20 Lebensmittelmythen, die Sie wahrscheinlich bis heute glaub(t)en

Wie viel Wahrheit steckt tatsächlich hinter all diesen Mythen ums gesunde Essen und Trinken? Wir räumen mit ein paar Fakten auf.
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Braune Eier sind gesünder als weiße Eier und ein Mitternachtssnack macht dick. - Einige Lebensmittelmythen halten sich hartnäckig. Aber was steckt wirklich dahinter?Foto: iStock
Epoch Times7. März 2019

Der Jahreswechsel ist schon ein paar Monate her und – ganz ehrlich – halten Sie Ihre Neujahrsvorsätze noch aufrecht, z.B. „gesünder zu essen“? Wenn dem so ist, haben Sie Glück, denn wir haben uns entschieden, 20 ziemlich weit verbreitete Lebensmittelmythen aufzuklären, so dass Sie nicht all die Arbeit leisten müssen, diese Falschinformationen selbst herauszufinden und sich vielleicht zu ärgern, das Sie einiges falsch angehen.

1. Vitamin C beugt einer Erkältung vor

Vitamin C ist ein Nährstoff, den Ihr Immunsystem verwendet um Knochen, Muskeln und Blutgefäße intakt zu halten. Unser Körper produziert selbst kein Vitamin C, aber man kann es immer aus der Ernährung bekommen. Hier liegen natürlich Zitrusfrüchte ganz vorne, aber auch Beeren und grünes Gemüse weisen einen hohen Anteil an Vitamin C auf.

Obwohl Vitamin C oft als sehr wirksam zur Vorbeugung von Erkältungen angepriesen wird und in diversen Nahrungsergänzungsmitteln vorkommt, finden die Forscher wenig bis gar keinen Nutzen für die Verwendung von Vitamin C, um Erkältungen zu verkürzen oder gar zu verhindern.

Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C, eine Erkältung verhindern können sie aber trotzdem nicht. Foto: iStock

2. Essen Sie viele kleine Mahlzeiten statt drei große Mahlzeiten

Wie oft hört und liest man von einer angeblich neuen erfolgreichen Diät, dass z. B. viele kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt den Stoffwechsel beschleunigen und dabei mehr Kalorien verbrannt werden? Allerdings hilft diese Variante überhaupt nicht, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Im Gegenteil, die Bauchspeicheldrüse muss viel zu oft arbeiten und auch Magen und Darm kommen nicht zur Ruhe.

Eine Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass es zwischen sechs Mini-Mahlzeiten und den drei regelmäßigen Mahlzeiten keinen signifikanten Unterschied gab. Ganz zu schweigen davon, dass die Menschen, wenn sie kleinere Mahlzeiten essen, eher hungriger sind und sich dann doch die größeren Portionen aufluden. Das ergab letztendlich mehr Kalorien.

3. Trinken Sie viel Eiswasser, um Gewicht zu verlieren

Der Glaube, dass das Trinken von Eiswasser zu einem Gewichtsverlust führe, beruht auf der Idee, dass Ihr Körper zusätzliche Energie verbraucht, um das Wasser auf Körpertemperatur zu bringen und dadurch mehr Kalorien verbrennt. Technisch gesehen stimmt das, aber der tatsächliche Gewinn ist einfach zu unbedeutend, um eine wirkliche Gewichtsabnahme zu beeinflussen.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass jede Tasse Eiswasser die Sie trinken, etwa 4 bis 7 Kalorien verbrennt. Das ist so viel wie eine Schokoladenerdnuss. Das Trinken von Eiswasser kann Sie jedoch auch während des Trainings vor Überhitzung schützen und Ihnen helfen, sich nach einer Trainingseinheit schnell wieder zu hydrieren. Wer allerdings einen empfindlichen Magen hat, sollte Wasser lieber bei Zimmertemperatur trinken.

4. Rohe Karotten sind nahrhafter als gekochte

Entgegen der landläufigen Meinung sind gekochte Karotten tatsächlich nahrhafter als rohe. Wenn Karotten gekocht oder verarbeitet werden, werden harte Zellwände abgebaut, wodurch das Beta-Carotin besser verfügbar gemacht wird. Die gleiche Regel gilt auch für Tomaten. Tomatenprodukte wie Soßen, Paste, Ketchup oder Saft enthalten bis zu 10-mal so viel Lycopin wie frische Tomaten.

