. Mit 32 Milliarden Basenpaaren ist das Erbgut des mexikanischen Salamanders mehr als zehnmal so groß wie das menschliche Genom.

Wegen der erstaunlichen Regenerationsfähigkeit von Körperteilen zieht der Axolotl seit langem das Interesse von Forschern auf sich. Verliert das kannibalistisch veranlagte Tier ein Körperteil, wächst innerhalb weniger Wochen ein Ersatz mit Knochen, Muskeln und Nerven an den richtigen Stellen nach. Auch durchtrenntes Rückenmark und verletztes Netzhautgewebe kann der Axolotl wiederherstellen.

Ein Axolotl. Foto: RONALDO SCHEMIDT/AFP/Getty Images

Mit Hilfe einer neuen Technologie hat nun ein Team von Forschern aus Wien, Dresden und Heidelberg die gesamte Erbinformation entschlüsselt und das Genom wie bei einem Puzzle aus Millionen Stücken zusammengesetzt. Das gilt demnach als eine wichtige Grundlage, um das Zusammenspiel der Moleküle zu verstehen, die das Nachwachsen von Gliedmaßen und die Regeneration von Geweben steuern.

Bei der Genomanalyse entdeckten die Wissenschaftler Merkmale, die auf die Einzigartigkeit des Axolotls hinweisen. Sie fanden mehrere Gene, die nur beim Axolotl und anderen Amphibienarten vorkommen und in regenerierendem Gewebe aktiv sind. Darüber hinaus fehlt beim Axolotl ein wichtiges und weit verbreitetes Entwicklungsgen namens PAX3; dessen Funktion übernimmt ein verwandtes Gen namens PAX7. Beide Gene spielen demnach eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Muskeln und Nerven.

„Wir haben jetzt die genetische Karte in der Hand, mit der wir untersuchen können, wie komplizierte Strukturen, zum Beispiel Beine, nachwachsen können „, erklärte Sergej Nowoshilow, Co-Autor der Studie. Dies sei „ein echter Meilenstein für die Axolotl-Forschung und für ein Forschungsabenteuer, das vor mehr als 150 Jahren begann“. (afp)



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