Nachwuchs der „Terrorvögel“: Westküstenpark St. Peter Ording meldet Seriemas-Küken

Vor fünf Millionen Jahren waren sie die unangefochtenen Könige der südamerikanischen Savanne. Nun beherrscht ein neuer "Terrorvogel" eine Landschaft: Die Mitarbeiter des Westküstenpark St. Peter-Ording sind nach dem Schlüpfen eines jungen Rotfußseriemas aus dem Häuschen.
Titelbild
Ein Seriema-Küken genießt die Herbstsonne im Westküstenpark in St. Peter-Ording. Seriemas sind die letzten Verwandten der vor 18.000 Jahren ausgestorbenen «Terrorvögel» (Phorusrhacidae).Foto: Wolfgang Runge/dpa
Epoch Times4. September 2019

Er ist verwandt mit dem „Terrorvogel“ und nicht gerade eine Schönheit, trotzdem begeistert ein Seriemas gerade deutsche Vogelfreunde. Im Westküstenpark St. Peter Ording in Schleswig-Holstein, ist ein Jungtier geschlüpft.

Bis vor etwa 18.000 Jahren bevölkerte die Familie der Phorusrhacidae, bis zu drei Meter große, meist flugunfähige Raubvögel, Südamerika. Neben fleischfressenden Säugetieren und Krokodilen nahmen sie den Platz der natürlichen Räuber ein. Es heißt, ein ausgewachsener Terrorvogel konnte mit einem einzigen Fußtritt Tiere von der Größe einer Antilope erlegen.

Mini-Me des Terrorvogels wird von Hand aufgezogen

Auch der Rotfußseriema (lat. Cariama cristata) bewohnt ursprünglich lichte Wälder, sowie Busch- und Grasland in Südamerika. Der etwa 1,5 kg schwere Vogel wird 75 bis 90 Zentimeter groß und gilt als letzter Verwandter der Phorusrhacidae.

Die Seriemas sind schlechte Flieger. Sie zählen zu den größten vorwiegend am Boden lebenden Vögel Südamerikas. Selbst in Bäume begeben sie sich zum Übernachten am liebsten zu Fuß. Auf der Flucht können sie mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometer pro Stunde erreichen, sagte Parkleiter Peter Marke.

In ihrer Heimat werden handzahme Seriemas oft als „Wächter“ eingesetzt: Wenn sich Raubtiere oder Unbekannte nähern, warnen die Vögel davor mit lauten Rufen.

Die Mitarbeiter des Westküstenparks sind indes zuversichtlich, dass der junge Vogel trotz Komplikationen überlebt. Bereits kurz nach dem Schlüpfen, haben seine Eltern das Jungtier verlassen, sodass die Mitarbeiter ihn jetzt von Hand aufziehen, so Marke.

Rotfußseriemas im Bergzoo Halle. Foto: Epoch Times

Deutschlandweit beherbergen lediglich 15 Zoos und Tierparks die, laut IUCN, als nicht gefährdet eingestufte Art. Auch wenn der Vogel in seiner Heimat „weit verbreitet“ ist, sei er dennoch nicht häufig.

Im Bundesgebiet lebt der Seriemas unter anderem im Zoologischen Garten Berlin, im Bergzoo in Halle und eben im Westküstenpark St. Peter-Ording. In Letzterem war bereits im Oktober 2018 ein Jungtier geschlüpft. (ts)



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