Karotten sind gekocht nahrhafter, da harte Zellwände aufgebrochen und die Nährstoffe freigesetzt werden. Foto: iStock

5. Trinken Sie Diätlimonaden, um Gewicht zu verlieren

Diätgetränke verwenden künstliche Süßstoffe als Ersatz für Zucker. Diese zuckerlose Süße bewirkt, dass Ihre Bauchspeicheldrüse Insulin, ein Hormon, das im Grunde sagt, dass es Zeit ist, etwas Zucker zu verarbeiten, in die Höhe treibt. Da es aber keinen Zucker zu verarbeiten gibt, wird Ihr Körper ihn um des Insulins willen aber suchen und Hungerattacken auslösen. Sie essen am Ende mehr, sodass Sie sogar zunehmen, denn der Körper versucht sich gegen diese Täuschung zu wehren.

6. Karotten verbessern das Sehvermögen

Der Mythos, dass der Verzehr von Karotten das Sehvermögen verbessere, ist eine Mär aus der Propaganda des Zweiten Weltkrieges. Während der Schlacht von Großbritannien behauptete die britische Royal Air Force, dass ihre Eliten die deutschen Bomber deswegen in der Nacht so erfolgreich vom Himmel holten, weil eine stetige Aufnahme von Karotten ihre Nachtsicht verbesserte. Tatsächlich konnten die RAF-Piloten feindliche Flugzeuge leicht im Dunkeln ausfindig machen, weil sie das von den Deutschen genutzte Radar verwendeten, das eigentlich ein Geheimnis der Deutschen war. Die Propaganda war so ein Erfolg, dass die Menschen es auch heute noch glauben und Karotten als Heilmittel gegen Augenkrankheiten gesehen werden.

7. Nüsse sind Junk Food

Es stimmt, dass Nüsse eine relativ hohe Kalorienanzahl pro Stück enthalten. Das bedeutet aber nicht, dass Nüsse nicht gesund sind und nicht zu einer ausgewogenen Diät gehören können. 30 Gramm Mandeln enthalten z.B. 6 Gramm Eiweiß und 14 Gramm gesundes Fett. Der Verzehr roher oder gerösteter Nüsse ist tendenziell gesünder als der Verzehr von Nüssen, die extra Öl enthalten, denn diese können mehr ungesunde Fette enthalten.

Paranüsse sind reich an Selen. Dieses Mineral braucht der Körper bei Schilddrüsenunterfunktion. Foto: Wiki commons

8. Tiefkühl- und Konserven- Obst und Gemüse ist weniger nahrhaft als frisches

Das kann stimmen, wenn man den Luxus hat, sein eigenes Obst und Gemüse anzubauen und die frische Ernte direkt verzehrt oder verwendet. Aber die Lebensmittel, die Sie in den Supermärkten vorfinden, waren oft Tage oder sogar Wochen entweder in einem Schiffscontainer gelagert worden, und haben von daher in dieser Zeit viele ihrer natürlich und gesunden Nährstoffe verloren. Im Gegensatz dazu werden Obst und Gemüse, die in Dosen kommen oder gefroren werden, unmittelbar nach der Ernte sofort verarbeitet, sodass die Verluste an Vitaminen- und Mineralstoffen auf ein Minimum reduziert werden können.

9. Es dauert Jahre, bis Kaugummi verdaut ist

Man muss nicht in Panik geraten, wenn sein Kind versehentlich ein Stück Gummi schluckt. Wenn es um das menschliche Verdauungssystem geht, ist eine spezielle Behandlung nicht erforderlich. Es wird wie jedes andere Lebensmittel in Stücke zerlegt und landet wie alles andere aus dem Verdauungstrakt im Badezimmer.

Kaugummi. Foto: iStock

10. Ein Schlummertrunk hilft Ihnen, besser zu schlafen

Die Praxis, sich ein kleines Gläschen vor dem Schlaf zu gönnen, um besser einschlafen zu können, ja dieser Glaube, den gibt es schon seit Jahrhunderten. Eine frühere Studie, an der 500 Personen beteiligt waren, legt jedoch nahe, dass ein schnell runtergekipptes Gläschen Alkohol zwar hilft, schneller einzuschlafen, aber schließlich wird es doch den gesunden Schlaf ruinieren.

Jene Teilnehmer, die, egal in welchem Maße, tranken, schliefen schneller ein und verbrachten in der ersten Nachthälfte mehr Zeit in einem tiefen Schlaf. Als die Nacht jedoch fortschritt, und der Abbau des Alkohols einsetzte, wachten sie häufiger auf und erlebten eine erhöhte Schlafstörung.

