Tiananmen-Massaker 1989 – noch immer keine Diskussion erlaubt

Titelbild
Foto: NTDTV
Epoch Times15. Juni 2010

Am Dienstag veröffentlichte Southern Metropolis Daily dieses Foto. Es ist Teil einer Karikatur, die für den Internationalen Kindertag gedacht war. Doch was die meisten sahen, war die Ähnlichkeit mit einem anderen Foto – das Foto des „Panzer Mannes“ aufgenommen am 4. Juni 1989.

21 Jahre später ist dieses Foto ein Kult-Symbol des brutalen militärischen Niederschlags der demokratischen Aktivisten- durch die Kommunistische Partei Chinas in und um den Platz des Himmlischen Friedens in Peking.

Die Karikatur verschwand kurz nach ihrem Erscheinen wieder von der Webseite der Southern Metropolis Daily.

Zhang Kaichen ist ein ehemaliger Propaganda Beamter aus China, der letztes Jahr in die Vereinigten Staaten übergelaufen ist. Er erklärt, die Entfernung des Bildes in der Southern Metropolis ist Teil der 21 Jahre alten Politik des chinesischen Regimes, eine öffentliche Diskussion über den Vorfall am Platz des Himmlischen Friedens zu verbieten.

[Zhang Kaichen, Ehemaliger Propaganda Beamter in Liaoning]
„Immer wenn der 4. Juni vor der Tür steht, befiehlt die Zentrale Propaganda Abteilung, oder die der Provinz, durch Ankündigungen oder telefonische Anweisungen, dass es während dieser Periode strikte Kontrollen geben muss und dass wir verschiedene Medien Herausgeber aktiv überwachen und ihnen erklären, dass diesbezüglich nichts veröffentlicht werden kann. Das ist eine ausdrückliche Regel.”

Tang Baiqiao war während der Demokratiebewegung 1989 Studentenführer aus der Provinz Hunan. Nach dem Blutvergießen am Platz des Himmlischen Friedens wurde er verhaftet und wegen so genannter „konterrevolutionärer Aktivität” verurteilt. Er floh 1992 nach Amerika und bekam politisches Asyl. Tang glaubt, dass das chinesische Regime davor die Augen geschlossen halten möchte. Es kann in der chinesischen Öffentlichkeit nicht zugeben, dass es etwas falsch gemacht hat.

[Tang Baiqiao, Studentenführer der Demokratiebewegung 1989]
„Die Tochter des ehemaligen chinesischen Führers Deng Xiaoping sagte, ihr Vater bedauerte, was danach passierte. Doch Aussagen dieser Art können nur Westlichen gegenüber ausgesprochen werden, nicht jedoch innerhalb Chinas. Warum? Weil die gesamte Bevölkerung fragen würde: „Warum schafft ihr den 4. Juni nicht aus der Welt? Wenn sogar eure eigenen Leute glauben, dass es falsch war, warum könnt ihr es nicht durch geeignete Kanäle wieder gut machen…Wenn die Studentenaktivisten im Recht waren, müsst ihr es zugeben oder die Familien der Opfer entschädigen, den Opfer nachtrauern oder die Wahrheit dieses Teils der Geschichte untersuchen, die Übeltäter bestrafen…” Weil die KPCh nicht wagt diese Reihe von Dingen zu tun, wagt sie nicht zuzugeben, dass es falsch war.”

Mindestens 100 Menschen wurden beim Massaker am Platz des Himmlischen Friedens 1989 getötet. Die Familien jener, die gestorben sind, forderten eine Untersuchung der Geschehnisse, weil das chinesische Regime diese große Anzahl an Toten nicht zugegeben hat.

Jedes Jahr in diesen Tagen rund um den Jahrestag zum 4. Juni wird der Platz des Himmlischen Friedens unter starke Polizeibewachung gestellt. Heimische Dissidenten werden überwacht, aber es gibt keine offizielle Erwähnung des Blutvergießens am Platz des Himmlischen Friedens von 1989. Das chinesische Regime möchte die Öffentlichkeit diesen Vorfall vergessen lassen, aber der Vorfall quält die Gedanken jener, die an der Macht sind, noch immer.

NTD News, New York.

Foto: NTDTV


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion