900 Jahre alte „Polarprinzessin“ aus Russland begeistert Forscher

Die mumifizierte "Polarprinzessin" beeindruckt die Forscher auf der ganzen Welt. Die erstaunlich gute Erhaltung von organischen Stoffen wie in ihrem Fall Wimpern und Haare ist durch dauerhafte Kälte ermöglicht worden.
Titelbild
Nach 900 Jahren im Eis: Die Polarprinzessin aus Zeleny Yar ist eine der wenigen natürlichen Mumien der Welt.Foto: Institute of the Problems of Northern Development / Epoch Times
Epoch Times18. Oktober 2017

Wie die Schneekönigin Elsa, die im Disney-Film „Frozen“ in einem eisigen Bann gefangen ist, sind diese mumifizierten Überreste einer 35-jährigen Frau seit dem 12. Jahrhundert unter dem Permafrostboden in der Nähe der sibirischen Arktis begraben! Man glaubt, dass sie Mitglied einer geheimnisvollen Zivilisation war, die vor Jahrhunderten diese Polarregion beherrschte.

Die mumifizierte „polare Schönheit“ wurde von einem Kokon aus Kupferplatten eingeschlossen und mit einem dicken Textilmaterial, Pelz und Baumrinde umhüllt. Ihre Gesichtszüge, Zähne, lange Wimpern und Haare waren nach fast 900 Jahren noch deutlich sichtbar!

Die ausgegrabene Mumie wurde zusammen mit drei Dutzend Männern und einem Baby auf der antiken Grabstätte von Zeleny Yar, nahe Salekhard, der arktischen Hauptstadt Russlands, beigesetzt, so die Siberian Times. Der Säugling war nicht mit der toten Frau verwandt, so die Wissenschaftler.

Wissenschaftler fanden heraus, dass die Frau circa 1,55 m groß war und in einem Alter von 35 Jahren verstarb.

Sie könnte auch Mitglied eines mittelalterlichen Jagd- und Fischereivolks gewesen sein, die bis weit in den Norden Sibiriens hinein Einfluss auf die Region ausübte und vielleicht Verbindungen zu Persien hatte. Da sie die einzige Frau auf dem Friedhof war, könnte sie ein Mitglied der sozialen Elite dieser Gemeinschaft gewesen sein.

Mitglied einer sozialen Elite

„Früher dachten wir, dass nur erwachsene Männer und Kinder dieser Gruppe angehörten, aber jetzt haben wir eine Frau“, sagte der Archäologe Alexander Gusev vom russischen Forschungszentrum für Arktisforschung. „Es ist erstaunlich.“

In der Nähe ihres Schädels fanden Archäologen lediglich ein paar Tempelringe. Sonst fand man in ihrem Grab keine Spuren von Schmuck. Obwohl ihr Kopf auf wundersame Weise mumifiziert ist, war ihr Körper es nicht!

Es wird vermutet, dass ihr Kopf versehentlich konserviert wurde, weil der Kokon aus Kupfer bestand. Der Kessel besteht aus Kupfer und gibt Kupfersalze ab, was dazu führt, dass organisches Material konserviert wird. Zusätzlich zu der berüchtigten kalten Witterung in der Arktis und der antimikrobiellen Eigenschaften des Kupfers konnte sich die Kopfregion mumifizieren.

Der mit ihr begrabene Kessel war auch der Grund für den auffälligen Grünstich in ihrem Gesicht. Wie Professor Dong-Hoon Shin von der Seoul National University erklärte, gibt es in der Welt zwei Arten von Mumien: künstliche und natürliche.

„Hervorragende Beispiele für Mumien künstlichen Ursprungs sind die ägyptischen Mumien. Die natürliche Mumifizierung von Körpern der Begrabenen wird gewöhnlich dann beobachtet, wenn bestimmte Bedingungen der Umgebung – zum Beispiel Permafrost oder das Vorhandensein von Kupfergegenständen in der Begräbnis- und Klimagrube – gegeben sind“, sagte Professor Shin.

„Arktische Mumien, ähnlich wie im Zeleny Yar, sind sehr selten. Deshalb sind diese Funde so einzigartig“, fügte er hinzu.

Dieser Artikel erschien im Original auf ntd.com unter dem Titel: Woman’s Mummified Head Found in Near-Arctic Cemetery (deutsche Bearbeitung ts)



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