11. Essen Sie fettarme Lebensmittel, um Gewicht zu verlieren

Fettarm bedeutet nicht unbedingt gesünder. Eine „fettarme“ Bezeichnung führt die Verbraucher eigentlich eher zu einem Überessen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigt, dass die Menschen dazu neigen, mehr zu essen, wenn sie wissen, dass sie ein fettarmes Produkt auf dem Teller liegen haben. Hinzu kommt, dass fettarme Lebensmittel oft einen höheren Zuckeranteil aufweisen, um den Geschmack beizubehalten. Wird einem Lebensmittel Fett entzogen, geht das immer auf Kosten des Geschmacks.

12. Brauner Zucker ist gesünder als Weißzucker

Haben Sie jemals raffinierten Weißzucker in Ihrem Einkaufswagen durch rohen, braunen Zucker ersetzt und dabei gedacht, Sie hätten sich und Ihrer Familie etwas Gesünderes gebracht? Aber hier ist die nicht so süße Wahrheit: Zucker ist Zucker, wenn es allein um die Gesundheit geht.

Bei braunem Zucker handelt es sich im Wesentlichen um ein Rohzuckerrohr, das nur einmal raffiniert wurde und 5 bis 10 Prozent Melasse enthält. Wenn Sie braunen Zucker mehrmals verfeinern, um alle verbleibenden Melasse zu entfernen, erhalten Sie weißen Zucker. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist also die Farbe und der Melasse-Geschmack. Ob Sie sich für braunen oder weißen Zucker entscheiden, beeinträchtigt nicht wirklich die Gesundheit.

Diverse Zucker-Sorten. Foto: iStock

13. 8 Gläser Wasser pro Tag sind gut für die Gesundheit

Einfach gesagt: Sie müssen die 8-Tassen-Regel nicht wirklich einhalten. Trinken Sie stattdessen einfach, wenn Sie durstig sind. Die Anzahl der Gläser Wasser, die man benötigt, um gesund und hydratisiert zu bleiben, unterscheidet sich von Person zu Person, je nach Alter, Umwelt, Ernährung, dem allgemeinem Gesundheitszustand und vielen anderen Faktoren. Es gibt kaum eine Faustregel, die für jeden Menschen auf der Erde gilt. Trinken Sie, wann immer Sie es für nötig halten, und das ist dann auch ausreichend.

14. „Bier auf Wein das lass sein, Wein auf Bier das rat ich dir.“

Möglicherweise haben Sie das Sprichwort gehört: „Bier auf Wein das lass sein, Wein auf Bier das rat ich dir.“ Es gibt viele Dinge, die zu einem Kater beitragen, aber die Faustregel lautet: Je mehr Sie trinken und je schneller Sie trinken, desto schlimmer wird Ihr Kater am nächsten Tag sein. Es kommt auf die Menge an, nicht auf eine Art Reihenfolge.

Allerdings ist das Mischen von Getränken möglicherweise keine sehr gute Idee. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Menschen beim Wechsel zwischen Getränken mit größerer Wahrscheinlichkeit den Überblick darüber verlieren, wie viele Getränke sie getrunken haben, und dass sie am Ende mehr trinken, als sie vertragen können.

Ein Glas Rotwein und ein Glas Bier. Foto: iStock

15. Milch macht Knochen stärker

Der Mensch braucht Kalzium und Vitamin D, um starke Knochen zu bilden, und Milch ist reich an beiden Stoffen. Leider scheint das Trinken von Milch das Risiko von Knochenbrüchen aber nicht wirklich zu senken. Eine Harvard-Studie, an der mehr als 330.000 Menschen beteiligt waren, ergab, dass diejenigen, die ein Glas Milch pro Woche tranken, sich nicht eher eine Hüfte oder einen Unterarm brachen als diejenigen, die zwei oder mehr Gläser pro Woche tranken.

Eine andere Studie zeigte auch keine Hinweise darauf, dass das Trinken von mehr Milch als Teenager das Risiko für eine Hüftfraktur in späteren Erwachsenenjahren senkt. Wenn Ihr Ziel ist, Knochenbrüche zu verhindern, scheint Milch allein nicht genug zu sein, obwohl Sie Ihre Ernährung mit anderen Lebensmitteln wie Sojabohnen, Mandeln, Lachs und Sardinen ergänzen können, um Ihren Kalzium- und Vitamin-D-Bedarf zu decken.

