Was Kinder sich zu Weihnachten wünschen: Puppen, Frieden, Zusammensein

Buntstifte, Puppen und Handys: Für Weihnachten haben viele Kinder bereits ihre Wunschliste erstellt. Oft stehen darauf auch Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann.
Briefe an das Christkind können im bayerischen Weihnachtspostamt abgegeben werden.
Briefe an das Christkind können im bayerischen Weihnachtspostamt in Himmelstadt abgegeben werden.Foto: Daniel Karmann/dpa/Archiv
Epoch Times22. Dezember 2022

Nora wünscht sich ein Fahrrad ohne Rücktritt, Lea einen zwei Meter großen Teddy und Max einen ferngesteuerten Dinosaurier. In den drei niedersächsischen Weihnachtspostämtern – Himmelpforten, Nikolausdorf und Himmelsthür – sind die ehrenamtlichen Helfer wieder dabei, Tausende von Briefen zu beantworten.

Nicht wenige kämen auch aus dem Ausland, sogar aus Kanada, den USA und China, sagte Hubert Weddehage, der mit seinem Team in Nikolausdorf (Landkreis Cloppenburg) am Werk ist.

Das Nikolauspostamt im Saarland hat bereits 27.000 Briefe von Kindern aus aller Welt beantwortet. Die Zahl liege leicht höher als zur selben Zeit im Vorjahr, sagte der Vorsitzende des Festausschusses St. Nikolaus, Peter Gerecke, am Montag. Seit mehr als 50 Jahren schreiben Kinder „An den Nikolaus“ in dem kleinen Ort in der Gemeinde Großrosseln nahe der französischen Grenze. Deutschlandweit gibt es sieben Weihnachtspostämter.

Der Nikolaus hat in seinem Weihnachtspostamt gut zu tun.

Nikolauspostamt in St. Nikolaus. Foto: Oliver Dietze/dpa

Trost schenken

Auf der großen Wunschliste der Kinder stehen häufig Klassiker wie Mal- und Bastelsachen, Lego, Playmobil oder Barbie-Puppen, aber auch Handys oder Tablets, erzählte Rosemarie Schotte, ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts im unterfränkischen Himmelstadt.

Seit fast 30 Jahren beantwortet die 81-Jährige Briefe im Namen des Christkinds. Einmal in diese Rolle geschlüpft, möchte sie den Kindern den Glauben an das Christkind geben: „Da ist etwas. Es muss ein Christkind geben, denn es hat mir einen Brief geschrieben“, sagte sie.

Oft haben die Kinder ganz genaue Vorstellungen, die sie dem Christkind oder Weihnachtsmann mitteilen. Die fünfjährige Ina etwa wünscht sich „alles Mögliche für die Puppenküche, und zwar Staubsauger, Teigmixer und Smoothie-Maker“. Jaron hätte gerne eine „E-Gitarre mit einem guten Verstärker“ und Louis eine Zuckerwattemaschine.

Manche Kinder schreiben die Bestellnummer eines Artikels dazu oder kleben Bildchen aus Werbeprospekten auf, damit an Heiligabend auch ja das richtige Geschenk unter dem Baum liegt. Andere wiederum schreiben, wenn sie zu viele Wünsche haben: „Liebes Christkind, bitte such Dir etwas aus!“

Manchmal geht es aber auch um Themen wie Krankheit, Tod oder um eine große persönliche Not. In diesen Fällen beantwortet Schotte die Briefe individuell und handschriftlich. 400 solche persönlichen Briefe verfasst sie pro Jahr. „Ich möchte denen Trost spenden, die ihn brauchen“, sagte sie.

Wünsche, die nicht mit Geld bezahlbar sind

Viele Kinder äußern Wünsche, die nicht mit Geld bezahlbar sind, bestätigte auch Britta Töllner, Sprecherin der Deutschen Post für die Christkindpostfiliale Engelskirchen bei Köln. „Oft spielen Geschenke nicht mehr die alleinige Hauptrolle. Etwa die Hälfte der Wünsche sind ideell.“ In diesem Jahr wird besonders oft „Frieden“ genannt.

Die fleißigen Helfer in den Postämtern beantworten jede Zuschrift – auch in verschiedenen Sprachen, denn die Briefe kommen aus aller Welt. Das Engelskirchener Christkind antwortet in diesem Jahr erstmals auch auf Ukrainisch. Es seien bereits mehrere Briefe ukrainischer Kinder eingegangen, berichtet Töllner. „Ich möchte, dass Papa kommt“, schreibt die achtjährige Alina, die zurzeit in Wuppertal wohnt. Sofia aus Dortmund wünscht sich „schöne Kleidung“, einen Laptop und dass sie Deutsch und Englisch sprechen lernt.

Auffallend häufig fänden sich in den Kinderbriefen dieses Mal auch Wünsche für ein schönes und friedvolles Weihnachten zu Hause, sagt Töllner. Etwa „ein ruhiges Fest“, „Kekse naschen bei Kerzenlicht“, „dass Oma und Opa kommen“ oder „dass Mama und Papa mehr Zeit für mich haben“. Auch Wünsche wie „Gesundheit für Familie, Freunde und alle Menschen“ sind beliebt.

Die ersten Briefe trudelten nach Angaben der Deutschen Post bereits im Laufe des Jahres bei den Weihnachtspostämtern ein. „In unserer immer stärker digitalisierten Welt können die Kinder den besonderen Wert des Briefeschreibens damit ganz neu für sich entdecken“, sagte Stefan Eckelmann, Niederlassungsleiter der Deutschen Post in Hamburg. Eine E-Mail-Adresse gebe es für die Weihnachtspostämter nicht: „Wir sind offline“, sagte Weddehage. „Mit E-Mails fangen wir gar nicht erst an.“ (dl)

(Mit Material von dpa)



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