Kanadische Wissenschaftler messen mysteriöse Radioblitze aus den Weiten des Alls

Wissenschaftler in Kanada haben mysteriöse Radioblitze von weit außerhalb unserer Galaxie empfangen. In einem Fall wiederholte sich das Radiosignal sogar, doch wie und wo die Signale entstanden, ist unklar.
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Sich wiederholende Radioblitze von fernab der Milchstraße - Wer will uns da grüßen? (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times11. Januar 2019

Während eines Testlaufs mit dem riesigen und extrem leistungsfähigen Radio-Teleskop CHIME in der kanadischen Provinz British Columbia seien im Sommer ein Dutzend schneller Radioblitze (Fast Radio Burst, FRB) gemessen worden, schilderten die beteiligten Astronomen in zwei Studien, die am Mittwoch im Fachblatt „Nature“ erschienen. Diese schnellen Radioblitze dauern nur wenige Millisekunden, können aber so viel Energie freisetzen wie die Sonne im Laufe von 10.000 Jahren. Entdeckt haben die Forscher das Phänomen bereits 2007.

Nachdem das CHIME-Teleskop nun voll einsatzfähig ist, könnten bis Jahresende womöglich tausend solcher Radioblitze gemessen werden, erklärte Deborah Good. Sie ist Doktorandin an der University of British Columbia und eine von 50 Wissenschaftlern aus den fünf beteiligten Forschungseinrichtungen.

„FRBs entstehen wahrscheinlich in dichten, turbulenten Regionen von Gastgalaxien“, sagte der an den Studien beteiligte Astronom Shriharsh Tendulkar von der McGill University der Nachrichtenagentur AFP. Mögliche Entstehungsorte sind Gaswolken, aus denen Sterne hervorgehen, oder stellare Explosionen wie eine Supernova.

Sich wiederholende Radioblitze von fernab der Milchstraße – Wer oder was will uns grüßen?

Sich wiederholende schnelle Radioblitze sind für die Wissenschaft ein besonders interessanter Sonderfall. Vor der Messung durch die kanadischen Forscher wurde das Phänomen sich wiederholender Radioblitze erst einmal im Jahr 2012 beobachtet. Es sei jedoch auszuschließen, dass die sich wiederholenden schnellen Radioblitze durch Katastrophen entstünden, bei denen ihre Quelle zerstört wird, betonte Tendulkar. „Ein FRB durch das Verschmelzen von zwei Neutronensternen oder eines Neutronensterns mit einem Schwarzen Loch beispielsweise kann sich nicht wiederholen.“

Rätsel geben den Astronomen außerdem von ihnen registrierte Radioblitze mit besonders großer Wellenlänge von knapp einem Meter auf. Dass es sich dabei um Botschaften von Leben in fernen Galaxien handelt, hält Tendulkar allerdings für „extrem unwahrscheinlich“. Er sagte: „als Wissenschaftler kann ich dies nicht zu 100 Prozent ausschließen, aber intelligentes Leben hat kein Astronom als Quelle dieser FRBs im Kopf.“ (afp/ts)



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