16. Rohes Fleisch vor dem Kochen gründlich waschen, um Bakterien zu beseitigen

Generell bringt es nicht wirklich was, das Fleisch vor dem Braten oder Kochen zu waschen. Im Gegenteil, so verteilen Sie eher die Bakterien in Ihrem Spülbecken, auf den Flächen oder sogar an Ihren eigenen Körper. Einige Formen von Bakterien können eh nicht einfach abgewaschen werden, egal wie sehr Sie es versuchen. Solange man das Fleisch oder das Geflügel auf die richtige Temperatur kocht, sterben alle Bakterien ab und man vermeidet eine Verteilung der Bakterien in der gesamten Küche, wenn eine Waschprozedur vorher unterzogen wird.

Zubereitung von rohem Fleisch. Foto: Oliver Berg/dpa

17. Meersalz ist gesünder als Tafelsalz

Wenn Sie Wasser aus dem Ozean- oder Salzwasserseen verdampfen, erhalten Sie Meersalz, das in der Regel wenig Verarbeitung durchläuft und einige Mineralien hinterlässt, das die Farbe und den Geschmack beeinflusst. Tafelsalz hingegen wird aus unterirdischen Salzvorkommen abgebaut und wird dann stark verfeinert, sodass es beim Kochen einfacher zu verwenden ist.

In Bezug auf den Nährwert gibt es keinen großen Unterschied zwischen beiden. Nach Gewicht enthalten sie den gleichen Anteil an Natrium. Für das Zufügen von Mineralien, die man leicht aus anderen Lebensmitteln beziehen kann, muss man nicht auf Meersalz umsteigen.

18. Braune Eier sind gesünder als weiße Eier

Die Farbe eines Eis hängt von der Rasse des Eier-legenden Hühnchens ab. Weiße Hühner legen weiße Eier und braune Hühner legen braune Eier. Fakt ist aber, dass eine Henne, die in einer komfortableren Umgebung lebt und eine gesündere Ernährung isst, mehr nahrhafte Eier legen wird, als die Henne, die nur in einem Käfig lebt. Brauen und weiße Eier weisen die gleichen Nährstoffe auf und unterscheiden sich nicht im Geschmack. Bio-Eier sind nicht nur ein Garant für gesündere Eier, sondern auch ein Zeichen für ein „glückliches Huhn“.

Braune und weiße Hühner-Eier. Foto: iStock

19. Essen spät in der Nacht führt unweigerlich zu einer Gewichtszunahme

Die Idee, nicht nach 18 Uhr zu essen, die ist nicht neu. Aber eine Kalorie ist eine Kalorie, die die Zeit nicht erkennen kann und keine zusätzlichen Pfunde hinzufügt, nur um Sie für einen nächtlichen Snack zu bestrafen. Ihr Körper verbrennt Kalorien 24 Stunden am Tag, also auch wenn Sie schlafen.

Es ist aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam, kurz vor dem Schlafengehen zu essen, da der Körper Zeit und auch Bewegung braucht, das Essen zu verdauen. Aber es hat nichts mit Ab- oder Zunehmen zu tun. Allein zählt die Gesamtmenge an Kalorien, die Sie verbrauchen, und die die nicht verbraucht werden, führen zu einer Gewichtszunahme. Alle zusätzlichen Kalorien können am Ende als Fett gespeichert werden — egal ob es sich um einen Morgengenuss oder einen Mitternachtssnack handelt.

20. Fasten, um das Fieber zu senken

Die Idee, „ein Fieber auszuhungern“, stammt aus dem späten Mittelalter, als die Menschen glaubten, dass das Fasten den überhitzten Körper abkühlen könnte. Mittelalterliche Menschen beschuldigten auch Erkältungen für eine zu niedrige Körpertemperaturen, daher glaubten sie, dass eine Fastenkur helfen würde, Wärme zurückzugewinnen. Die alte Weisheit ist teilweise richtig. Aber egal ob Erkältung oder Fieber, das Ihr Körper bekämpft — verhungern ist nie eine Option.

Eine Erhöhung der Körpertemperatur bedeutet, dass Ihr Immunsystem wirklich versucht die Infektion zu bekriegen. Solche Kämpfe verbrauchen viel Energie, daher ist eine Kalorienaufnahme wichtig. Auch müssen Sie viel trinken, um mögliche Bakterien aus dem Körper zu spülen.

Übersetzt und bearbeitet von Jacqueline Roussety

Quelle: 20 Common Healthy Food Myths That You Probably Believed



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